The Slim Shady LP

The Slim Shady LP
The Slim Shady LP
Studioalbum von Eminem
Veröffentlichung 23. Februar 1999
Aufnahme 1997–1999
Label Aftermath, Interscope
Format CD, Vinyl, MC
Genre Hardcore Rap, Horrorcore
Anzahl der Titel 20 / 23
Laufzeit 59:48 / 65:50

Produktion

Studios

  • The Mix Room
  • Dr. Dres Haus
Chronologie
Infinite
(1996)
The Slim Shady LP The Marshall Mathers LP
(2000)
Singleauskopplungen
7. August 1998 Just Don’t Give a Fuck
23. Februar 1999 My Name Is
8. Juni 1999 Guilty Conscience

The Slim Shady LP (Slim Shady bezeichnet Eminems Alter Ego) ist nach dem Untergrund-Album Infinite das zweite Soloalbum des US-amerikanischen Rappers Eminem. Es erschien am 23. Februar 1999 über Dr. Dres Label Aftermath Entertainment und stellt den Beginn des kommerziellen Erfolgs Eminems dar. Das Musikmagazin Rolling Stone wählte The Slim Shady LP als höchstplatziertes Eminem-Album 2003 auf Platz 273 seiner Liste der 500 besten Alben aller Zeiten.[1]

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte und Entstehung

Eminem war Mitte der 1990er Jahre ein relativ erfolgloser und lediglich lokal bekannter Rapper. Nach seinem kaum beachteten ersten Album Infinite veröffentlichte er 1997 The Slim Shady EP, welche ihm einige gute Kritiken einbrachte. Dr. Dre, schon damals ein einflussreicher HipHop Produzent, wurde über Jimmy Iovine ein Demoband Eminems zugespielt. Nachdem er es gehört hatte, beschloss er, mit Eminem zu arbeiten. Eminem unterschrieb einen Plattenvertrag bei Aftermath Entertainment und es wurde sofort mit der Produktion der The Slim Shady LP begonnen.

Inhalt

Das Album ist, wie auch alle folgenden Alben von Eminem, geprägt durch dessen typischen Stil. Auf der The Slim Shady LP schlüpft Eminem öfter als auf späteren Veröffentlichungen in die Rolle seines Alter Egos Slim Shady, um sich kontroversen Themen wie Gewalt, Drogen oder Sex, auf meist stark überzeichnete, ironische Weise, zu widmen. Gleich die erste offizielle Single My Name Is, bei dem sich Eminem als Slim Shady vorstellt und auf sehr überspitzte Art über sein Leben rappt, ist das beste Beispiel hierfür. Weitere Tracks, die vor allem durch kontroverse Texte und Ironie geprägt sind, sind die Untergrund-Single Just Don’t Give a Fuck, sowie Brain Damage, As the World Turns, Still Don’t Give a Fuck und der Bonus-Song Get You Mad. Beim Song Guilty Conscience rappen Eminem und Dr. Dre als gute und böse Seite des Gewissens mehrerer Menschen und versuchen deren Taten in ihre Richtung zu beeinflussen. In ’97 Bonnie & Clyde bekundet Eminem, die Liebe zu seiner Tochter Hailie und die Abneigung gegenüber seiner Ex-Frau Kim: Er fährt mit Hailie an den Strand, um die Leiche ihrer Mutter loszuwerden. Role Model ist ein ironischer Song, bei dem Eminem seine Vorbildfunktion als nun berühmter Rapper in den Kakao zieht. Ein typisches Party-Lied ist auf der LP ebenso zu finden (Cum on Everybody), wie auch Songs über Drogen (My Fault, I’m Shady). In Bad Meets Evil übernehmen Eminem und Royce Da 5' 9" die Rolle zweier Banditen. Neben diesen Liedern gibt es aber auch ernste Songs, die Eminems Armut und die damit verbundenen Probleme behandeln (If I Had, Rock Bottom). Die Bonus-Tracks Hazardous Youth und Greg sind Acapella-Freestyles.[2]

Die Lieder If I Had, ’97 Bonnie & Clyde (Just the Two of Us) und Just Don’t Give a Fuck wurden vorher schon auf der The Slim Shady EP veröffentlicht und teils mit verändertem Beat (Just Don’t Give a Fuck) oder anderem Titel (’97 Bonnie & Clyde) auf der The Slim Shady LP übernommen.

