- Salsoloideae
-
Salsoloideae Salsola oppositifolia, fruchtend
Systematik Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) Eudikotyledonen Kerneudikotyledonen Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) Unterfamilie: Salsoloideae Wissenschaftlicher Name Salsoloideae Ulbr. Die Salsoloideae sind eine Unterfamilie in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Früher wurden sie zur Familie der Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae) gestellt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Zu den Salsoloideae gehören krautige Pflanzen, Halbsträucher, Sträucher und einige Bäume. Stängel oder Blätter sind oft sukkulent. Der Samen enthält einen spiraligen Embryo. Bei den meisten Gattungen bilden die Blütenhüllblätter zur Fruchtzeit häutige Flügel aus, welche die Verbreitung der Frucht durch den Wind ermöglichen (Anemochorie).
Kennzeichnend für Tribus Caroxyloneae ist, dass die Staubbeutel an der Spitze ein blasenförmiges, farblich abgesetztes Anhängsel tragen, welches wohl Insekten zur Bestäubung anlockt. Bei Tribus Salsoleae fehlt dieses Anhängsel oder ist sehr klein und gleichfarbig wie die Staubbeutel.
Photosyntheseweg
Die Salsoloideae sind C4-Pflanzen (abgesehen von wenigen Ausnahmen unter den Salsoleae'). Während bei den Caroxyloneae ausschließlich C4 vom NAD-Malatenzym-Typ vorkommt, findet sich bei den Salsoleae meist der NADP-Malatenzym-Typ[1].
Verbreitung
Die Unterfamilie Salsoloideae besitzt ihren Schwerpunkt der Artenvielfalt (Diversitätszentrum) in den Wüsten und Halbwüsten von Zentralasien und im Mittleren Osten. Ihre Verbreitung reicht bis ins Mittelmeergebiet und nach Mitteleuropa, nach Nord- und Südliche Afrika und nach Australien, einige Arten sind auch in der Neuen Welt eingeführt worden. Viele Arten wachsen in sehr trockenen Lebensräumen (Xerophyten) oder tolerieren salzige Böden (Halophyten), einige sind Ruderalpflanzen.
Systematik
Die Typusgattung der Unterfamilie Salsoloideae ist Salsola L..
Molekularbiologische Untersuchungen ergaben, dass die frühere Gliederung nach morphologischen Eigenschaften nicht die phylogenetische Verwandtschaft widerspiegelte und deshalb eine Neueinteilung nötig machte[2] (Die Camphorosmeae werden inzwischen als eigene Unterfamilie Camphorosmoideae abgetrennt[3]. )
Die Unterfamilie Salsoloideae ist in zwei Tribus gegliedert und enthält etwa 35 Gattungen:
- Tribus Caroxyloneae Akhani & E.H.Roalson[2]:
- Caroxylon Thunb.: Mit etwa 43 Arten.
- Climacoptera Botsch.: Mit etwa 41 Arten.
- Halarchon Bunge: Mit der einzigen Art:
- Halarchon vesiculosum (Moq.) Bunge
- Halimocnemis C.A.Mey. (Syn. Gamanthus Bunge, Halanthium C.Koch, Halotis Bunge): Mit etwa 27 Arten.
- Halocharis Moq.: Mit etwa sieben Arten.
- Kaviria Akhani & E.H.Roalson: Mit etwa zehn Arten.
- Nanophyton Less.: Mit etwa zehn Arten.
- Ofaiston Raf.: Mit der einzigen Art:
- Ofaiston monandrum (Pall.) Moq.
- Petrosimonia Bunge: Mit etwa zwölf Arten.
- Piptoptera Bunge: Mit der einzigen Art:
- Piptoptera turkestana Bunge
- Physandra Botsch.: Mit der einzigen Art:
- Physandra halimocnemis (Botsch.) Botsch,
- Pyankovia Akhani & E.H.Roalson: Mit der einzigen Art:
- Pyankovia brachiata (Pall.) Akhani & E H.Roalson
- Tribus Salsoleae s.s.[2]
- Anabasis L.: Mit etwa 29 Arten.
- Arthrophytum Schrenk: Mit etwa neun Arten.
