Scheri (Beamter)

Scheri (Beamter)
Scheri in Hieroglyphen
Name
N37
r
i i

Scheri [1]
Šhrj
Ehrentitel
M23 r
Aa1
t

Rech-nesu
Rḫ-nsw
Bekannter des Königs
2. Titel
wr M28

Wer-medj-schemau
Wr-mḏ-šmˁw
Großer der Zehn von Oberägypten
3. Titel
m&r A6 A6 A6

Imi-ra-wabu
Jmj-r3-wʿbw
Vorsteher der Wab-Priester
4. Titel
m&r D32 U36 U36 U36

Imi-ra-hemu-ka
Jmj-r3-ḥmw-k3
Vorsteher der Ka-Priester
Shery-3.JPG
Scheintür des Scheri, Scheri und seine Frau am Opfertisch

Scheri war ein hoher altägyptischer Beamter und Priester zu Beginn der 4. Dynastie. Er wurde vor allem durch seine reliefgeschmückten Scheintüren und Türstürze bekannt, auf denen die Namen der Könige Sened und Peribsen erscheinen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Amt und Titulaturen

Titel des Scheri links und rechts der Kartusche des Sened (Ausschnitt der Türinschrift)

Scheri trug den Ehrentitel „Bekannter des Königs“, während des Alten Reichs ein Hofrangtitel.[2] Außerdem führte er die hohen Beamtentitel „Großer der Zehn von Oberägypten“ und „Vorsteher der Wab-Priester“.[3] Der Titel des Wab-Priesters ist hier direkt mit den Königen Sened und Peribsen verbunden, die in der zweiten Hälfte der 2. Dynastie herrschten.

Er versah offenbar den Totendienst um beide Herrscher, da er ihre Namen auf einer Scheintür nebeneinander nennt. Dass Scheri zu Beginn der 4. Dynastie amtierte, belegt einen langen Totenkult um Peribsen und Sened.

Grab

Scheris Grab befindet sich in Sakkara. Es handelt sich um eine große Mastaba, die um 1860 von Auguste Mariette entdeckt wurde. Auf den Scheintüren bezeichnet Scheri sich selbst als „Aufseher der Wab-Priester des Peribsen in der Nekropole des Sened“. Die Inschrift weist einigen Ägyptologen zufolge darauf hin, dass König Peribsen seinem Vorgänger Sened eine Statue oder eine Stele stiftete und diese in seinem Totenbezirk aufstellen ließ. Wolfgang Helck leitet daraus ab, dass Peribsen während der Herrschaft des Sened verstarb und das Regierungsverhältnis zwischen den beiden Herrschern ein freundschaftliches gewesen ist.

Eine weitere Besonderheit bei der Nennung der Namen von Sened und Peribsen ist der Umstand, dass sie in Kartuschen eingetragen wurden. Strenggenommen ist dies ein Anachronismus, da Königskartuschen erst zu Beginn der 4. Dynastie in Gebrauch kamen.

Andere Grabszenen zeigen Scheri mit seiner Gemahlin „Chentitek“ an Opfertischen sitzend oder beim Empfang verschiedener Opfergaben aus unterschiedlichen Gauen und Provinzen. Ein Türpfostenrelief zeigt eine weitere Dame namens „Inet“, deren familiäre Position unklar ist. Eine weitere Inschrift in Verbindung mit Peribsens Namen nennt einen Amtskollegen von Scheri, den Wab-Priester Inkef.

Siehe auch

Literatur

  • Auguste Mariette: Les mastabas de l´ancien empire - fragment du dernier ouvrage. Vieweg, Paris 1885
  • Michael Rice: Who is who in ancient Egypt. Routledge, London 1999, ISBN 0-4151-5448-0, S. 181 und 190.
  • Nicolas Christophe Grimal: A history of ancient Egypt. Wiley-Blackwell, Weinheim 1994, ISBN 0-6311-9396-0, S. 55.
  • Toby Wilkinson: Early dynastic egypt. Routledge, London 2001, ISBN 0415260116, Seite 88
  • Wolfgang Helck: Untersuchungen zur Thinitenzeit, Band 45. Harrassowitz, Wiesbaden 1987, ISBN 3-447-02677-4, Seite 105 - 107

Einzelnachweise

  1. a b Auguste Mariette: Les mastabas de l' ancien empire. S. 92-94; (online).
  2. Rainer Hannig: Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch: (2800-950 v. Chr.). von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-1771-9, S. 507.
  3. Werner Kaiser: Zur Nennung von Sened und Peribsen in Sakkara. In: Göttinger Miszellen, Nr. 122 (1991), S. 49–55.

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