Saw VI

Saw VI
Filmdaten
Deutscher Titel Saw VI
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2009
Länge ca. 90 Minuten
Altersfreigabe FSK Keine Jugendfreigabe, indiziert[1]
Stab
Regie Kevin Greutert
Drehbuch Patrick Melton,
Marcus Dunstan
Produktion Mark Burg,
Oren Koules
Musik Charlie Clouser
Kamera David A. Armstrong
Schnitt Andrew Coutts
Besetzung

Saw VI ist ein US-amerikanischer Horror-Splatter aus dem Jahr 2009 und die fünfte Fortsetzung zu Saw. Regie führte Kevin Greutert, der in den bisherigen Filmen der Reihe für den Schnitt verantwortlich war. Das Drehbuch stammt – wie schon bei den beiden Vorgängerfilmen – von Patrick Melton und Marcus Dunstan.

Der Film hatte am 23. Oktober 2009 in den USA und am 3. Dezember 2009 in Deutschland Premiere.

Saw VI beendet die zweite Trilogie der Serie, die sich mehr mit den nachfolgenden Auswirkungen des Jigsaw-Killers und der Entwicklung seines Nachfolgers, Mark Hoffman, beschäftigt. In Saw VI setzt Hoffman eine neue Falle für Krankenversicherungsbeamte in Gang, während das FBI versucht, den in ihren Augen letzten noch lebenden Gehilfen von Jigsaw, Peter Strahm, zu finden.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Kredithaie Simone und Eddie stecken in Kopfharnischen, die mit Schrauben bestückt sind, welche sich einem von beiden in die Schläfen bohren werden. Wer von beiden innerhalb von 60 Sekunden mehr Gewicht an Körperteilen vom eigenen Körper abschneidet als der andere, wird überleben - der andere wird durch die Schrauben getötet werden. Der übergewichtige Eddie schneidet sich Fett aus dem Bauch, Simone trennt sich einen Arm ab, kippt die Waage damit im letzten Moment zu ihrem Vorteil und rettet sich selbst.

Dan Erickson leitet die Ermittlungen des FBI zu Eddies Tod und entdeckt am Tatort Fingerabdrücke von Peter Strahm, die von Hoffman mit der Hand von Strahm, welche er aus dem Todesraum aus Saw V hat, dort hinterlassen wurden. Er teilt das Detective Mark Hoffman mit und enthüllt auch, dass die totgeglaubte Lindsey Perez noch mit dem Fall zu tun hat. Hoffman trifft sich heimlich mit Jill Tuck, die ihm fünf Umschläge übergibt, die sie in einer Kiste von John Kramers Anwalt erhalten hat. Er übernimmt die Kontrolle über das Puzzlespiel, das die beiden geplant haben.

Das Spiel konzentriert sich auf William Easton, den Direktor einer Krankenversicherung. Er und seine Untergebenen entscheiden nach Wahrscheinlichkeiten für Gesundheit und Krankheit, wem sie helfen. Er lehnte eine von John Kramers Forderungen über eine Krebstherapie an die Versicherung aus diesem Grunde ab. William befindet sich eines Abends in Vorbereitung auf ein Gerichtsverfahren noch im Hochhaus der Versicherung, als der Strom ausfällt. Nachdem William versehentlich einen Wachmann erschossen hat, wird er gefangen genommen, zu einem verlassenen Zoo gebracht und mit einer Atemmaske über dem Gesicht in einem großen Schraubstock aufgehängt. Der Portier seines Büros, ein starker Raucher, wird in der gleichen Lage aufgehängt. William muss vier Tests innerhalb von 60 Minuten absolvieren, um die Bomben an seinen Armen und Beinen zu entfernen, bevor sie explodieren. Im ersten Test drückt der Schraubstock den Oberkörper desjenigen der beiden Männer ein, der öfter atmen muss. William kann die Luft länger anhalten als der Portier, dessen Brustkorb daraufhin zerquetscht wird.

