SMS Hay (1860)

SMS Hay (1860)
SMS Hay
Die baugleiche SMS Fuchs

Die baugleiche SMS Fuchs

p1
Schiffsdaten
Flagge PreußenPreußen (Kriegsflagge) Preußen
Norddeutscher BundNorddeutscher Bund (Kriegsflagge) Norddeutscher Bund
Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge) Deutsches Reich
Schiffstyp Kanonenboot
Klasse Jäger-Klasse
Bauwerft J. W. Klawitter, Danzig
Baukosten 49.000 Taler
Stapellauf 14. Februar 1860
Indienststellung Herbst 1860
Streichung aus dem Schiffsregister 7. September 1880
Verbleib Als Prahm aufgebraucht
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
41,2 m (Lüa)
38,0 m (KWL)
Breite 6,69 m
Tiefgang max. 2,2 m
Verdrängung Konstruktion: 237 t
Maximal: 283 tdep1
 
Besatzung 40 Mann
Maschine
Maschine 4 querstehende Kofferkessel
2 liegende 1-Zyl.-Dampfmaschinen
1 Ruder
Maschinen-
leistung
220 PS (162 kW)
Geschwindigkeit max. 9,0 kn (17 km/h)
Propeller 1, dreiflügelig, ∅ 1,88 m
Takelung und Rigg
Takelung Schoner
Anzahl Masten 3
Segelfläche 300 m²
Bewaffnung
  • 1 gezogener 24-Pfünder (= 15 cm)
  • 2 gezogene 12-Pfünder (= 12 cm)

Die SMS Hay war ein Schiff der Jäger-Klasse, einer Klasse von insgesamt fünfzehn Dampfkanonenbooten II. Klasse der Königlich Preußischen sowie der Kaiserlichen Marine.

Inhaltsverzeichnis

Bau und Dienstzeit

Die Hay wurde im Sommer 1859 bei der Danziger Werft J. W. Klawitter in Auftrag gegeben und lief, ebenso wie die gleichfalls von der Werft gebaute Fuchs, am 14. Februar 1860 vom Stapel. Dabei ereignete sich durch eine gebrochene Stopperkette ein kleiner Unfall, bei der das Schiff jedoch nicht wesentlich beschädigt wurde. Nach der Fertigstellung erfolgte im Herbst 1860, ein genaues Datum ist nicht feststellbar, die Überführung zum Kanonenbootstützpunkt auf den Dänholm, wo das Schiff aufgeslipt und eingemottet wurde.

Erst bei Ausbruch des Deutsch-Dänischen Krieges erfolgte eine erneute Indienststellung der Hay. Mitte Februar 1864 trat das Schiff zur I. Flottillen-Division und nahm am 17. März an dem Seegefecht bei Jasmund gegen dänische Kriegsschiffe teil. Dabei musste die Hay durch ihr Schwesterschiff Sperber abgeschleppt werden, da ihre Maschinenanlage havarierte. Nach Kriegsende wurde das Kanonenboot im Oktober wieder außer Dienst gestellt und erneut auf dem Dänholm konserviert.

Obwohl die Hay für eine Aktivierung im Kriegsfall vorgesehen war, wurde dies bei Ausbruch des Krieges gegen Österreich nicht durchgeführt. Erst am 1. Juli 1869 wurde das Schiff wieder in Dienst gestellt, um bis zum 20. November als Stationstender in Kiel eingesetzt zu werden.

Am 18. Juli 1870 wurde die Hay im Rahmen der allgemeinen Mobilmachung wieder einsatzbereit gemacht. Gemeinsam mit der Schwalbe und dem Kanonenboot I. Klasse SMS Cyclop trat es am 24. Juli den Marsch in die Nordsee an, der um Jütland herum führte. Während des gesamten Deutsch-Französischen Krieges verblieb das Schiff in der Nordsee, wo es die Wesermündung sicherte. Am 4. April 1871 wurde die Hay von Wilhelmshaven durch den Eider-Kanal nach Kiel verlegt, wo sie acht Tage später ankam. Sie wurde dem Artillerieschulschiff SMS Renown als Tender zugeteilt und blieb in dieser Funktion, zusätzlich wurde das Schiff weiterhin als Stationstender verwendet, bis zum 4. Juli 1872 in Dienst.

Bereits am 22. Juli 1872 wurde die Hay für kurze Zeit wieder aktiviert, um als Ersatz für die Schwalbe bei Schießübungen zu dienen. Am 7. Oktober schließlich wurde das Schiff außer Dienst gestellt und in der Folgezeit überholt. Dabei wurde unter anderem die Bewaffnung ausgebaut und durch eine 15 cm L/22 Ringkanone ersetzt. Ein weiterer Einsatz erfolgte jedoch nicht mehr.

Verbleib

Die Hay wurde am 7. September 1880 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. In der Folgezeit wurde sie als Inventarienprahm aufgebraucht.

Kommandanten

Herbst 1860 Leutnant zur See I. Klasse[1][2] Wachsen
11. Februar bis März 1864 Leutnant zur See II. Klasse[3] Adolph Butterlin
März bis Oktober 1864 Leutnant zur See II. Klasse[3] / Leutnant zur See[3] Max Jung
1. Juli bis 20. November 1869 Leutnant zur See[3] Friedrich Albrecht
18. Juli 1870 bis 4. Juli 1872 Leutnant zur See[3] Iwan Oldekop
22. Juli bis 5. August 1872 Leutnant zur See[3] Richard Aschenborn
September bis Oktober 1872 unbekannt

Literatur

  • Gröner, Erich / Dieter Jung / Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 1: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote, Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8, S. 160 f.
  • Hildebrand, Hans H. / Albert Röhr / Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien - ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 4: Schiffsbiographien von Greif bis Kaiser, Mundus Verlag, Ratingen o. J., S. 97 f.

Anmerkungen

  1. Die Bezeichnung der niederen Offiziersränge wurde in den Jahren 1849, 1854 und 1864 festgelegt bzw. geändert. Zum 1. Januar 1900 erfolgte die Einführung der bis heute gebräuchlichen Bezeichnungen Fähnrich zur See, Leutnant zur See, Oberleutnant zur See und Kapitänleutnant.
  2. Der Rang entspricht einem Kapitänleutnant.
  3. a b c d e f Der Rang entspricht einem Oberleutnant zur See.

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