Schochtimverband Bayern

Schochtimverband Bayern

Der „Schochtimverband Bayern“ war ein freiwilliger Berufsverband jüdischer Schächter in Bayern.

Der Verband mit offiziellem Sitz in Nürnberg wurde 1927 von Gustav Neustädter gegründet, der seit 1924 als Schächter, Hilfskantor und Lehrer der jüdischen Gemeinde in Bad Kissingen tätig war. Bereits im Mai 1926 hatte Neustädter erstmals alle bayerischen „Schochtim im Hauptberufe .... zwecks Gründung eines Verbandes“ aufgerufen, sich bei ihm in Bad Kissingen zu melden.[1] Doch erst am 25. Dezember 1927 fand in Nürnberg dessen Gründungs- und erste Generalversammlung statt. Gustav Neustädter wurde erwartungsgemäß Vorsitzender.[2] Schatzmeister wurde Isak Lubinski, seit 1926 Thoragelehrter, Schächter, Fleischbeschauer und Kultusbeamter in Schweinfurt.[3][4]

Am 5. Januar 1930 wurde die 4. Mitgliederversammlung in Bad Kissingen abgehalten.[5]

Erst am 9. Juni 1930 wurde in Mainz aus dem bayerischen und drei anderen Landesverbänden mit insgesamt mehr als 100 Mitgliedern der deutsche „Reichsverband der Schochtim“ gegründet.[6][7] Die Zeitschrift „Der Israelit“ wurde zu dessen Vereinsorgan bestimmt.[8]

Es ist davon auszugehen, dass spätestens mit der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im Januar 1933 der bayerische Schochtimverband nach nicht einmal sechs Jahren wieder aufgelöst wurde.

Einzelnachweise

  1. Bayerische Israelitische Gemeindezeitung Nr.5/1926 vom 7. Mai 1926, Seite 151 [1]
  2. Bayerische Israelitische Gemeindezeitung Nr.11/1927 vom 11. November 1927, Seite 335 [2]
  3. Bayerische Israelitische Gemeindezeitung Nr.9/1927 vom 19. September 1927, Seite 289 [3]
  4. Der Israelit vom 29. Juni 1933 [4]
  5. Aufruf in Der Israelit vom 24. Dezember 1929 [5]
  6. Bayerische Israelitische Gemeindezeitung Nr.11/1930 vom 1. Juni 1930, Seite 177 [6]
  7. Jahresbericht Gustav Neustädters in Der Israelit vom 10. September 1931 [7]
  8. Bayerische Israelitische Gemeindezeitung Nr.17/1930 vom 1. September 1930, Seite 275 [8]

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