Sertifera

Sertifera
Sertifera
Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Epidendroideae
Tribus: Sobralieae
Gattung: Sertifera
Wissenschaftlicher Name
Sertifera
Lindl. & Rchb.f.

Die Gattung Sertifera aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae) ist mit acht Arten in Südamerika verbreitet. Es sind Pflanzen der Hochlagen der Anden.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Sertifera umfasst ausdauernde Pflanzen, die terrestrisch wachsen. Die fleischigen Wurzeln sind behaart. Die dünnen Sprosse stehen horstig dicht beieinander, sie sind aufrecht und zweizeilig beblättert. Die Blätter sind ungestielt, der Blattgrund umfasst als lange Scheide dicht den Stängel. Die Blattspreite ist längs der zahlreichen Blattadern gefältelt (plikat).

Die Blütenstände stehen in den Blattachseln, der seitlich zusammengedrückte Blütenstandsstiel ist kürzer oder höchstens so lang wie das entsprechende Blatt. Die Blüten stehen fast köpfchenartig gedrängt zusammen oder sind einseitswendig angeordnet. Der Blütenstiel ist kurz, die Blüten sind rundlich und nicht weit geöffnet, ihre Farbe reicht von rosa bis purpurn. Die Sepalen und Petalen sind etwa gleich geformt: konkav mit auswärts gebogener Spitze. Die inneren Blütenblätter sind dabei etwas schmaler. Alle Blütenblätter sind frei. Die Lippe, die von eher dünner Textur ist und die Säule umfasst, besitzt eine dreidimensionale Form und lässt sich nicht flach ausbreiten. An der Basis ist sie sackartig aufgeweitet, die Spreite ist mit einer quer verlaufenden, plattenartigen Leiste versehen, die die Ränder zusammenhält und die Lippe in zwei hintereinanderliegende Kammern teilt. Zwischen Lippe und Säule bleibt nur ein schmaler Schlitz offen. Die Säule ist schlank länglich, behaart, im Querschnitt zylindrisch, vorne seitlich geflügelt. Das Staubblatt enthält acht Pollinien in zwei separaten Theken. Die Pollinien sind etwa birnenförmig, je vier hängen an einer rundlichen Klebscheibe (Viscidium). Das Staubblatt wird kapuzenförmig von Gewebe der Säule (Klinandrium) umgeben. Die Narbe ist bohnenförmig zweilappig und liegt quer zur Säulenachse. Das Trenngewebe zwischen Staubblatt und Narbe (Rostellum) ist zweilappig.

Verbreitung

Sertifera wächst in den Anden Südamerikas, vor allem in Kolumbien und Ecuador. Sertifera virgata ist weiter verbreitet und kommt auch in Venezuela, Peru und Brasilien vor. Sertifera kommt in Höhenlagen von 2000 bis 3200 Meter vor. Die Arten wachsen in niedrigen Wäldern und Gebüschen sowie im Páramo.

Systematik

Die Gattung Sertifera bildet zusammen mit Elleanthus und Sobralia die Tribus Sobralieae. Innerhalb der Unterfamilie Epidendroideae stellt diese Tribus eine basale Linie dar. Von Elleanthus unterscheidet sich Sertifera hauptsächlich durch die seitlichen Blütenstände sowie die anders geformte Lippe.

John Lindley beschrieb die Gattung 1876. Typusart ist Sertifera purpurea. Der Gattungsname Sertifera setzt sich zusammen aus dem lateinischen sertum, „Kranz“, und ferre, „tragen“.

In der Gattung Sertifera unterscheidet man acht Arten:[1]

  • Sertifera aurantiaca C.Schweinf
  • Sertifera colombiana Schltr.
  • Sertifera grandifolia L.O.Williams
  • Sertifera lehmanniana (Kraenzl.) Garay
  • Sertifera major Schltr.
  • Sertifera parviflora Schltr.
  • Sertifera purpurea Rchb.f.
  • Sertifera virgata Rchb.f.

Literatur

  • Leslie A. Garay: 225 (1). Orchidaceae (Cypripedioideae, Orchidoideae and Neottioideae). In: Gunnar Harling, Benkt Sparre (Hrsg.): Flora of Ecuador. Bd 9, 1978, ISSN 0347-8742, S. 134–135.
  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Epidendroideae (Part one). Bd 4, Oxford University Press, New York/Oxford 2005, ISBN 0-19-850712-7, S. 600-601.

Einzelnachweise

  1. World Checklist of Sertifera. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.

Weblinks


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