Sigward von Minden

Sigward von Minden

Sigward von Minden war von 1120 bis 1140 Bischof von Minden.

Leben

Seine Herkunft ist nicht ganz klar. Bekannt ist der Name der Mutter Eveza. Diese vermachte dem Mindener Domkapitel Besitzungen in Barksen bei Bückeburg. Siegward war verwandt mit Graf Adolf I. von Schaumburg. Siegward war Mitglied des Hildesheimer und des Mindener Domkapitels und war dort zuletzt Dompropst.

Weil nicht ganz klar, wann sein Vorgänger verstorben war, ist auch der Beginn der Amtszeit Sigwards nicht klar. Als Bischof genannt wird er ab 1120. Eine Urkunde von ihm aus dem Jahr 1121 gibt an, dass er vom Domkapitel gewählt worden sei.[1] Er wurde in Rom 1124 geweiht.

Sigward vermehrte den Besitz des Stifts dadurch, dass er ihm seine Erbgüter auf dem westlichen Ufer des Flusses Leine im pago Mersteme übergab. Der Stiftsbesitz wurde zu seiner Zeit weiter vermehrt, als eine edle Frau mit Namen Gerburga und ihr Sohn Dietmar ihren Besitz in Geinhusen, Langrothere und Hanhurst ebenfalls im pago Mersteme gelegen dem Bistum schenkten. Dafür erhielten sie Rentenzahlungen und einige Güter bekamen sie als Lehen zurück. Auch von weiteren Personen wurden dem Stift Besitzungen vermacht.

Zu Kaiser Lothar III. hatte Sigward in einer engen Beziehung gestanden. Er war etwa 1126 bei den Beratungen über den Würzburger Bischofsstreit anwesend.[2] Bei zahlreichen Herrschaftsakten war er als Zeuge zugegen. Er weihte in Anwesenheit des Kaisers im Jahr 1129 die Kirche des Stiftes Elten.[3] Im selben Jahr war er beim Pfingstfest am Hof in Quedlinburg. Zusammen mit Berthold von Hildesheim weihte er in Anwesenheit des Kaisers die Stiftskirche St. Servatius.[4] Auch am Hoftag zu Ostern 1134 in Halberstadt war Sigward zugegen.[5]

Deutlich geringer war die Nähe zu Konrad III. Er ist nur ein einziges Mal am kaiserlichen Hofe bezeugt. Dies war im Januar 1139 in Goslar. Damit unterschied er sich deutlich von den übrigen westfälischen Bischöfen, die am Kölner Hoftag von 1138 und am Bamberger Hoftag im selben Jahr teilgenommen hatten.

Als Eigen- und Grabkirche ließ er zwischen 1129 und 1134 die Kirche in Idensen erbauen. Diese wird heute Sigwardskirche genannt.[6] Heute existiert ein nach dem Bischof benannter Wanderweg von Minden nach Idensen.[7]

Einzelnachweise

  1. Nathalie Kruppa: Verhältnis zwischen Bischof und Domkapitel am Beispiel des Bistums Minden. In: Concilium medii aevi. 6/2003, S. 153
  2. Lothar III. (RI IV, 1, 1) n. 131 1126 (November) Straßburg Regest auf RI-online
  3. Lothar III. (RI IV, 1, 1) n. 181 1129 Februar 2 - 3 Elten Regest auf RI-Online
  4. Lothar III. (RI IV, 1, 1) n. 193 1129 Juni 2 - 3 Quedlinburg Regest auf RI-online
  5. Lothar III. (RI IV, 1, 1) n. 392 1134 April 15 Halberstadt Regest auf RI-online
  6. Kurzbeschreibung der Kirche
  7. sigwardsweg.de

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Ebeling: Die deutschen Bischöfe bis zum Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Band 2, Leipzig 1858, S. 259
  • Heinrich Leo: Vorlesungen über die Geschichte des deutschen Volkes und Reiches. Band 5, Halle 1867, S. 696–697
  • Engelbert Winter: Bischof Siegward von Minden 1120-1140. Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, Jahrgang 61 (1989), S. 7-18.
  • Wolfram Ziegler: König Konrad III. (1138–1152) Hof, Urkunden und Politik. Wien 2008, ISBN 978-3-205-77647-5, S. 720ff.


Vorgänger Amt Nachfolger
Widelo Bischof von Minden
1120–1140
Heinrich I.Kuno

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