- Ruth Bondy
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Ruth Bondy, auch Rut Bondi (hebräisch רות בונדי * 1923 in Prag als Ruth Bondyová) ist israelische Journalistin, Autorin sowie Holocaustüberlebende tschechischer Herkunft.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bondy gehörte mit 16 Jahren der zionistischen Jugendbewegung in der Tschechoslowakei an und bereitete sich auf einem landwirtschaftlichen Gut auf die Auswanderung nach Palästina vor. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges konnte Bondy dieses Vorhaben nicht mehr durchführen und war danach in der Landwirtschaft sowie in der Küche eines Prager Kinderheims tätig.
Aufgrund ihrer „jüdischen Herkunft“ wurde Bondy im Frühjahr 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Im Dezember 1943 wurde Bondy von dort nach Auschwitz-Birkenau ins Theresienstädter Familienlager eingewiesen.[1] Im Juli 1944 wurde Bondy von Auschwitz in das Außenlager „Dessauer Ufer“ des KZ Neuengamme überstellt, wo sie gemeinsam mit weiteren weiblichen Häftlingen zu Aufräumarbeiten herangezogen wurde.[2] Bondy wurde, nachdem sie weitere Außenlager des KZ Neuengamme durchlief, nach Bergen-Belsen verbracht und dort Mitte April 1945 vollkommen entkräftet und typhuskrank durch Angehörige der britischen Armee befreit.
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus kehrte sie zunächst nach Prag zurück und beschäftigte sich mit der Sichtung von Dokumenten das Ghetto Theresienstadt betreffend.[1] Aus ihrer Großfamilie überlebten 25 Familienmitglieder den Holocaust nicht. Ihre Mutter verstarb an Blutvergiftung im November 1942 im Ghetto Theresienstadt und ihr Vater im Februar 1945 im KZ Dachau. Aus ihrer Familie überlebten den Holocaust lediglich Bondy, ihre Schwester, eine Cousine und ihre Großmutter .[3]
Sie gehörte nach Kriegsende einer tschechischen Freiwilligen-Brigade an, die sich auf die Ausreise nach Israel vorbereitete. Im August 1948 absolvierte sie eine militärische Ausbildung und traf am 31. Dezember 1948 in Haifa ein.[3]
Bondy betätigte sich in Israel als Journalistin, Kolumnistin sowie Übersetzerin (vom tschechischen und deutschen ins hebräische) und ist auch als Autorin tätig. Bondy heiratete 1954 den Journalisten Rafael Bashan mit dem sie die Tochter Tal hat.[3] Bondy war Mitbegründerin der Gedenk- und Dokumentationstätte Beth Terezín in Givat Chaim. In dieser 1975 eröffneten Dokumentationsstätte befindet sich ein Archiv und eine Ausstellung über das Ghetto Theresienstadt.[1] Die bekannte Autorin wurde für ihr Wirken mehrfach ausgezeichnet.
Literatur
- Ruth Bondy: Mehr Glück als Verstand. Eine Autobiographie, Gerlingen 1999, ISBN 3-88350-662-1.
Weblinks
- Literatur von und über Ruth Bondy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b c KurzbiografieRuth Bondy auf www.ghetto-theresienstadt.info
- ↑ Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hg.): Der Ort des Terrors. Hinzert, Auschwitz, Neuengamme. Beck, München 2007 (Reihe, Band 5) ISBN 978-3-406-52963-4, ISBN 3-406-52965-8, S. 395
- ↑ a b c Nili Keren: Jewish Womens archive - Ruth Bondy auf jwa.org
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