Beim zweiten Test hält William die Enden von zwei Ketten, die mit Podesten verbunden sind, worauf zwei seiner Angestellten mit Schlingen aus Stacheldraht um den Hals stehen. Um den Test zu bestehen, muss er eine der Ketten loslassen und die Person auf dem Podest sterben lassen. Er hat die Wahl, seine Sekretärin, die alt und krank ist, aber eine Familie hat und ihr Leben in vollen Zügen genießen will, oder den Büroboten, der sich bester Gesundheit erfreut und keine Familie hat, zu verschonen. William will sich zuerst für den Jüngeren ohne Familie entscheiden, entscheidet sich schließlich aber für die Sekretärin; der Mann wird vor seinen Augen erhängt.

Der dritte Test findet im Heizraum des Zoos statt. Debbie, die Anwältin der Gesellschaft, hat 90 Sekunden Zeit, einen labyrinthartigen Käfig zu durchqueren und den Schlüssel zu finden, mit dem sie das Gerät auf ihrer Brust entfernen kann, das andernfalls ihr Gehirn mit einem spitzen Metallrohr durchstechen wird. Um ihr zu helfen, öffnet William Ventile und leitet damit heiße Dampfstrahlen von ihrem Weg auf seinen Körper um. Schließlich sieht Debbie auf Röntgenaufnahmen, dass der Schlüssel in Williams Magen, über seiner rechten Niere, versteckt ist. Sie greift ihn mit einer Kreissäge an, um an den Schlüssel zu kommen, William wehrt sie aber ab, bis die Zeit schließlich abläuft und das Gerät aktiviert wird, wodurch sie getötet wird.

Im vierten Test sind sechs von Williams jüngeren Mitarbeitern an ein Karussell gekettet. Das Karussell dreht sich langsam, wobei eine Schrotflinte auf sie gerichtet ist und so einer nach dem anderen erschossen wird. William kann zwei von ihnen retten, indem er Knöpfe in einem Kasten drückt, was seine Hand allerdings durchbohrt, aber die anderen vier werden sterben. Nachdem er ihre Anschuldigungen und Streitereien angehört hat, wählt er zwei von ihnen aus; die übrigen vier werden erschossen.

Danach findet er sich zwischen zwei Käfigen wieder: In einem davon befindet sich seine Schwester Pamela Jenkins, im anderen Tara und Brent; diese beiden sind die Hinterbliebenen eines Mannes, dem William die Hilfe der Versicherung verweigerte, woraufhin er an seiner Krankheit starb. In jedem Käfig befindet sich ein großer Tank mit Fluorwasserstoffsäure. Tara und Brent finden einen Schalter mit den Aufschriften "Leben" und "Sterben". Es ist ein Test für die beiden, und sie haben nun die Möglichkeit, über Williams Leben zu entscheiden. Tara kann sich nicht überwinden, den Hebel umzulegen, aber Brent legt ihn auf "Sterben" um, woraufhin mehrere Stacheln von der Decke herunterklappen, sich in Williams Körper bohren und Säure in seinen Körper pumpen. Pamela muss mit ansehen, wie sich sein Körper von innen heraus auflöst und zerfällt.

In Rückblenden während der Tests ist zu sehen, dass William und John sich zum ersten Mal begegneten, als Jill ihre Drogenklinik eröffnete, und dass John Amanda Young seiner Frau Jill als Beweis dafür vorstellte, dass seine Methode der Drogentherapie wirklich funktioniere. Außerdem wussten Hoffman und Amanda voneinander, dass sie als Lehrlinge von Jigsaw arbeiteten, und John hatte bereits Pläne vorbereitet, damit Jill nach seinem Tod nicht verdächtigt würde.

Erickson und Perez setzen ihre Ermittlungen fort. Als es ihnen in Hoffmans Anwesenheit gelingt, dessen wie Jigsaws verzerrt klingende Stimme zu rekonstruieren, schlitzt er Erickson mit einem Messer die Kehle auf. Agent Perez versucht, Hoffman zu erschießen, der mit einer Labortechnikerin ringt, trifft dabei aber versehentlich diese und tötet sie. Hoffman rammt Agent Perez mehrmals das Messer in den Leib und befragt sie, wer noch über ihn Bescheid wisse, auf ihre Antwort "Die ganze Abteilung" entgegenet er "Lüge" und tötet sie schließlich. Anschließend platziert Hoffman Strahms Fingerabdrücke im Raum und setzt alles in Brand.

