San Pedro de Nora

San Pedro de Nora
San Pedro de Nora

San Pedro de Nora ist eine präromanische Kirche in der autonomen Region Asturien im Nordwesten Spaniens. Sie gehört zur Parroquia Valsera der Gemeinde (concejo) Las Regueras und liegt am rechten Ufer des Río Nora, ca. 13 km westlich von Oviedo. 1931 wurde die Kirche zum Kulturdenkmal (Monumento Nacional) erklärt. 1936 erlitt sie durch einen Brand während des Spanischen Bürgerkrieges großen Schaden. Von 1940 bis in die 1970er Jahre wurde sie von dem Architekten Luis Menéndez Pidal restauriert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Über die Entstehungszeit der Kirche San Pedro de Nora sind keine Dokumente erhalten. Schriftlich erwähnt wird die Kirche in der im frühen 12. Jahrhundert gefälschten Urkunde einer Schenkung des asturischen Königs Alfons III. und seiner Gemahlin Jimena an die Kathedrale San Salvador von Oviedo aus dem Jahr 905. Aufgrund der Gemeinsamkeiten mit den Kirchen San Julián de los Prados und Santa María de Bendones wird der Bau der Kirche der Regierungszeit des asturischen Königs Alfons II. dem Keuschen (783 und 791−842) zugeordnet.

Architektur

Die Kirche San Pedro de Nora ist aus unregelmäßigem Mauerwerk aus Kalkstein errichtet, wobei die Ecken und Strebepfeiler durch Quadersteine verstärkt sind. Wie die Kirche San Julián de los Prados weist San Pedro de Nora einen trapezförmigen Grundriss auf, besitzt allerdings kein Querhaus. Das Gebäude ist 18 Meter lang, die Eingangsfassade ist 13 Meter breit und die Ostfassade misst 12 Meter. Wie in San Julián de los Prados ruhen die Dachtraufen auf Kragsteinen.

Innenraum

San Pedro de Nora ist eine dreischiffige Basilika mit vier Jochen. Das Langhaus besitzt eine Holzdecke. Das Hauptschiff ist von den Seitenschiffen durch vier leicht gestelzte Rundbogenarkaden getrennt, die aus Ziegelsteinen gemauert sind und auf quadratischen Pfeilern mit Kämpferkapitellen aufliegen. Auf beiden Seiten des Hauptschiffes befinden sich drei rechteckige Fenster und an der Westfassade ein großes Rundbogenfenster. Die Transennen (celosía) sind aus neuerer Zeit. Von dem ursprünglichen Stuck und seiner Bemalung haben sich nur wenige Reste erhalten.

Chor

Das Chorhaupt hat einen rechteckigen Abschluss und ist in drei Kapellen gegliedert, die über Durchgänge in den Zwischenwänden direkt miteinander verbunden sind. Alle drei Apsiden besitzen rechteckige Fenster und aus Ziegel gemauerte Tonnengewölbe. An der Ostmauer der Hauptapsis befindet sich eine Ädikula, die vermutlich zur Aufbewahrung von Reliquien diente. Auch in San Pedro de Nora gibt es − wie in anderen präromanischen Kirchen, z.B. San Baudelio de Berlanga oder San Pedro de la Nave − eine nur von außen, über ein Drillingsfenster in der Ostfassade, zugängliche Kammer über der Hauptapsis. Die Bögen dieses Triforiums sind aus Ziegel gemauert und liegen auf Säulen mit schlichten Kapitellen auf. Darüber befindet sich ein Okulus.

Vorhalle und Glockenturm

Bei der Vorhalle, durch die man heute die Kirche betritt, handelt es sich um eine Rekonstruktion durch den Architekten Luis Menéndez Pidal. Sie wurde auf den Fundamenten errichtet, die bei der Restaurierung der Kirche ab den 1940er Jahren zu Tage kamen. Der Glockenturm wurde in den 1960er Jahren hinzugefügt. Weder sein Standort noch seine Gestaltung sind historisch fundiert.

Weblinks

 Commons: San Pedro de Nora – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Achim Arbeiter, Sabine Noack-Haley: Christliche Denkmäler des frühen Mittelalters vom 8. bis ins 11. Jahrhundert. Mainz 1999, S. 135−137, ISBN 3-8053-2312-3
  • Lorenzo Arias Páramo: Guía del Arte Prerrománico Asturiano. 2. Auflage, Gijón 1999, S. 38−39, ISBN 84-95178-20-6
  • Jaime Cobreros: Guía del Prerrománico en España. Madrid 2006, S. 91−92, ISBN 84-9776-215-0
  • Jacques Fontaine: L’Art Préroman Hispanique. Bd. 1, La Pierre-qui-Vire (Zodiaque) 2. Auflage 1973, S. 402−403

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