- Soziale Kognition
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Soziale Kognition ist Kognition, insoweit sie von konspezifischen Individuen beeinflusst wird. Manche Forscher schränken die Definition auf Informationen ein, die sich auf die sozialen Beziehungen des Individuums beziehen. Bei Menschen gehören die Versuche, sich möglichst genaues Wissen über seine Umwelt zu verschaffen, neben einer konsistenten Ich-Identität und einem akzeptablem Selbstwertgefühl, zu den grundlegendsten Motiven des Verhaltens.
Zu den Teilgebieten der sozialen Kognition gehören unter anderem die soziale Wahrnehmung (siehe zum Beispiel das Konformitätsexperiment von Asch, Nonverbale Kommunikation), soziales Lernen (siehe zum Beispiel Lernen am Modell), sozial beeinflusste Gedächtnisprozesse (zum Beispiel bei Zeugenbefragungen), sozial beeinflusste Emotionen (zum Beispiel Attraktivität, Aggression), sozial beeinflusstes Denken (zum Beispiel bei Ursachenvermutungen, sogenannten Attributionen) und viele kognitive Verzerrungen; sie werden erforscht von der Sozialpsychologie. Weitere Teilgebiete der sozialen Kognition sind Empathie, Mentalisierung und Theory of Mind.
In den allermeisten Fällen ist dem Individuum der soziale Einfluss auf seine Kognitionen nicht bewusst. Ein typisches Beispiel ist die Bildung von Schemata, die das normale, „automatische“ Funktionieren in alltäglichen Situation ermöglichen.
Literatur
- E. Aronson, T. D. Wilson, R. M. Akert: Sozialpsychologie. Pearson Studium. 6. Auflage 2008. ISBN 978-3-8273-7359-5
- S. Fiske & S. E. Taylor (1991). Social Cognition. New York: McGraw-Hill. ISBN 0073405523
- E. R. Smith, D. M. Mackie: Social Psychology. Psychology Press, 2. Auflage 2000, ISBN 0-86377-587-X
Weblinks
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