- Rudari
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Rudari bzw. Băeși (so die Bezeichnung in Siebenbürgen) sind eine minderheitliche, rumänischsprechende Bevölkerungsgruppe, die hauptsächlich in Rumänien, Serbien, Bulgarien, Ungarn, Griechenland, Bosnien, Kroatien und in der Slowakei ansässig ist. Rudari sind ethnische Roma und stammen aus der Walachei und Siebenbürgen, wo sie vom 14. Jahrhundert bis zum 19. Jahrhundert gelebt haben und als Goldwäscher – häufig in Minen unter Tage – tätig waren. Darauf geht die seltenere Bezeichnung aurari zurück. Typische traditionelle Erwerbszweige waren daneben das Schnitzen von hölzernen Haushaltsgegenständen und die Herstellung von Ziegeln.
Aus ethnologischer Sicht handelt es sich um assimilierte Roma, die ihre Sprache (Romanes) und Kultur verloren haben. Ihre Sprache ist heute ein mundartliches altertümliches Rumänisch, das Dakorumänisch, mit Relikten des Romanes.[1] Von der Mehrheitsbevölkerung werden sie mit der abwertenden Fremdbezeichnung Zigeuner (Serbien: rumunski Cigani) belegt, was manche von ihnen mit der Behauptung einer eigenständigen separaten Ethnizität abseits der Roma-Gruppen zurückweisen. Diese Deutung wird von einigen Ethnologen, die sich als Tsiganologen verstehen, unterstützt.[2]
Anmerkungen
- ↑ Alle Angaben nach: Corinna Leschber, Die Rudari in Serbien. Feldforschungen zu Sprachgebrauch, Spezifika, Sprachmischung, Archaismen. In: Wolfgang Dahmen, Petra Himstedt-Vaid, Gerhard Ressel (Hrsg.): Grenzüberschreitungen - Traditionen und Identitäten in Südosteuropa. Festschrift für Gabriella Schubert. (= Balkanologische Veröffentlichungen, Bd. 45, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2008, 338-351, siehe auch: [1].
- ↑ Jens Bengelstorf: Die „anderen Zigeuner“. Zur Ethnizität der Rudari und Bajeschi in Südosteuropa. Leipzig 2009.
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