- Seeschlacht von Santa Cruz (1657)
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Seeschlacht von Santa Cruz Teil von: Englisch-Spanischer Krieg (1655–1660)
Das Flaggschiff The George während der SchlachtDatum 20. April 1657 Ort Santa Cruz de Tenerife Ausgang englischer Sieg Konfliktparteien Königreich Spanien Commonwealth of England Befehlshaber Diego de Egües y Beaumont Robert Blake Truppenstärke ca. 16 Schiffe 23 Schiffe Verluste alle Schiffe versenkt, 300 Mann getötet ein Schiff stark beschädigt, 48 Mann getötet, 120 Mann verwundet Die Angaben über Truppenstärke und Verluste können in der Literatur deutlich auseinander gehen Die Seeschlacht bei Santa Cruz vom 20. April 1657 fand während des Englisch-Spanischen Krieges (1655–1660) statt. Admiral Robert Blake vernichtete ohne größere Verluste die spanische Silberflotte im Hafen von Santa Cruz de Tenerife. Die Schlacht gilt als der größte britische Sieg über eine spanische Flotte seit der Niederlage der Großen Armada im Jahr 1588.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
England und Spanien befanden sich seit 1654 im Krieg. Der in England regierende Lordprotektor Oliver Cromwell beabsichtigte die Eroberung von spanisch Westindien. Ein wichtiger Aspekt in seiner Strategie war die alljährlich aus den amerikanischen Kolonien nach Europa fahrende Silberflotte abzufangen. Damit würde Spanien ein großer finanzieller Schaden zugefügt, während umgekehrt sein republikanischen System in England gestärkt würde. Dem Admiral Robert Blake wurde diese Aufgabe übertragen. Dieser hatte zuvor im Mittelmeer gegen die Barbaresken gekämpft. Er erreichte die spanische Küste von England aus im Frühjahr 1656 und kreuzte dort fast das ganze Jahr, weil die Spanier einer Schlacht aus dem Weg gingen. Es gelang lediglich ein Silberschiff zu kapern. Daraufhin ging Blake zu dem damals noch unüblichen Manöver einer Küstenblockade über.
Weil die Silberflotte durch die Blockade nicht bis Cádiz auf dem Festland gelangen konnte, lief sie die Kanarischen Inseln an, um auf eine Gelegenheit zu warten, ihr Ziel doch noch zu erreichen. Blake erfuhr von der Anwesenheit der Spanier bei Teneriffa und ließ seine Flotte aus 24 Schiffen dorthin segeln. Am 18. April langte er dort an.
Verlauf
Die spanische Flotte hatte sich in den Hafen von Santa Cruz in Sicherheit gebracht. Der Hafen war durch seine enge Einfahrt und umgeben von Bergen natürlich gut geschützt. Hinzu kam eine starke Befestigung. Über die richtige Angriffsstrategie gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen Blake und den Kapitänen seiner Flotte. Man einigte sich schließlich darauf, dass Richard Stayner, der stellvertretende Befehlshaber, mit zwölf Schiffen die gegnerische Flotte angreifen sollte, während Blake mit der Hauptmacht weiter auf See blieb. Die Schiffe fuhren dicht unter den Befestigungen durch, so dass deren Geschütze nicht eingesetzt werden konnten. Es gelang den englischen Schiffen in den Hafenbereich einzudringen und sich zwischen den beiden Linien der Spanier, ohne nennenswerte Verluste zu positionieren. Die Spanier verlegten einen Teil ihrer Flotte so, dass die Landgeschütze nicht mehr feuern konnten. Dies verschaffte den Engländern einen erheblichen Vorteil. Eine Reihe kleinerer spanische Schiffe konnten besiegt werden und inzwischen war Blake auch mit der Hauptmacht angekommen. Er griff die großen spanischen Galeonen an. Alle gegnerischen Schiffe wurden zerstört oder gekapert.
Insgesamt verloren die Spanier sechs Schatzschiffe und zehn Begleitschiffe. Die englische Schiffsartillerie zerstörte außerdem einige Forts. Es gelang aber nicht fünf Prisen aus dem Hafen herauszubringen und Blake befahl diese zu zerstören. Damit verloren die Besatzungen auch die Aussicht auf Prisengeld. Bis auf das durch die Küstenartillerie schwer beschädigte Schiff von Stayner blieben die englischen Schiffe unbeschädigt. Die Silberladung konnte nicht gefunden werden, da diese von den Spaniern vor der Schlacht an Land geschafft worden war.
Folgen
Der Sieg war der größte und letzte Triumph des Admirals Blake. Er starb an einer Krankheit kurz bevor die Flotte England erreichte. Er wurde in der Westminster Abbey beigesetzt. Da die Spanier keine Möglichkeit hatten, das zur Finanzierung des Krieges dringend benötigte Silber von den kanarischen Inseln nach Spanien zu bringen, wurde die spanische Position auf den Kriegsschauplätzen in Portugal und Flandern geschwächt. Dagegen stärkte der militärische Erfolg das Regime Cromwells.
Literatur
- Tony Jaques: Dictionary of battles and sieges: a guide to 8500 battles from antiquity through the twenty-first century Vol. 3. Westport 2007 S. 905
- William Stevens: History of Sea Power. Bremen, 2009 [Erstausgabe 1920] 147f.
Weblinks
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