Rotkreuzdienst

Rotkreuzdienst

Der Rotkreuzdienst (RKD) ist seit 1903 eine Abteilung des Schweizerischen Roten Kreuzes.

Er besteht aus ca. 300 Frauen mit qualifizierter medizinischer Ausbildung, die in der von Henry Dunant begründeten Rotkreuz-Tradition freiwillig Militärdienst zur Unterstützung des Sanitätsdienstes der Schweizer Armee leisten.

Die Angehörigen des RKD (AdRKD) sind in Einheiten, Truppenkörpern und Stäben der Armee eingeteilt. Sie werden von der Armee ausgebildet, ausgerüstet, eingesetzt und besoldet. Mit wenigen Ausnahmen haben sie die gleichen Pflichten und Rechte wie die männlichen Angehörigen des Armeesanitätsdienstes. Namentlich geniessen sie den Schutz der Genfer Abkommen.

AdRKD leisten Wiederholungskurse mit der Truppe, sie werden im Rahmen des Koordinierten Sanitätsdienstes (KSD), aber auch in ausserordentlichen Lagen (schwere Epidemien oder Grosskatastrophe) eintreten könnten. Sie tragen die Uniform und Gradabzeichen der Armee und beziehen Erwerbsersatz. Die militärischen Grade werden mit dem Zusatz "RKD" versehen, zum Beispiel "Wm RKD" für Wachtmeister.

Die Leitung des Dienstes hat seit Februar 2006 Oberst RKD Brigitte Rindlisbacher inne.

Inhaltsverzeichnis

Qualifikation

Zum Rotkreuzdienst können sich Schweizerbürgerinnen freiwillig melden, die mindestens 18 Jahre und höchstens 38 Jahre alt sind. Voraussetzung ist eine Berufsausbildung im Gesundheitswesen oder in den Bereichen Völkerrecht, Pädagogik oder Erwachsenenbildung (für die Vermittlung des Humanitären Völkerrechts und der Rotkreuzgrundsätze).

Geschichte

Die Masseninternierungen von fremden Militärpersonen in der Schweiz zeigten im Deutsch-Französischen Krieg, dass das zivile Schweizerische Rote Kreuz (SRK) und die Schweizer Armee gegenseitig aufeinander angewiesen sind. Deshalb wurden ab 1903 private Pflegeausbildungen, welche unter dem Patronat des SRK standen, aus der Bundeskasse subventioniert. Als Gegenleistung musste das SRK bei einer Mobilmachung zwei Drittel seines Sanitätspersonals dem Armeesanitätsdienst zur Verfügung zu stellen.

Anfänglich waren ausschliesslich Krankenschwestern dem Rotkreuzdienst zugeteilt. Später wurden auch Frauen aus Pharmazie, der Medizin und dem alternativmedizinischen Bereich ermutigt, dem Rotkreuzdienst beizutreten. Ab dem 2. Weltkrieg wurden auch Pfadfinderinnen, Bürofachfrauen, Lehrerinnen, Juristinnen etc. in den Militärspitälern eingesetzt, wo sie Supportdienstleistungen zugunsten der Spitalverwaltung ausführten.

Quellen

Literatur

  • 100 Jahre Rotkreuzdienst in der Schweizer Armee – Frauen setzen Henry Dunants Idee um. Verlag Huber Frauenfeld 2003

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dienstgrade der Schweizer Armee — Die Bezeichnungen der Dienstgrade in der Schweizer Armee wurden durch das Parlament in Artikel 102 des Militärgesetzes festgelegt. Der Bundesrat kann für die Mannschaft und die Unteroffiziere weitere Dienstgrade einführen. Von diesem Recht… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste militärischer Abkürzungen — Die Liste militärischer Abkürzungen enthält deutschsprachige Abkürzungen aus dem militärischen Bereich des deutschsprachigen Raums (AT / CH / DE). Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X …   Deutsch Wikipedia

  • Barett (Militär) — Ein Barett ist eine flache, runde (früher teils auch eckige) Kopfbedeckung aus Stoff, Samt oder gefütterter Seide ohne Schirm oder Krempe. Das Wort wurde im 15. Jahrhundert aus dem mittellateinischen barretum/birretum entlehnt. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Barett (Uniform) — Ein Barett ist eine flache, runde (früher teils auch eckige) Kopfbedeckung aus Stoff, Samt oder gefütterter Seide ohne Schirm oder Krempe. Das Wort wurde im 15. Jahrhundert aus dem mittellateinischen barretum/birretum entlehnt. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Dienstgrade in der Schweizer Armee — Die Bezeichnungen der Dienstgrade in der Schweizer Armee wurden durch das Parlament in Artikel 102 des Militärgesetzes festgelegt. Der Bundesrat kann für die Mannschaft und die Unteroffiziere weitere Dienstgrade einführen. Von diesem Recht hat er …   Deutsch Wikipedia

  • Ehrenzeichen DRK — Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes Das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes ist ein staatlich anerkannter Orden und eine von mehreren durch das Deutsche Rote Kreuz und seine Mitgliedsverbände verliehenen Auszeichnungen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes — (Silberstufe). Verleihungsetui mit Orden, Bandschnalle, Rosette (Ordensminiatur) Das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes ist ein staatlich anerkannter Orden und eine von mehreren durch das Deutsche Rote Kreuz und seine Mitgliedsverbände… …   Deutsch Wikipedia

  • Frauen im Militär — 2005: Die erste rein weibliche Besatzung einer C 130 im Kampfeinsatz (U.S. Air Force) Die Rolle von Frauen in den Streitkräften der Länder hat sich über die Jahrhunderte hinweg beträchtlich verändert. In früheren Epochen haben die meisten Staaten …   Deutsch Wikipedia

  • Heldsberg — Eingangsbereich der Festung mit Tarngebäude Die Schweizer Festung Heldsberg ist eines der sichersten Artillerie Forts aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Festung sicherte mit ihren Kanonen und Maschinengewehren die Mündung des Rheines in den …   Deutsch Wikipedia

  • Schweizer Frauenbewegung — Die Ursprünge der organisierten Schweizer Frauenbewegung liegen in den lokalen Frauenvereinen, von denen sich viele im Laufe der politischen Kämpfe des 19. Jahrhunderts zusammenschlossen. Diese Vereine waren ursprünglich vor allem in den… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”