Neben den sechs Briefen befand sich noch ein unbeschrifteter Umschlag in der Kiste, die Johns Anwalt Jill überreichte. Bevor Jill sich auf den Weg zum Zoo macht, hält sie an einer Klinik an und wirft den Umschlag mit unbekanntem Inhalt in den Briefkasten eines der Büros der Klinik.

Als Hoffman in seinen Beobachtungsraum im Zoo zurückkehrt, wird er von Jill angegriffen. Jill hat von Pamela die Kopie eines Briefes erhalten, den er an Amanda geschrieben hat (zu sehen in Saw III). Er wusste, dass sie für den Überfall auf die Klinik verantwortlich war, bei dem Jill ihr Baby verlor, und drohte, es John zu erzählen, wenn Amanda nicht Lynn Denlon töten würde. Jill fesselt Hoffman an einen Stuhl und befestigt an seinem Kopf eine Art Bärenfalle (bekannt aus vorherigen Saw-Teilen). Sie erzählt ihm, dass Johns letzter Auftrag - in einem Umschlag, den sie ihm nicht ausgehändigt hat - darin bestand, ihn zu "testen". Nachdem sie ihn zurückgelassen hat, beginnt der Timer der Bärenfalle seinen Countdown. Hoffman benutzt das Gewicht der Falle, um eine seiner Hände zu brechen und sich so aus den Fesseln zu befreien. Er sucht verzweifelt nach einem Schlüssel für die Falle, findet aber keinen. Als der Timer der Falle fast abgelaufen ist, rammt er das Vorderteil der Falle zwischen die Streben eines Fensters in der Tür des Raumes. Als der Zeitschalter der Falle abläuft, öffnet sich die Falle so zwar leicht, wird aber durch die Tür gebremst; Hoffman kann seinen Kopf herausziehen, aber eine Seite seines Mundes wird dabei aufgerissen.

Alternatives Ende

Ursprünglich war für die Kinofassung eine etwa 50-sekündige Szene eingeplant, die nach dem Ablauf des Abspanns kommen sollte. In dieser Szene ist Amanda zu sehen, nachdem sie den Brief (Saw III) gelesen hat, worin sie von Hoffman verraten wurde. Sie geht zur Tür des Raumes, in dem Jeffs Tochter Corbett eingesperrt ist, und warnt sie davor, dem Mann, der sie retten wird, nicht zu vertrauen. Damit rächt sich Amanda an Hoffman, indem sie ihn ebenfalls verrät. Auf der Blu-Ray- und der DVD-Version ist diese Szene enthalten.[2]

DVD

Am 5. November 2009 nahmen der Regisseur, die Drehbuchautoren und die Produzenten den Audiokommentar für den Director’s Cut auf. Kevin Greutert kündigte zudem an, dass diese Schnittfassung eine zusätzliche Szene enthielte, in der Amanda zu sehen sei. Die DVD- und die Blu-ray-Version wird in den USA in drei verschiedenen Editionen erscheinen: Eine sog. Kino-Fullscreen-Edition mit einem R-Rating, und zwei Mal der Unrated Director’s Cut, einmal davon in Breitbild-Format. Alle drei Versionen werden DVD-Extras bezüglich Jigsaw, den Fallen und einem Halloween Horror Nights „Saw: Game Over“ Labyrinth enthalten. Musikvideos von Mushroomhead, Memphis May Fire, Hatebreed und Suicide Silence werden ebenso enthalten sein. Alle drei Editionen sind in den USA am 26. Januar 2010 erschienen.

