- Siegfried Wedells
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Siegfried Wedells (* 1848; † 1919) war ein Hamburger Unternehmer und Kunstsammler, der durch Großhandel zu einem beträchtlichen Vermögen gelangte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Auf Grund dieses Vermögens wurde er ein bedeutender Kunstsammler und darüber hinaus Eigentümer des 1895 vom Rathausarchitekten Martin Haller konzipierten Bürgerhauses im Hamburger Stadtteil Harvestehude. Wedells gilt als einer der größten Stifter und Kunstmäzene der Hansestadt Hamburg seiner Zeit.[1] Seine Grabstätte befindet sich in der Nähe des Wasserturms an der Cordesallee. Sie wurde 2002 bis 2003 durch eine Spende und Zuschüsse der Stadt renoviert.[2] Das von dem Bildhauer Walther Schmarje geschaffene Grabdenkmal trägt die Inschrift: Aus mir fließt alles, kehrt zu mir zurück. So Tod wie Leben, Menschenleid und Glück.
Sammlung
In Ermangelung von persönlichen Erben setzte der jüdische Kaufmann die Freie und Hansestadt Hamburg als Erben ein. Der äußerst wertvolle Nachlass Wedells setzte sich aus einer umfangreichen Gemäldesammlung alter und neuer Meister, wie Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck zusammen. Diese Gemäldesammlung wurde entgegen seinem letzten Willen aufgeteilt. Dabei wurden Teile verkauft, andere Gemälde wurden in der von ihm nicht sonderlich geschätzten Hamburger Kunsthalle ausgestellt. Des Weiteren umfasste seine Hinterlassenschaft wertvolle Skulpturen und Plastiken, kostbares Interieur sowie ein beachtliches Barvermögen in der damaligen Höhe von 400.000,- Mark.
„Haus Wedells“
In der Zeitspanne von 1951 bis 1965 war das „Haus Wedells“ das Gästehaus des Hamburger Senats. In dieser Zeit beherbergte das Haus berühmte Gäste wie den Bundespräsidenten Theodor Heuss, Bundeskanzler Konrad Adenauer, den Komponisten Paul Hindemith und den Maler Oskar Kokoschka. In der jüngsten Zeit war die Ehefrau des Bundespräsidenten Horst Köhler, Frau Eva Luise Köhler dort zu Gast.
Ehrungen
Trotz seiner sehr großzügigen Stiftung geriet Wedells in Vergessenheit. Um sein Andenken zu wahren und ihm entsprechend posthum zu danken, wurde im Jahr 2003 eine Straße nach ihm umbenannt. Das "Haus Wedells" trägt seitdem die Hausnummer "Siegfried-Wedells-Platz 2" (vorher: Neue Rabenstr. 31). [3]
Literatur
- Ulrich Luckhardt, Uwe M. Schneede,Karin Schick: Private Schätze: Über das Sammeln von Kunst in Hamburg bis 1933, Verlag Christians, 2001
Einzelnachweise
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