Rudolf von Scherer

Rudolf von Scherer

Rudolf Ritter von Scherer (* 11. August 1845 in Graz; † 21. Dezember 1918 in Wien) war ein österreichischer Kirchenrechtler.

Scherers Büste im Arkadenhof der Universität Wien

Leben

Er promovierte 1867 zum Dr.iur. an der Universität Graz und verstand sich zunächst als Schüler von Friedrich Maassen, der ihn durch Anwendung der historischen Methode stark beeinflusste. Erst dann begann er mit dem Studium der Katholischen Theologie und wurde 1869 in Graz zum Priester geweiht. Nach drei Jahren in der Seelsorge wurde er an das höhere Bildungsinstitut für Weltpriester (Frintaneum) in Wien geschickt, wo er 1875 ein zweites Mal promovierte, dieses Mal in Theologie. Seine Lehrtätigkeit in Graz (ab 1875) war zunächst in Kirchengeschichte, bald aber (im Jahr 1876) wurde er zum ersten Ordinarius des neuen Lehrstuhls für Kirchenrecht bestellt. 1899 ging er nach Wien, wo er bis zu seinem Rücktritt 1912 blieb.

Scherers Hauptwerk, das Lehrbuch des Kirchenrechts, von dem nur zwei der geplanten drei Bände erschienen sind, erntete hohes Lob. Seine Schaffenskraft ließ bald nach 1911 ab, da er durch diverse körperliche Leiden und Zerwürfnisse anlässlich des Antimodernisteneids abgelenkt wurde.

Er war seit 1868 Mitglied der katholischen Studentenverbindung A.V. Guestfalia Tübingen.

Literatur

  • Josef Kremsmair, Rudolf Ritter von Scherer. Ein hervorragender Kanonist und seine Haltung zum Antimodernisteneid, in: Franz Pototschnig und Alfred Rinnerthaler (Hg.), Im Dienst von Kirche und Staat. In memoriam Carl Holböck (Kirche und Recht 17, Wien 1985) S. 327-346.
  • Bruno Primetshofer: Kirchenrecht. Die Kath.-Theol. Fakultät der Universität Wien. Festschrift zum 600-Jahr-Jubiläum hrsg. von Ernst C. Suttner, Berlin 1984, S. 213-245.

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