Produktion und Samples

Für die Produktion zeigen sich vor allem die Bass Brothers verantwortlich, die schon vor Eminems Entdeckung mit ihm zusammengearbeitet hatten. Sie produzierten den Beat zu Rock Bottom, sowie in Zusammenarbeit mit Eminem als Co-Produzent Brain Damage, If I Had, ’97 Bonnie & Clyde, My Fault, Cum on Everybody, Just Don’t Give a Fuck, As the World Turns, I’m Shady, Bad Meets Evil und Still Don’t Give a Fuck. Obwohl Dr. Dre lediglich die Stücke My Name Is, Guilty Conscience (in Zusammenarbeit mit Eminem) und Role Model (in Zusammenarbeit mit Mel-Man) produzierte, wurde er in der Öffentlichkeit stets als ausführender Produzent hervorgehoben, da Dre’s Name im Gegensatz zu den vergleichsweise unbekannten Bass Brothers viel medienwirksamer war. Die Hintergrundmusik zu den Skits Lounge, Ken Kaniff und Soap stammt von Jeff Bass. Der Bonus-Titel Get You Mad wurde von Sway und King Tech produziert.

Sieben Titel des Albums enthalten Elemente von Liedern anderer Künstler. Die Single My Name Is sampelt die Songs I Got The von Labi Siffre und I Don’t Love You von Millie Jackson. Go Home Pigs von Ronald Stein wird bei Guilty Conscience gesampelt. Der Track ’97 Bonnie & Clyde enthält Elemente von Just the Two of Us von Grover Washington, Jr.. Cum On Everybody sampelt Gimme What You Got von Le Pamplemouse und Rock Bottom enthält ein Sample von Summertime von Big Brother & The Holding Company. Außerdem kommen Elemente des Lieds Pusherman von Curtis Mayfield im Song I’m Shady vor und Bad Meets Evil sampelt Me & My Girlfriend von 2Pac, sowie Modaji vom Dave Grusin.

Covergestaltung

Die Illustration zeigt im Vordergrund ein Auto mit geöffnetem Kofferraum, aus dem die Beine einer leblosen Person ragen. Im Hintergrund befinden sich eine Seebrücke, auf der ein Mann neben einem Kind steht sowie das Meer und der Mond. Das Albumcover lehnt sich an den Song ′97 Bonnie & Clyde an. Das gesamte Cover ist in Lila-Farbtönen gehalten, rechts unten steht der Schriftzug The Slim Shady LP in bunten Buchstaben.[3]

Die Special Edition zeigt Eminem, der die Augen geschlossen hat und die Hände über den Kopf schlägt. Hier ist das Cover in verschiedenen Blau-Farbtönen gehalten. Im unteren Teil befinden sich die Schriftzüge Eminem, The Slim Shady LP und Special Edition.[4]

Gastbeiträge

Auf The Slim Shady LP sind lediglich vier Gastrapper auf Songs vertreten. Eminems Produzent und Mentor Dr. Dre hat einen Auftritt auf der Single Guilty Conscience, während auf If I Had die eher unbekannte Sängerin Kristie Abete zu hören ist. Die R&B-Sängerin Dina Rae tritt, wie auch bei späteren Eminem-Alben, auf Titel 13 (Cum on Everybody) in Erscheinung. Der Detroiter Rapper Royce Da 5' 9" hat einen Gastbeitrag auf Bad Meets Evil. Zu guter Letzt tritt der Rapper King Tech in dem Bonus-Song Get You Mad auf. Nebenbei sind Eminems Produzenten die Bass Brothers, sein Manager Paul Rosenberg, sowie Zoe Winkler und Aristotle auf diversen Skits zu hören.

Titelliste

# Titel Gastbeiträge Produzent Länge
1 Public Service Announcement Jeff Bass 0:33
2 My Name Is Dr. Dre 4:28
3 Guilty Conscience Dr. Dre Dr. Dre und Eminem 3:19
4 Brain Damage Bass Brothers und Eminem (Co) 3:46
5 Paul (Skit) Paul Rosenberg 0:15
6 If I Had Kristie Abete Bass Brothers und Eminem (Co) 4:05
7 '97 Bonnie & Clyde Bass Brothers und Eminem (Co) 5:16
8 Bitch (Skit) Zoe Winkler 0:19
9 Role Model Dr. Dre und Mel-Man 3:25
10 Lounge (Skit) Bass Brothers Jeff Bass 0:46
11 My Fault Bass Brothers und Eminem 4:01
12 Ken Kaniff (Skit) Aristotle und Marky Bass Jeff Bass 1:16
13 Cum on Everybody Dina Rae Bass Brothers und Eminem (Co) 3:39
14 Rock Bottom Bass Brothers 3:34
15 Just Don’t Give a Fuck Bass Brothers und Eminem (Co) 4:02
16 Soap (Skit) Royce Da 5' 9" und Jeff Bass Jeff Bass 0:34
17 As the World Turns Bass Brothers und Eminem (Co) 4:25
18 I’m Shady Bass Brothers und Eminem (Co) 3:31
19 Bad Meets Evil Royce Da 5' 9" Bass Brothers und Eminem (Co) 4:13
20 Still Don’t Give a Fuck Bass Brothers und Eminem (Co) 4:12

