- SD-Oberabschnitt
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Als SD-Oberabschnitte wurden von 1933 bis 1945 bestimmte regionale Zuständigkeitsgebiete des Sicherheitsdienstes der SS sowie die mit der Überwachung dieser Gebiete betrauten SD-Einheiten bezeichnet. Im übertragenen Sinne wurden auch die Hauptquartiere der für einen bestimmten Oberabschnitt zuständigen SD-Einheiten als Oberabschnitte bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Organisation
Zum Zeitpunkt der größten Ausdehnung des Sicherheitsdienstes existierten insgesamt elf SD-Oberabschnitte:
- SD-Oberabschnitt Donau
- SD-Oberabschnitt Mitte
- SD-Oberabschnitt Nord
- SD-Oberabschnitt Nord-Ost
- SD-Oberabschnitt Nord-West
- SD-Oberabschnitt Ost
- SD-Oberabschnitt Rhein
- SD-Oberabschnitt Süd
- SD-Oberabschnitt Süd-Ost
- SD-Oberabschnitt Süd-West
- SD-Oberabschnitt West
Die SD-Oberabschnitte waren dem SD-Hauptamt als vorgesetztem Organ unterstellt. Ihrerseits waren sie vorgesetzte Stellte von zwei bis drei in ihrem Gebiet tätigen sogenannten SD-Abschnitten. Diesen waren wiederum haupt- und ehrenamtliche geführte Außenstellen nachgeordnet.
Die SD-Oberabschnitte im Überblick
Donau
Der SD-Oberabschnitt Donau wurde nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 gegründet. Er war in der Theresianumgasse 16/18 in Wien untergebracht. Sein Leiter war zeitweise Erich Naumann.
Mitte
Der Oberabschnitt Mitte war in der Oststraße 65 in Chemnitz untergebracht. Seine Leitung war zeitweise Lothar Beutel übertragen.
Nord
Der Oberabschnitt Nord war in der Falkenwalderstraße 179 in Stettin untergebracht. Sein Leiter war zeitweise der Standartenführer Schulz.
Nord-Ost
Der Oberabschnitt Nord-Ost befand sich in der Herzog-Albrecht-Allee 16 in Königsberg. Sein Leiter war zeitweise Rust.
Nord-West
Der Oberabschnitt Nord-West befand sich in der Kaiserallee 8 in Hannover. Sein Leiter war neben anderen Joachim Mrugowsky.
Ost
Der SD-Oberabschnitt Ost war zunächst in der Eichenallee 16/18 in Berlin-Westend und später in der Jagowstraße 16-18 im Grunewald untergebracht.
Erster Führer des Oberabschnitts war Hans Kobelinski, dem Hermann Behrends folgte. Weitere bekannte Mitarbeiter des Oberabschnitts waren Werner Göttsch, Alfred Naujocks und Richard Pruchtnow.
Im Oberabschnitt Ost wurden 1934 Informationen gesammelt, die beim Machtkampf zwischen Heinrich Himmler und Reinhard Heydrich mit Hermann Göring und Rudolf Diels um die Kontrolle der Gestapo zum kurzfristigen Sturz von Diels beitrugen.
Rhein
Der Oberabschnitt Rhein war in Niedenau 68 in Frankfurt am Main untergebracht. Mit seiner Leitung war zeitweise der Obersturmführer Böhm betraut.
Südost
Der Oberabschnitt Südost war zeitweise in der Friedrich-Hebbelstraße 1/38 in Breslau untergebracht. Sein Leiter war Ernst Müller.
Süd
Der Oberabschnitt Süd war in der Leopoldstraße 10 in München untergebracht.
Südwest
Der Oberabschnitt Südwest war in der Kernerstraße 52 in Stuttgart-Ost untergebracht. Mit seiner Führung war bis 1939 der Obersturmführer Scheel betraut. Ihm unterstanden die SD-Abschnitte Karlsruhe, Neustadt a.W. und Stuttgart. Dienstsitz des Abschnitts Stuttgart, dessen Bezeichnung bis Ende Mai 1936 "SD-Abschnitt X Württemberg", danach "SD-Unterabschnitt Württemberg-Hohenzollern" und seit 26. September 1939 "SD-Leitabschnitt Stuttgart" lautete, war zunächst Kanzleistraße 36, dann Schellingstraße 19 und seit November 1939 Reinburgstraße 32/34, das Haus des Inspekteurs der Sicherheitspolizei und des SD. Der SD-Abschnitt bzw. Leitabschnitt Stuttgart umfasste 5 hauptamtliche Außenstellen, nämlich Heilbronn, Reutlingen, Stuttgart, Tübingen, Ulm und 64 ehrenamtliche. Zu der hauptamtlichen Außenstelle Stuttgart gehörten noch eine nicht bekannte Anzahl von Nebenstellen.[1]
West
Der SD-Oberabschnitt West war in der Goltsteinstraße 3 in Düsseldorf untergebracht. Sein Leiter war Alfons Glatzel.
Literatur
- Shlomo Aronson: Heydrich und die Anfänge des SD, 1966.
- Carsten Schreiber: Elite im Verborgenen. Ideologie und regionale Herrschaftspraxis des SD in Sachsen, 2008.
Einzelnachweise
Kategorien:- Sicherheitsdienst des Reichsführers-SS
- Deutsches Reich (1933–1945)
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