- Cornulaca Delile: Mit etwa fünf Arten.
- Cyathobasis Aellen: Mit der einzigen Art:
- Cyathobasis fruticulosa (Bunge) Aellen
- Girgensohnia Bunge ex Fenzl: Mit etwa vier Arten.
- Halogeton C.A.Mey (Syn. Agathophora (Fenzl) Bunge, Micropeplis Bunge): Mit etwa fünf Arten.
- Halothamnus Jaub. & Spach: Mit etwa 21 Arten.
- Saxaul (Haloxylon) Bunge: Mit nur zwei Arten:
- Saxaul (Haloxylon ammondendron (C.A.Mey.) Bunge ex Fenzl.)
- Weißer Saxaul (Haloxylon persicum Bunge ex Boiss. & Bunge)
- Hammada Iljin: Mit etwa zwölf Arten.
- Horaninowia Fisch. & C.A.Mey: Mit etwa sechs Arten
- Kali Mill.: Mit etwa 13 Arten:
- Kali-Salzkraut (Kali soda Moench)
- Steppenläufer (Kali tragus (L.) Scop.)
- Lagenantha Chiov. (Syn.: Gyroptera Botsch.) (Zuordnung fraglich): Mit ein bis drei Arten.
- Noaea Moq.: Mit etwa drei Arten.
- Nucularia Batt. (Zuordnung fraglich): Mit der einzigen Art:
- Nucularia perrini Batt.
- Rhaphidophyton Iljin: Mit der einzigen Art:
- Rhaphidophyton regelii (Bunge) Iljin
- Salzkräuter Salsola L. (Syn. Darneilla Maire & Weiller, Fadenia Aellen & Townsend, Neocaspia Tzvelev, Hypocylix Wol., Seidlitzia Bunge ex Boiss.): Mit etwa 25 Arten.
- Sympegma Bunge: Mit der einzigen Art:
- Sympegma regelii Bunge
- Traganum Del.: Mit etwa zwei Arten.
- Traganopsis Maire et Wilczek: Mit der einzigen Art:
- Traganopsis glomerata Maire & Wilczek
- Turania Akhani & E.H.Roalson: Mit etwa vier Arten.
- Xylosalsola Tzvelev: Mit etwa vier Arten.
- Systematische Stellung noch unklar:
- Fredolia (Coss. & Durieu ex Bunge) Ulbr.: Mit ein oder zwei Arten. Wenn sie monotypisch ist, dann mit der einzigen Art Fredolia aretioides (Moq. & Coss. ex Bunge) Ulbr. in Nordafrika in der nordwestlichen Sahara.
- Iljinia Korovin: Mit der einzigen Art:
- Iljinia regelii (Bunge) Korovin
Quellen
- Hossein Akhani, Gerald Edwards, Eric H. Roalson: Diversification Of The Old World Salsoleae S.L. (Chenopodiaceae): Molecular Phylogenetic Analysis Of Nuclear And Chloroplast Data Sets And A Revised Classification, In: International Journal of Plant Sciences, Volume 168 (6), 2007, S. 931–956.
Einzelnachweise
- ↑ V.I.Pyankov, H.Ziegler, A.Kuz’min, G.E.Edwards. - Origin and evolution of C4 photosynthesis in the tribe Salsoleae (Chenopodiaceae) based on anatomical and biochemical types in leaves and cotyledons. Plant Syst Evol 230: S.43–74, 2001.
- ↑ a b c Hossein Akhani, Gerald Edwards, Eric H. Roalson:Diversification Of The Old World Salsoleae S.L. (Chenopodiaceae): Molecular Phylogenetic Analysis Of Nuclear And Chloroplast Data Sets And A Revised Classification In: International Journal of Plant Sciences, 168(6):S. 931–956, 2007.
- ↑ Gudrun Kadereit & Helmut Freitag: Molecular phylogeny of Camphorosmeae (Camphorosmoideae, Chenopodiaceae): Implications for biogeography, evolution of C4-photosynthesis and taxonomy. Taxon 60(1), S. 51-78, 2011.
- Tribus Caroxyloneae Akhani & E.H.Roalson[2]:
Wikimedia Foundation.