Sigrid Kupetz

Sigrid Kupetz

Sigrid Kupetz (* 26. April 1926 in Schneeberg als Sigrid Wagner) ist eine deutsche Designerin und Hochschullehrerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sigrid Wagner, verh. Kupetz, wuchs in einer Familie auf, die lange in Schneeberg als Bergleute und Handwerker ansässig waren. Ihr Vater konnte als einer der ersten einen anderen Beruf ergreifen. Prägungen erhielt sie in ihrer Kindheit durch das Kennenlernen des erzgebirgischen Kunsthandwerks. Aus ihrer Generation heraus gab es mehrere später künstlerisch Tätige, so der Bruder Johannes, bekannt als der Maler Hannes H. Wagner und der Cousin Jochen Seidel, ebenfalls Maler.

1946 studierte sie zuerst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, wechselte 1947 an die West-Berliner Hochschule der Künste ( heute UdK ), um dort Malerei, Grafik, Textilgestaltung und Kunstpädagogik zu studieren. Zuerst absolvierte sie 1951 eine Kunsterzieherprüfung , 1953 ein Examen für Textiles Gestalten. Die Gründlichkeit ihrer Ausbildung kam ihr später in ihrer Tätigkeit als Designer sehr zugute. Sie arbeitete 3  Jahre als Kunsterzieherin in Berlin bis sie 1956 freischaffend in Geislingen an der Steige als Designerin tätig wurde. Schon in den vorhergehenden Jahren war sie als Formgestalterin tätig. Inzwischen heiratete sie Günter Kupetz. Beide gehörten mit anderen Gestaltern zu den Pionieren der bundesdeutschen Formgestaltung und frühen Mitgliedern des Verbandes der Industrie-Designer.

Ab 1956 wurden beide an der WMF tätig. Dort gestaltete Sigrid Kupetz Metall- und Glasprodukte, entwarf Dekors und Muster. Ihre Glasvasen wurden auf der Weltausstellung in Brüssel gezeigt.

1961 wurde S. Kupetz fest an der WMF angestellt und war zuletzt Leiterin eines Entwurfsateliers bis sie den Ruf an die Kunsthochschule Kassel erhielt und dort als Professorin für Visuelle Kommunikation tätig war. Zeitweilig übte sie die Funktion als Dekanin aus. Nach ihrer Emeritierung als Professorin entstanden mehrere kulturhistorische Bücher, eine weitere Facette ihres umfangreichen Schaffens. Noch an der Hochschule bearbeitete sie mit ihren Studenten mehrere Projekte in dieser Thematik, so das Projekt zu Halle (Saale) 1990, um die Historie in der unsanierten Stadtstruktur zurückzuverfolgen.

Wirken

Von Sigrid Kupetz gibt es sehr viele Entwürfe für die WMF für Bestecke, Tischgeräte, Gläser. Damit war sie oft beteiligt an Ausstellungen wie z.B. zum Design des europäischen Bestecks.

Ihr Interesse und ihre Tätigkeit wandelten sich nach dem Ausscheiden aus der Hochschule in die Arbeit an kulturhistorischen Themen, der Erkundung von regionalen Architektur-, Kunst- und Gestaltungsschätzen. So entstand ein umfangreiches Werk „Beschreibung einer Region“, das Entdeckungen im Dreiländereck Nordhessen, Ostfalen und Südniedersachsen beinhaltet. Aufgrund ihrer Verdienste zur Forschung der hessischen Kulturgeschichte wurde sie als Ehrenmitglied in die „Hessische Akademie zur Forschung und Planung im ländlichen Raum – Vademecum“ aufgenommen.

Weblinks

Literatur

  • Lohnende Umwege, 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen: Ansiedlungen, Klöster, Kirchen, Burgen, Schlösser aus 1200 Jahren Geschichte im Oberweserraum von Sigrid Kupetz von Schäfer, Bernhard (Gebundene Ausgabe - 1. April 2003)
  • 900  Jahre Wandmalereien Gewölbemalereien und Brüstungsmalereien in deutschen Kirchen und Klöstern : Mit Textbeiträgen von Dr.  Peter Königfeld, Dr. Vera Leuschner von Sigrid Kupetz von Schäfer, Bernhard (Gebundene Ausgabe - 29. Mai 2008)
  • Leben im Erzgebirge: Geschichten und vielfältige Erinnerungen an die Kindheit um 1900 in Schneeberg-Neustädtel nach Tagebuchaufzeichnungen herausgegeben. von Hugo Wagner und Sigrid Kupetz von Schäfer, Bernhard (Nicht gebunden - 27. Dezember 2004)

Einzelnachweise




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