Bonus-Tracks der Special Edition:

# Titel Gastbeiträge Produzent Länge
21 Hazardous Youth (Acapella) 0:47
22 Get You Mad King Tech Sway und King Tech 4:21
23 Greg (Acapella) 0:54

Charterfolge und Singles

Chartplatzierungen Erklärung der Daten
Singles
My Name Is
  DE 37 26.04.1999 (8 Wo.)
  AT 24 25.04.1999 (6 Wo.)
  CH 29 02.05.1999 (7 Wo.)
  US 36 27.03.1999 (10 Wo.)
  UK 2 10.04.1999 (12 Wo.)
Guilty Conscience
  DE 40 23.08.1999 (7 Wo.)
  UK 5 14.08.1999 (8 Wo.)

[5]

The Slim Shady LP stieg in der 19. Kalenderwoche des Jahres 1999 auf Platz 72 in die deutschen Charts ein und erreichte 16 Wochen später mit Rang 51 seine höchste Chartplatzierung. Nach 17 Wochen verließ der Tonträger die Top 100.[6] In Eminems Heimatland erreichte das Album mit Platz 2 die höchste Chartposition und hielt sich mit 100 Wochen auch am längsten in den Charts, wobei diese in den USA 200 Plätze umfassen. Weitere relativ hohe Chartplatzierungen erreichte The Slim Shady LP mit Rang 12 in Österreich, Platz 10 in Großbritannien und Position 9 in Kanada. In der Schweiz reichte es zu Platz 25.[7]

Chartübersicht:

Chartpositionen[8]
DE AT CH US UK
The Slim Shady LP 51
(17 Wo.)
12
(11 Wo.)
25
(27 Wo.)
2
(100 Wo.)
10
(56 Wo.)

Die erste Single Just Don’t Give a Fuck, die Eminem bereits 1998 als Untergrund-Künstler veröffentlichte und später auf das Album genommen wurde, konnte sich noch nicht in den Charts platzieren. Dagegen stieg die erste in Zusammenarbeit mit Dr. Dre produzierte und kurz vor dem Album veröffentlichte Single My Name Is in Deutschland bis auf Platz 37 und hielt sich 8 Wochen in den Charts. Mit Guilty Conscience (DE #40, 7 Wo.)[9] folgte eine dritte Single, an der Dr. Dre auch als Rapper beteiligt war.[10] Besonders erfolgreich waren die Singles in Großbritannien, wo beide die Top 5 erreichten.

Verkaufszahlen und Auszeichnungen

Mittlerweile hat sich The Slim Shady LP weltweit mehr als zehn Millionen Mal verkauft.[11] Allein in den USA verkaufte sich das Album über vier Millionen Mal und wurde demzufolge mit 4× Platin ausgezeichnet.[12] Bei den Grammy Awards 2000 erhielt Eminem den Preis für das beste Album des Jahres in der Kategorie Rap und für die beste Solodarbietung in der Kategorie Rap für den Song My Name Is.[13]

Übersicht:

Land Gold Platin 2× Platin 3× Platin 4× Platin
Schweiz[14]
vergeben von IFPI
2001
Vereinigte Staaten[15]
vergeben von RIAA
5. April 1999 5. April 1999 27. April 1999 12. Oktober 1999 14. November 2000
Vereinigtes Königreich[16]
vergeben von BPI
15. Oktober 1999 8. September 2000 22. Juni 2001
Europa[17]
vergeben von IFPI
2001

Kritiken

Das Album erhielt überwiegend positive Kritiken.

  • Bei laut.de bekam The Slim Shady LP drei von möglichen fünf Punkten. Eminems textliche Stärken werden gelobt, allerdings wird dem Album zuviel Kommerz vorgeworfen:

Schon die erste Auskopplung ist ein Hit geworden, aber insgesamt ist die Slim Shady LP schon fast zu professionell produziert worden. Das Album ist zwar gut, die Lyrics sind krass und die Beats stimmen auch, doch schwingt in all dem zu viel Kommerz mit, vielleicht sogar ein Hauch von 2Pacs weißem Bruder. […] G-Funk, Money, Bitches, von diesem Image steckt zu viel in dieser CD um sie wirklich gut zu machen.

Auszug aus der Rezension von laut.de[18]

Weblinks

Einzelnachweise


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