- Schiffsanleger Spiekeroog
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Auf Spiekeroog gab es seit 1891 nacheinander insgesamt fünf verschiedene Schiffsanleger. Meist wurde bei Zerstörung des alten durch Sturmflut oder Eisgang ein neuer an gleicher Stelle an der Südspitze der Insel errichtet. Von dort verkehrte die Inselbahn zum Inseldorf. Seit 1981 befindet sich ein ortsnaher Anleger südlich des Inseldorfes, die Inselbahn wurde aufgegeben.
Inhaltsverzeichnis
Erster Anleger
1891 konnte ganz im Süden der Insel der erste Anleger eröffnet werden, gebaut aus der Ladung eines gestrandeten Holzfrachters. Für die Verbindung in den Ort wurde von der bestehenden Pferdebahn ein Abzweig und eine neue Strecke durch die Salzwiesen zum Anleger angelegt. Im Bereich des Anlegers war das Gleis auf dem Wattboden verlegt und bei Hochwasser überspült. Reste des Gleises sind bis heute zu sehen.
Zweiter Anleger
1927 wurde ein neuer Anleger gebaut, nachdem der alte im Winter 1926 durch Eisgang zerstört worden war. Das Gleis verlief nach wie vor auf dem Wattboden.
Dritter Anleger
Westlich des bisherigen Anlegers wurde 1949 ein Anleger neu gebaut, so dass Fährschiffe direkt daran anlegen und die Bahn über eine Pfahljochstrecke auf den Anleger fahren konnte. Nach 1969 wurde er nicht mehr genutzt, blieb aber als Eisbrecher stehen.
Vierter Anleger
Nach der großen Sturmflut vom 16./17. Februar 1962 baute das WSA einen neuen Anleger neben dem bisherigen, um die umfangreichen Materialtransporte für die Befestigungsarbeiten bewältigen zu können. Dieser Anleger war 70 Zentimeter höher als der bestehende und lag 70 Meter weiter im Wasser. Deshalb musste eine zweite Pfahljochstrecke errichtet werden. Ab 1965 durfte ihn die Inselbahn für den Personenverkehr benutzen, ab 1968 ging auch der Güterverkehr über ihn. Der alte Anleger blieb als Eisbrecher bestehen, wurde aber nicht mehr als Anleger genutzt. Der neue Anleger gehörte weiterhin dem WSA, während die Inselbahn für den Unterhalt zuständig war. Zwischen 1967 und 1981 legte auch die noch heute im Betrieb befindliche Fähre Spiekeroog III am Anleger an.
Das Gesamtbauwerk des letzten Anlegers war zeitweise rund 300 Meter lang und bis zu 20 Meter breit. Es bestand aus einem auf Holzstützen über den Strand geführten Gleis und einem bei Hochwasser in das Meer hineinragenden, mit Schienenfahrzeugen befahrbaren Schiffsanleger. Das zuführende Gleis gabelte sich auf dem Anleger in vier Gleise auf, von denen drei am Ende des Anlegers wieder zusammengeführt wurden, um Rangierarbeiten zu ermöglichen. Das vierte Gleis endete an einer Rampe, so dass es möglich war, ohne die Hilfe eines Krans größere Güter und Fahrzeuge auf einen Wagen zu laden. Insgesamt hatte der Anleger sechs Weichen.
Zustand von 1981 bis 2009
Ab 1981 wurde der Anleger nur noch gelegentlich von Sportbooten genutzt, was aber aufgrund der zunehmenden Versandung des Hafenbeckens immer schwieriger wurde. Mit jeder Sturmflut wurde der Anleger mehr beschädigt. Es war absehbar, dass das Wasser den Anleger irgendwann vollständig zerstören würde. Das Betreten war untersagt, Teile einer früheren Umzäunung waren noch lange vorhanden. Für Touristen und Inselbewohner stellte der Anleger ein beliebtes Ausflugsziel dar. Im April 2007 wurde jedoch von der Gemeinde Spiekeroog nach 26 Jahren sein Abriss beschlossen und ab August 2009 dann durchgeführt. Ende September 2009 war der Rückbau des Anlegers bereits vollendet, heute existiert an seiner Stelle nur noch eine beim Abriss des Anlegers neu errichtete Buhne.
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Ehemalige Pfahljochstrecke zum Anleger mit Langeoog im Hintergrund
Fünfter Anleger
Seit 1981 befindet sich der Anleger zirka 500 Meter südlich des Inseldorfes. Mit seiner Indienststellung konnte die Inselbahn aufgegeben werden, allerdings ist auch er nur tideabhängig von der Fähre zu erreichen.
53.7502027.682405Koordinaten: 53° 45′ 1″ N, 7° 40′ 57″ OKategorien:- Spiekeroog
- Hafen in Niedersachsen
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