Römischer Paradehelm aus Theilenhofen

Römischer Paradehelm aus Theilenhofen
Römischer Paradehelm aus Theilenhofen
Roman parade helmet, 2nd century.jpg
Angaben
Waffenart: Schutzwaffe
Bezeichnungen: Römischer Paradehelm Typ Guisborough/Theilenhofen
Verwendung: Helm
Einsatzzeit: 175 bis 250 n. Chr.
Ursprungsregion/
Urheber:
Römisches Reich, Waffenschmiede
Verbreitung: Römisches Reich
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1974 wurde in Theilenhofen ein Römischer Paradehelm gefunden, der aus der Zeit um 175–250 n. Chr. stammt.

Beschreibung

Guisborough Helm

Der Helm besteht aus Bronze. Die Bronze des Helmes ist mit einer Schicht Weißmetall belegt. Die Helmglocke ist schalenförmig und typisch für alle Helme dieser Zeit gearbeitet. Er hat einen schmalen Nackenschirm und weit ausgeschnittene Ohrlöcher, die durch die Wangenklappen abgedeckt werden. Hinter den Ohren und auf dem Stirnband sind Inschriften eingeschlagen (gepunzt), die auf die Schwadronszugehörigkeit (lat. Tumae) des Trägers hinweisen. Die Wangenklappen reichen bis unterhalb des Kinns und sind auf der Vorderseite doppelt gewellt. Auf ihnen ist die Abbildung eines Adlers (Adlerprotome) zu sehen, der einen Kranz im Schnabel hält. Die Stirn des Helmes ist einer Krone ähnlich gestaltet. Über die Helmglocke verlaufen drei Kämme, die unterschiedlich gestaltet sind. Der mittlere Kamm liegt auf der Scheitellinie des Helmes, er ist in drei längslaufende Abschnitte unterteilt und mit stilisierten Darstellungen von Vogelfedern verziert. Am vorderen Ende ist der Kamm in der Form eines Adlers gestaltet. Die anderen zwei Kämme verlaufen auf beiden Seiten des mittleren Kammes, sie enden an der Stirnseite des Helmes mit der Darstellung von Löwen. Im Gegensatz zu anderen Paradehelmen dienen die Kämme bei diesem Helm auch zum Schutz. Der Helm wurde 1974 in Theilenhofen, Kreis Weißenburg - Gunzenhausen gefunden, wo in den Zeiten des römischen Reiches eine Reitertruppe stationiert war. Der Helm befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Er ist der einzige seiner Art, der vollständig wiederhergestellt werden konnte[1]. Ein Helm der gleichen Art ist der Guisborough-Helm, der sich nur anhand der Dekoration unterscheidet (Bild rechts). Seine Rekonstruktion ist nicht vollständig. Der Helm von Theilenhofen ist die Prunkausführung der Standardhelme diesen Typs. Helme dieser Art wurden in Theilenhofen, Guisborough, Chalon, Gerulata und Cetate gefunden.[2].

Einzelnachweise

  1. Website des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, online einsehbar,(deutsch, eingesehen am 17. Februar 2011). Den Schieber auf die Jahreszahl 0-250 einstellen
  2. Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, Nordwestdeutscher Verband für Altertumsforschung, West- und Süddeutscher Verband für Altertumsforschung, Archäologisches Korrespondenzblatt, Band 28, Verlag P. von Zabern., 1998, Seite 284

Literatur

  • Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums,Veröffentlicht 1978, Seite 168
  • Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Günther Bräutigam, Schatzkammer der Deutschen: aus den Sammlungen des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, Verlag Das Nationalmuseum, 1982, Seite 23
  • Hermann Born, Marcus Junkelmann, Römische Kampf- und Turnierrüstungen, Band 6 von Sammlung Axel Guttmann, Verlag Sammlung Guttmann bei Verlag P. von Zabern, 1997, Seite 66, 111
  • Martin Kemkes, Jörg Scheuerbrandt, Zwischen Patrouille und Parade: die römische Reiterei am Limes, Band 51 von Schriften des Limesmuseums Aalen, Verlag Limesmuseum Aalen, 1997, ISBN 978-3-8062-1440-6

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