- Schiffswerft Laubegast
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1855 errichtete die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrtsgesellschaft eine Werft in Dresden-Blasewitz zur Reparatur und Winterlager für ihre Schiffe, die ab 1858 auch neue Schiffe baute und 1898 nach Laubegast verlagert wurde.
Inhaltsverzeichnis
Gründung 1855
Die Personendampfschifffahrt auf der Oberelbe begann mit dem Privileg zur Gründung einer Dampfschifffahrtgesellschaft im Königreich Sachsen durch König Friedrich August II. von Sachsen. Daraufhin wurde im Jahr 1837 die Sächsisch Böhmische Dampfschiffahrtsgesellschaft gegründet. Im Jahr 1911 besaß diese Gesellschaft 33 Dampfschiffe. Zur Reparatur und Winterlager für diese Schiffe erwarb die Sächsisch Böhmische Dampfschiffahrtsgesellschaft das Stadtgut Blasewitz, da der bisherige Werftplatz in Krippen zu weit ab lag. 1856 erfolgte die Einweihung der Blasewitzer Werft, die ersten Neubauten, die Raddampfer Friedrich August und König Johann entstanden hier schon ab 1855, wurden jedoch weitgehend in Krippen vormontiert. Auch die nächsten Neubauten (Stadt Meissen, Germania, Aussig, Waldschlößchen) wurden weitgehend auf anderen Werften vorgefertigt.
Ab 1858 entstanden hier die kompletten Neubauten für diese Reederei, die im Verkehr der Oberelbe eingesetzt wurden. Bis 1900 waren es 50 Raddampfer, die ausschließlich an die Sächsisch Böhmische Dampfschiffahrtsgesellschaft abgeliefert wurden. Neun davon, z. B. die Pillnitz (1886), sind noch heute im Einsatz und zeigen die erstaunliche Qualität der Werft im Bau und Erhalt der Schiffe.
1898 wurde die Werft nach Dresden-Laubegast verlegt, wo neben Seitenraddampfer, bsp. Dresden (1926), Leipzig (1929), zunehmend auch andere Schiffe wie Motorschuten, Motorseilfähren, Motorfähren und Schleppkähne entstanden. Die Raddampfer Dresden und Leipzig, mit rund 70 Metern Länge fahren noch heute für die Nachfolgegesellschaft Sächsische Dampfschiffahrt oder für die Weiße Flotte, wie sie von den Einheimischen genannt wird. Bis 1945 entstanden insgesamt rund 125 Schiffe.
VEB Schiffsreparaturwerft Laubegast (1945)
Nach anfänglichen Demontagen von 1945–1948 der Ostwerften folgte 1948 SMAD-Befehl Nr. 103, der anordnete, die Kapazitäten im Schiffbau und Schiffsreparatur zu erhöhen. Daraufhin wurden an Flüssen im Inland und an der Küste neue Werften gebaut, vorhandene Werften erweitert, und eine eigene Schiffbauzulieferindustrie aufgebaut. Die Schiffsreparaturwerft Laubegast beschäftigte sich anfangs mit der Schiffsreparatur und begann etwa ab 1958 mit dem Bau neuer Schiffe. Vorwiegend wurden Fährschiffe, Stoßboote und Motorkähne gefertigt. Bis zur Privatisierung umfasste die Bauliste 165 Schiffe.
Privatisierung 1991
Nach der Privatisierung durch die Treuhand wurde die Werft Laubegast in den Werftverbund Deutsche Binnenwerften GmbH integriert. Sinkende Aufträge führen in den Folgejahren zum Insolvenzantrag. Im Jahr 2000 wird die Werft von Dresdner Investoren übernommen und als eigenständige Werft betrieben. 2005 wurde die Schiffswerft Laubegast verkauft und in Schiffs-und Yachtwerft Dresden GmbH (SYWD) umbenannt.
Die Werft ist nach wie vor in der Wartung und Reparatur der Dampfer der Sächsischen Dampfschiffahrt (Weiße Flotte) und anderer Schiffe aktiv und war auch an fast allen Umbauten und Modernisierungen der Weißen Flotte in den Folgejahren beteiligt.
Nach einem Großauftrag für die Fähren Kwale und Likoni für Kenia meldete die Schiffs-und Yachtwerft Dresden GmbH im Januar 2011 Insolvenz an.[1]
Literatur
- DDR Schiffbau: Tradition und Gegenwart – Schiffbaumuseum auf dem Traditionsschiff. Schiffbaumuseum Rostock-Schmarl, Rostock 1972.
- D. Strobel, G. Dame: Mit MTW zur See: Schiffbau in Wismar. Hinstorff, Rostock 1996, ISBN 3-356-00660-6.
- D. Strobel, G. Dame: Schiffbau zwischen Elbe und Oder. Koehler, Herford 1993, ISBN 3-7822-0565-0.
- E. Müller, R. Schlott, K. Wietasch: Technische Innovationen in der Binnenschifffahrt. In: 100 Jahre Schiffbautechnische Gesellschaft. Springer, Berlin 2001.
- R. Schönknecht, A. Gewiese: Binnenschiffahrt zwischen Elbe und Oder. Hamburg 1996.
Einzelnachweise
Weblinks
51.01884813.843958Koordinaten: 51° 1′ 8″ N, 13° 50′ 38″ OKategorien:- Unternehmen (Dresden)
- Werft (Deutschland)
- Unternehmen (DDR)
- Sächsische Dampfschiffahrt
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