San Pedro de la Nave

San Pedro de la Nave
Gesamtansicht

San Pedro de la Nave ist eine westgotische Kirche und liegt in dem kleinen Ort El Campillo in der Gemeinde San Pedro de la Nave-Almendra, 20 km nordwestlich von Zamora, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, in der autonomen spanischen Region Kastilien-León.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

San Pedro de la Nave gilt als spätes Beispiel westgotischer Architektur. Die Kirche stammt aus der Zeit vor der maurischen Eroberung Spaniens, die im Jahre 711 einsetzt. Der Baubeginn wird auf das späte 7. Jahrhundert, in die Regierungszeit des westgotischen Königs Egica (687−702) datiert. Ursprünglich gehörte die Kirche zu einem Kloster und wurde im Tal des Río Esla errichtet, in der Nähe der Via de la Plata, der Römerstraße, die die Städte Mérida und Astorga verband. Wie lange das Kloster bestand, ist nicht belegt. Die Kirche wurde später als Pfarrkirche genutzt. 1912 wurde sie zum Kulturdenkmal (Monumento Nacional) erklärt. 1930 musste San Pedro de la Nave dem Stausee Ricobayo weichen und wurde wenige Kilometer weiter östlich am heutigen Standort wieder aufgebaut.

Innenansicht

Architektur

Das Gebäude ist aus rötlichen Sandsteinquadern unterschiedlicher Größe errichtet, die ohne Mörtel aneinander gefügt sind. San Pedro de la Nave ist eine dreischiffige Basilika, deren Mittelschiff einschließlich Apsis mit dem gleich hohen Querhaus und dessen nördlichem und südlichem Anbau ein griechisches Kreuz bildet. Über dem Vierungsquadrat erhebt sich der Turm. Die Seitenschiffe sind vom Hauptschiff durch Arkaden mit unterschiedlich stark geschlossenen Hufeisenbögen voneinander getrennt. Auch der Triumphbogen, der sich vom Mittelschiff zur quadratischen Apsis öffnet, ist als Hufeisenbogen gestaltet. Darüber liegt - wie in anderen präromanischen Kirchen (z.B. San Baudelio de Berlanga, San Salvador de Priesca oder Santiago de Peñalba) - eine sogenannte verborgene Kammer (cámara oculta), die nur über eine Leiter zugänglich ist.

Kapitell mit der Opferung Isaaks

Skulpturenschmuck

Den Pfeilern des Vierungsquadrates sind Säulen vorgelagert mit figürlich gestalteten Kapitellen. Auf zwei dieser Kapitelle sind Vögel dargestellt, die Trauben picken, an den Seiten befinden sich menschliche Gesichter. Auf den beiden anderen Kapitellen sind biblische Szenen zu sehen. In der einen Szene führt Abraham ein Messer gegen seinen vor ihm auf einem Altar liegenden Sohn Isaak, den die Hand Gottes davor bewahrt. Hinter Abraham steht ein Widder als Opfertier bereit. Auf dem oberen Rand des Kapitells ist eine lateinische Inschrift eingemeißelt, deren Übersetzung lautet: „Wo Abraham seinen Sohn Isaak dem Herrn als Opfer darbot“. Eine andere Szene zeigt den Propheten Daniel in der Löwengrube, darüber die Inschrift: „Wo er in die Löwengrube geschickt wurde“. An den Seiten dieser beiden Kapitelle sind die Apostel Petrus, Paulus, Thomas und Philippus dargestellt. Auf den Kämpfern über den Kapitellen verläuft ein Fries von Weinranken, die Kreise bilden und Vögel, menschliche Köpfe oder Trauben umrahmen. Ein weiterer Fries wird einem anderen Künstler oder einer anderen Bildhauerwerkstatt zugeschrieben. Auf ihm sind geometrische Motive dargestellt, Quadrate und in Taubändern gefasste Kreise mit Weinreben, Blütenblättern und Sonnenrädern.

Siehe auch

Weblink

 Commons: San Pedro de la Nave – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Jaime Cobreros: Guía del Prerrománico en España, Madrid 2006, S. 137–141, ISBN 84-9776-215-0
  • Jacques Fontaine: L'Art Préroman Hispanique, Bd. 1, La Pierre-qui-Vire (Zodiaque) 2. Auflage 1973, S. 199–205
41.583277777778-5.96425

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