Römische Paraderüstung

Römische Paraderüstung
Römische Paraderüstung
Ksour Essaf cuirasse Leroux.jpg
Angaben
Waffenart: Schutzwaffe
Bezeichnungen: Römische Paraderüstung
Verwendung: Rüstung, Brustpanzer
Einsatzzeit: etwa 200 v. Chr.
Ursprungsregion/
Urheber:
Römisches Reich, Waffenschmiede
Verbreitung: Römisches Reich
Listen zum Thema

Die Römische Paraderüstung ist eine Parade- und Schutzwaffe aus dem historischen römischen Reich.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Diese Römische Paraderüstung besteht in der Regel aus Bronze. Sie ist zweiteilig, nämlich ein ein Brust- und ein Rückenpanzer. Sie ähnelt dem Dreischeiben-Plattenpanzer Typ Alfedana, und ist eine Weiterentwicklung desselben. Auf der Brustplatte sind zwei Scheiben angeordnet, die leicht nach außen gewölbt sind, um der Brustmuskulatur Raum zu bieten. Die untere Platte fehlt im Gegensatz zum Dreischeiben-Plattenpanzer, stattdessen ist der Kopf eines Fabelwesens mit Widderhörnern dargestellt (nach Charles-Picard eine helmtragende Athene). Der Rückenpanzer ist ähnlich gestaltet und die gesamte Oberfläche ist reich dekoriert. Um die Scheiben und den Kopf herum und auch dazwischen sind rankenförmige Motive angebracht. Der Verschluss des Panzers um den Körper erfolgte mit Ketten und Platten um die Taille herum, sowie mit Lederbändern, die von bronzenen Beschlägen am Bruststück gehalten werden über den Schultern[1].

Die im Bild gezeigte Rüstung stammt aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. und wurde in einem Grab in Byzacène bei Ksou es Saf (Römische Provinz Byzacena) gefunden. Sie wurde allerdings in keiner karthagischen Werkstatt hergestellt, sondern in einer Bronzegießerei in Kampanien, wo im 3. Jahrhundert ein Zentrum für derartige Werke war. Vermutlich hat ein Soldat Hannibals die Rüstung als Beutestück mitgenommen und - entgegen dem in Karthago damals üblichen Brauch - verfügt, dass sie ihm ins Grab mitgegeben werde.[2]

Einzelnachweise

  1. Nigel Cawthorne, The Immortals: History's Fighting Elites, Verlag MBI Publishing Company, 2009, Seite 34, ISBN 9780760337523.
  2. Gilbert & Colette Charles-Picard: Karthago, Leben und Kunst. Reclam, Stuttgart 1983, ISBN 3-15-010316-9; Originalausgabe: La vie quotidienne à Carthage au temps d'Hannibal. Librairie Hachette 1958 & 1982, S. 205 & Taf. 25.

Literatur

  • Sir Gavin De Beer, Hannibal: challenging Rome's supremacy, Verlag Viking Press, 1969, Seite 99.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Paraderüstung — Bewaffnung des „Goldenen Mannes von Issyk“ aus einem Kurgan bei Issyk Die Paraderüstung, auch Prunkrüstung, ist eine Schutzkleidung, die nicht unbedingt kampftauglich oder praktisch ist, sondern bei der der Schwerpunkt auf die optische… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Schutzwaffen bis 1900 — In dieser Liste der Schutzwaffen sind Schutzwaffen von der Steinzeit bis zum Ende des Victorianischen Zeitalters aufgelistet. Die hier aufgelisteten Schutzwaffen umfassen Rüstungen, Helme und Schilde. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M… …   Deutsch Wikipedia

  • Junkelmann — Marcus Junkelmann 2007 Marcus Junkelmann (* 1949 in München) ist ein deutscher Historiker und Experimentalarchäologe. Marcus Junkelmann wuchs in Schloß Lustheim bei Schleißheim auf und machte 1969 das Abitur am Domgymnasium Freising. Ab 1971… …   Deutsch Wikipedia

  • Marcus Junkelmann — 2007 Marcus Junkelmann 2008 …   Deutsch Wikipedia

  • Porta Nigra — Feldseite Stadtseite Die Port …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”