- Simcha Pinsker
-
Simcha Pinsker (* 17. März 1801 in Tarnopol; † 29. Oktober 1864 in Odessa) war Pädogoge, Schulgründer, jüdischer Gelehrter, Hebraist, Orientalist, Pionier der Karäer-Forschung und Vater von Juda Löb Pinsker, dem Wegbereiter des Zionismus.
Er erwarb sich große Verdienste durch die Entzifferung der karäischen Handschriften aus der Krim, die der Karäer Abraham Firkowitz der Odessaer Gesellschaft für Altertümer und Geschichte geschenkt hatte, worüber Pinsker mehrere Berichte, u. a. in Fürsts „Orient“, verfasste, worauf er bald als Autorität für jüdisch-arabische sowie karäische Literatur angesehen wurde.
Die russische Regierung verlieh ihm zwei Goldene Medaillen und das Ehrenbürgerrecht, und die jüdische Gemeinde Odessa setzte ihm eine jährliche Pension in Höhe von 300 Rubeln aus, woraufhin er nach Wien übersiedelte und sich jahrzehntelang ganz der jüdischen Wissenschaft hingeben konnte.
Pinskers Werke und Erkenntnisse sorgten für einigen Wirbel in der jüdischen Geschichtsschreibung und zwangen auch die anerkanntesten Kapazitäten zu Revisionen ihrer Werke und Auffassungen, bis sich herausstellte, dass Firkowitz die fraglichen Handschriften zum Teil systematisch gefälscht hatte.
Hauptwerke
- Likkute kadmonijot, Beitrag zur Geschichte der Religion und Literatur der Karäer, 1860
- Mewo lenikkud ha'aschuri, Wien 1863
Literatur
- Jüdisches Lexikon, Berlin 1927, Bd. IV/1, Sp. 951 f.
- Salomon Wininger: Große Jüdische National-Biographie. Band V, 39 f., Czernowitz 1931.
Weblinks
- Herman Rosenthal, A. S. Waldstein: PINSKER, SIMḤAH in der Jewish Encyclopedia 1901–1906 (englisch)
Wikimedia Foundation.