Rode (Obereichsfeld)

Rode (Obereichsfeld)
Rode
Blick vom Heldrastein über Treffurt, etwa mittig am Horizont das Rode mit Sendemast und zwei Windkraftanlagen.

Blick vom Heldrastein über Treffurt, etwa mittig am Horizont das Rode mit Sendemast und zwei Windkraftanlagen.

Höhe 498,2 m ü. NN
Lage Thüringen, Deutschland
Gebirge Oberes Eichsfeld
Geographische Lage 51° 12′ 39″ N, 10° 18′ 14″ O51.2108710.30382498.2Koordinaten: 51° 12′ 39″ N, 10° 18′ 14″ O
Rode (Obereichsfeld) (Thüringen)
Rode (Obereichsfeld)
Gestein Muschelkalk

Das[1] Rode ist ein heute gerodeter, landwirtschaftlich genutzter Berg im Gebiet der Gemeinde Rodeberg am Rand des Obereichsfeldes, im westlichen Teil des Unstrut-Hainich-Kreises.

Der geologische Untergrund des Rode besteht aus Muschelkalk, er hat eine Gipfelhöhe von 498,2 m ü. HN und zählt zum südlichen Rand des Oberen Eichsfeldes am Übergang zum Hainich, liegt im Südeichsfeld und gehört zum Landschaftsschutzgebiet Mühlhäuser Stadtwald.[2]

Über den Berg verläuft von Mühlhausen/Thüringen kommend die Alte Lengenfelder Straße nach Lengenfeld unterm Stein. Nur etwa 400 m östlich vom Berggipfel befindet sich die Eigenrieder Warte, diese stellt mit dem Mühlhäuser Landgraben eine mittelalterliche Grenzbefestigung gegen das Eichsfeld dar.[3] Etwa einen Kilometer südöstlich befindet sich die Fluchtburg Alte Burg bei Eigenrieden.[4][5]

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges tobten um das Dorf Struth heftige Kämpfe mit sinnlos geopferten Soldaten auf deutscher Seite, denn die amerikanischen Kampfverbände standen zum gleichen Zeitpunkt bereits tief im Thüringer Becken bei Ohrdruf. Durch Jagdbomber der Amerikaner und Kampfhandlungen wurde ein Großteil des Ortes Struth zerstört, die Ortschronik nennt 65 Wohnhäuser, 77 Stallungen, 88 Scheunen und die Zigarrenfabrik. Zahlreiche Soldaten beider Seiten, aber auch 13 Einwohner der Gemeinde, wurden getötet. Der Angriff blieb in Struth stecken.[6]

Heute befinden sich auf dem Gipfel des Rode ein Sendemast zur Telekommunikation und dicht westlich davon die ersten zwei Windkraftanlagen.

Einzelnachweise

  1. Geschlecht nicht endgültig geklärt, aber vermutlich Neutrum
  2. Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Eichsfeldkreis, LK Nordhausen, Kyffhäuserkreis, Unstrut-Hainich-Kreis. In: CD-ROM Reihe Top10. CD 1, Erfurt 1999.
  3. Gerald Patzelt: Der Hainich. Cordier-Verlag, Heiligenstadt 1998, ISBN 3-929413-40-X, S. 20–25.
  4. Paul Grimm, Wolfgang Timpel: Die ur- und frühgeschichtlichen Befestigungen des Kreises Mühlhausen. Mühlhausen/Thüringen 1972, Niederdorla: Sommerstein, S. 54.
  5. Hermann Gutbier: Der Hainich (Reprint der Originalausgabe von 1894. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2006, ISBN 3-938997-10-9, S. 6–7.
  6. Wolfgang Trappe: Vor 50 Jahren im April. Krieg im Eichsfeld.. In: Das Eichsfeld. Monatszeitschrift des Eichsfeldes. Heft 4, Mecke-Druck, Duderstadt 1995, S. 89-96.

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