Am 6. Mai 2010 war der Verkaufsstart in Deutschland. Auf DVD kann man sowohl die Unrated, als auch eine stark geschnittene FSK-KJ-Fassung kaufen, auf Blu-Ray nur die Unrated-Version. Zudem veröffentlichte Kinowelt, wie bisher zu allen Saw-Filmen, die Limited Unrated Collector's Edition mit der Unrated- und der Kinoversion, sämtlichen Extras und einem Buchteil in der Hülle. Wenige Tage vor Veröffentlichung wurden jedoch sowohl die Unrated Steelbook Edition, als auch die Limited Unrated Collector's Edition auf Liste A indiziert.

Kritik

„[…] Schrieben wir in unserer Kritik zu „Saw V“ noch, dass Costas Mandylor (Toxic) als Hoffman den echten Jigsaw nicht ersetzen könnte, stellt der Schüler den Meister nun zumindest im sechsten Teil in den Schatten. […] Tobin Bell hingegen wirkt als Jigsaw […] arg zahnlos und wenig furchterregend. Natürlich bleibt Jigsaw das Gesicht der „Saw“-Reihe - doch dieser Teil hätte ohne seine bemüht ins Skript gepressten Auftritte wohl kaum etwas verloren. […] Fazit: Während der Kern um Williams Überlebenskampf seine Schuldigkeit als Folter-Thriller durchaus erfüllt, hätte sich „Saw 6“ seinen platten Kommentar zur Kapitalismuskrise und die zwar Franchise-typischen, aber den Film dennoch extrem ausbremsenden Rückblenden besser gespart.“

Christoph Petersen, Filmstarts.de[3]

„Jigsaw (Tobin Bell) ist einfach nicht tot zu kriegen. Auch wenn der Serienkiller mit moralischem Anspruch bereits in Teil 3 das Zeitliche gesegnet hat, mordet Detective Hoffman (Costas Mandylor) in seinem Namen fleißig weiter. Waren die Folgefilme nervtötende Versuche, das Franchise mit neuen Protagonisten am Leben zu halten, stellt "Saw VI" mittels zahlreicher Flashbacks wieder den toll aufspielenden Tobin Bell ins Zentrum. Dabei zeichnet sich nicht nur Jigsaws Motivation deutlicher ab, sondern auch ein groß angelegter Masterplan, der das gewohnt blutige Spiel mit perversen Todesfallen wieder spannend macht - zumindest für Kenner der alten Filme. Fazit: Teil 6 der unendlichen Erfolgsschocker-Reihe zeigt wieder aufsteigende Tendenz. “

Cinema[4]

„Der Fokus des Films liegt zwar wie gewohnt auf der Faszinationskraft zerstückelter Körperteile und schmerzverzerrter Gesichter. Anders als sein Vorgänger bringt SAW VI den Zuschauer aber wieder dazu, sein Gehirn einzuschalten und sich nicht nur von blutüberströmten, schreienden Schauspielern beschallen zu lassen. Leider verstrickt sich die Geschichte oft mit früheren Ereignissen, so dass man zeitweise wie der Ochs' vor'm Berg steht, wenn man die Reihe nicht von Anfang an verfolgt hat..“

Isabelle Buckow, Der Stern[5]

„Kevin Greutert, Cutter der bisherigen Filme, unternimmt vor allem den Abschied vom Ekel-Horror, und die Rückkehr zu mehr Suspense und Thrill. Auch ist die Erzähl-Ökonomie in diesem Fall weitaus besser, es gibt kein ermüdendes Dauerquälen, sondern Ruhepausen. Den inhaltlichen Hintergrund dieser sechsten Variante der SAW-Formel bildet diesmal - wohl nicht ganz zufällig passend zu Obamas Anstrengungen um eine Gesundheitsreform - das US-Gesundheitssystem und ein unsympathischer Mitarbeiter einer Krankenversicherung. Wenn so einer gequält wird, bedarf es bei vielen keiner klammheimlichen Freude mehr...“

Rüdiger Suchsland, telepolis.de[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung FSK. (PDF, 80KB, abgerufen am 11. November 2009).
  2. Alternatives Ende zu Saw VI
  3. Filmstarts.de: Kritik zu «Saw 6»
  4. Cinema.de: Filmkritik
  5. Stern.de: Kritik zu «Saw 6»
  6. Heise.de: Kritik zu «Saw 6»

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