- San Salvador de Priesca
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San Salvador de Priesca ist eine präromanische Kirche im Ort Priesca und gehört zur Gemeinde Villaviciosa. Sie liegt ca. 50 km nordöstlich von Oviedo, der Hauptstadt der spanischen Region Asturien
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kirche wurde im Jahr 921 geweiht. Dieses Datum war in einen Gründungsstein eingemeißelt, der im Laufe der Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts verlorenging. Die Inschrift ist überliefert und nennt als Datum der Weihe den achten Tag der Kalenden des Oktober der spanischen Ära 959, was dem 24. September 921 unserer Zeitrechnung entspricht. 1913 wurde das Gebäude zum Kulturdenkmal (Monumento Nacional) erklärt. Im Jahr 1936, während des spanischen Bürgerkrieges, richtete ein Brand große Schäden an und zerstörte einen Teil der frühmittelalterlichen Fresken. In den 1990er Jahren erfolgte eine Renovierung, bei der die Holzdecken erneuert und die Fresken konserviert wurden. Die Kirche wird heute als Pfarrkirche genutzt.
Architektur
San Salvador de Priesca ist eine dreischiffige, aus Quadersteinen errichtete Basilika mit drei rechteckigen, tonnengewölbten Apsiden. Haupt- und Seitenschiffe tragen Holzdecken und werden durch je drei Arkaden getrennt, die auf Pfeilern mit schlichten Kämpferkapitellen ruhen. Im Westen schließt sich ein Vestibül mit zwei seitlichen Nebenräumen und einer darüberliegenden Empore an. Mit der Einteilung in neun Raumteile (drei Apsiden, drei Schiffe, Vorraum und zwei Nebenräume) auf einem rechteckigen Grundriss entspricht San Salvador de Priesca dem typischen Schema asturianischer Kirchen. Über der Mittelapsis liegt ein kleiner, nicht zugänglicher und nach außen nur durch ein Zwillingsfenster (ajimez) geöffneter Raum, eine sogenannte cámara oculta, die auch in anderen präromanischen Kirchen Spaniens wie z. B. San Baudelio de Berlanga vorkommt. Der offene Glockenturm (Espadaña) im Westen und ein Anbau an das südliche Seitenschiff, der als Sakristei genutzt wird, sind Hinzufügungen aus späterer Zeit.
Fenster
Die beiden Rechteckfenster an der Ostfassade haben ihre originalen, in Stein gehauenen Fenstergitter bewahrt. Sie gliedern sich in drei Felder. Das obere und untere Feld besteht aus kleinen Dreierarkaden, die Mitte aus einer Rosette. Erhalten sind auch zwei Zwillingsfenster, eines an der Ostfassade und ein anderes an der Sakristei. Letzteres befindet sich nicht mehr an seinem ursprünglichen Ort, sondern wurde später in der Sakristei eingebaut. Es ist von einem Alfiz-Rahmen umgeben, der – wie die Hufeisenbögen des Giebelfensters – als typische Merkmale islamischer Architektur auf mozarabischen Einfluss schließen lassen.
Skulpturenschmuck
Die Tonnengewölbe der Apsiden werden von Blendarkaden getragen, wobei die der Nebenapsiden nur gemalt sind. Die Säulen besitzen Pyramidenstumpfkapitelle mit Tauband-Ringen und einen Abakus, der mit einem Flechtbanddekor verschlungener Riemen versehen ist. Die Kapitelle der Blendarkaden sind nach korinthischem Vorbild gestaltet und weisen zwei Reihen stilisierter Blätter mit Eckvoluten auf. Die Kapitelle der Stirnbögen besitzen eine Reihe hoher, stark gerippter Blätter. Die ursprünglichen Chorschranken (canceles) befinden sich heute im Archäologischen Museum von Asturien (Museo Arqueológico Provincial de Asturias) in Oviedo.
Fresken
Wie in den asturischen Kirchen San Julián de los Prados und San Salvador de Valdediós haben sich auch in San Salvador de Priesca Fresken aus präromanischer Zeit erhalten. Sie befinden sich im Mittelschiff, im südlichen Seitenschiff und in den Apsiden. Im Mittelschiff ist eine auf einem Thron sitzende Figur zu erkennen, wobei die Art der Darstellung - wie die Seitenansicht des Thrones - an die Wandmalereien in San Miguel de Lillo bei Oviedo erinnert. Auf den Tonnengewölben und den Wänden der Apsiden sind geometrische Motive wie Vier-, Sechs- und Achtecke dargestellt oder Kreise und Ovale. Ebenso sind die Buchstaben alpha und omega zu erkennen, die vermutlich an den Armen eines gemalten Kreuzes herunterhingen.
Weblinks
Literatur
- Achim Arbeiter/Sabine Noack-Haley: Christliche Denkmäler des frühen Mittelalters vom 8. bis ins 11. Jahrhundert, Mainz 1999, S. 207−211, ISBN 3-8053-2312-3
- Lorenzo Arias Páramo: Guía del Arte Prerrománico Asturiano, Gijón 2. Auflage 1999, S. 99−102, ISBN 84-95178-20-6
- Jaime Cobreros: Guía del Prerrománico en España, Madrid 2006, S. 112−113, ISBN 84-9776-215-0
- Jacques Fontaine: L'Art Préroman Hispanique, Bd. 1, La Pierre-qui-Vire (Zodiaque) 2. Auflage 1973
- Isabel Ruiz de la Peña: San Salvador de Priesca, 2004
43.485166666667-5.3586944444444Koordinaten: 43° 29′ 7″ N, 5° 21′ 31″ WCámara Santa in der Kathedrale von Oviedo | La Foncalada | San Julián de los Prados | San Miguel de Lillo | San Pedro de Nora | San Pedro de Teverga | San Salvador de Priesca | San Salvador de Valdediós | San Tirso | Santa Cristina de Lena | Santa María de Bendones | Santa María del Naranco | Santiago de Gobiendes | Santianes de Pravia | Santo Adriano de Tuñón
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