Wilfried Seibicke

Wilfried Seibicke

Dr. Oskar Wilfried Seibicke (* 5. Januar 1931 in Bernsdorf; † 11. September 2009) war ein deutscher Germanist, Namenkundler und galt als der „Vornamenpapst“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seibicke studierte Germanistik, Nordistik und allgemeine Sprachwissenschaft in Leipzig und Bonn.[1] 1967 promovierte er in Bonn. Nach seiner Promotion war er von 1967 bis 1994 an der Universität Heidelberg tätig, zuletzt als Akademischer Direktor.

Seine Forschungsschwerpunkte waren die Areallinguistik, Historische Linguistik, Stilistik und die Namenforschung.[2] Durch die Namenforschung und den Ratgeber Wie nennen wir unser Kind? wurde er einem breiten Publikum bekannt. Durch das Standardlexikon Historische Deutsche Vornamenbuch wurde seine wissenschaftliche Tätigkeit vollendet.

Über Jahrzehnte erteilte Seibicke Auskünfte zu Vornamen und nahm zu Gerichtsentscheidungen Stellung, zumeist in der Fachzeitschrift Das Standesamt. Das Wilfried-Seibicke-Institut für Namenforschung erteilt in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für deutsche Sprache Auskünfte zu der Herkunft, Bedeutung und Zulässigkeit von Vornamen.

Wilfried Seibicke war verheiratet und hatte zwei Kinder.

Werke

  • Wie nennen wir unser Kind? Ein Vornamenbuch, hrsg. von der Gesellschaft für deutsche Sprache, Lüneburg 1962
  • Beiträge zur Mundartkunde des Nordobersächsischen (östlich der Elbe), Köln und Graz 1967 (= Mitteldeutsche Forschungen 53; zugleich Phil. Diss. Bonn 1967)
  • TECHNIK. Versuch einer Geschichte der Wortfamilie um τέχνη in Deutschland vom 16 Jh. bis etwa 1830, Düsseldorf 1968 (=Technikgeschichte in Einzeldarstellungen 10)
  • Wie schreibt man gutes Deutsch? Eine Stilfibel, Mannheim / Wien / Zürich 1969 (= Duden-Taschenbuch 7)
  • Wie sagt man anderswo? Landschaftliche Unterschiede im deutschen Sprachgebrauch, Mannheim / Wien / Zürich 1972, ²1983 (= Duden-Taschenbuch 15)
  • Deutsche Fach- und Wissenschaftssprache. Bestandsaufnahme – Theorie – Geschichte, Wiesbaden 1973, Mitautor Lubomír Drozd
  • Vornamen. Wiesbaden 1972 (= Beiheft zur MUTTERSPRACHE, N. F. 2). Neuausgabe: 2. und 3. Aufl. Frankfurt/M. 1999 und 2002
  • Die Personennamen im Deutschen. Berlin und New York 1982 (= Sammlung Göschen 2218), ²2008
  • Historisches Deutsches Vornamenbuch (mit Belegen ab ca. 1400), Bd. 1–5, Berlin und New York 1996, 199, 2002 und 2003

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://muellers-lesezelt.de/miszellen/seibicke-nachruf.pdf
  2. http://www.gs.uni-hd.de/personen/seibicke/#lebenslauf

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