Schmerzhafte Kapelle

Schmerzhafte Kapelle

Die Schmerzhafte Kapelle ist ein römisch-katholisches Kirchengebäude in München. Sie ist als Bestandteil des Kapuzinerklosters St. Anton als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen. [1]

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Schmerzhafte Kapelle liegt im Ostflügel des vierflügeligen Klostergebäudes des Kapuzinerklosters an der Ecke Kapuzinerstraße / Isartalstraße im Münchner Stadtteil Isarvorstadt. Der Zugang erfolgt von der Isartalstraße her durch einen Durchgang in der Klostermauer.

Geschichte

Schmerzhafte Kapelle vor 1856

Um 1670 wurde an diesem Ort eine kleine offene Feldkapelle an dem nach Thalkirchen führenden Weg errichtet. Das Altarbild der Kapelle zeigte Jesus an der Geißelsäule. Dieser Erinnerung an das Leiden Jesu verdankt die Kapelle ihren Namen. Schon bald fanden zahlreiche Wallfahrten zu dem Gnadenbild statt.

1702/03 errichtete vermutlich Wolfgang Zwerger einen Rundbau anstelle der alten Kapelle. An den Rundbau anschließend wurden zwischen 1846 und 1856 die Gebäude für das neu gegründete Kapuzinerkloster errichtet. Dabei wurden dem Rundbau ein Langhaus mit hohe, romanisierenden Rundbogenfenstern und ein Chorraum angebaut und durch Mauerdurchbrüche mit diesem verbunden. Das Langhaus wurde bei der Renovierung des Klosters in den Jahren 2006 bis 2008 von der Kapelle abgetrennt. Heute dient es dem Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp), das 2008 einen Teil der Klostergebäude übernahm, als Fernsehstudio.

Beschreibung

Der etwa zehn Meter im Durchmesser große Rundbau der Schmerzhaften Kapelle ist heute voll in den Ostflügel des Klostergebäudes integriert, ragt aber über dessen Dach hinaus. Das flache Kegeldach der Kapelle trägt eine Laterne mit barockem Turmhelm.

Im Inneren sind die weiß gehaltenen Wände durch flache Lisenen, die sich in der den Rundbau überspannenden Kuppel fortsetzen, in acht Segmente gegliedert. In jedem der acht Segmente der Kuppel befindet sich ein Fenster, die darüber aufsteigende Laterne hat vier Fenster.

Drei Bögen führen von dem Rundraum zum Chorraum. Vor dem mittleren Bogen steht ein Alter aus weißem Stein und dahinter eine Pietà aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Hinter den Bögen dienen durchbrochene Holzpanele zur optischen Abgrenzung zwischen Kapelle und Chorraum. Durch sie und dadurch, dass die drei ursprünglich zum Langhaus führenden Bögen wieder zugemauert sind, kommt der ursprüngliche Charakter der Kapelle als Rundraum wieder besser zur Geltung.

An der Westwand gegenüber dem Eingang hängt ein überlebensgroßes Kruzifix. Über dem Eingang an der Ostwand hängt eine Darstellung des Auferstandenen. An der Nordwand steht vor dem zugemauerten Mittelbogen eine Figur Jesu an der Geißelsäule.

Literatur

  • Dennis A. Chevalley, Timm Weski: Landeshauptstadt München. Südwest. In: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Denkmäler in Bayern. Kreisfreie Städte und Landkreise. Bd. I.2/2, 2 Halbbände, Karl M. Lipp Verlag, München 2004, ISBN 3-87490-584-5, S. 341.

Weblinks

  • Katharina Zeckau: Die Kapuziner. In: Das ifp in der Isarvorstadt. Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp), abgerufen am 14. Oktober 2011.

Einzelnachweise

  1. Schmerzhafte Kapelle beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
48.12417411.563545

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