Sprengboot M.T.

Sprengboot M.T.
Sprengboot M.T.
Das Sprengboot M.T.

Das Sprengboot M.T.

Schiffsdaten
Land Italien 1861Italien Italien
Schiffsart Sprengboot
Bauwerft Cantieri Navali Baglietto
Stapellauf des Typschiffes Frühjahr 1939
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
5,62 m (Lüa)
Breite 1,65 m
Seitenhöhe 1,10 m
Tiefgang max. 0,40 m
Verdrängung 1,1dep1
 
Besatzung 1
Maschine
Maschine Alfa-Romeo A.R. 6c (2,5 l Hubraum)
Maschinen-
leistung
95 PS (70 kW)
Geschwindigkeit max. 33 kn
Propeller 1

Das Sprengboot M.T. (M.T. = Motoscafo Turismo) war das erste in Kleinstserie produzierte Sprengboot der italienischen Marine, welches sich an seinen Vorgängern, den Prototypen Sprengboot M.A. und Sprengboot M.A.T., orientierte. Ende September 1938 forderte die Marineleitung den Bau von sechs derartigen Sprengbooten. Die Auftragserteilung erfolgte im Monat darauf an die erfahrenen Firmen Baglietto (Bootskörper) in Varazze und C.A.B.I. in Mailand, die erneut die Motoren liefern sollte.

Inhaltsverzeichnis

Lieferung und Testerprobungen

Die Lieferung der sechs Boote erfolgte jedoch erst im Frühjahr 1939, worauf sogleich die Testerprobungen in den Gewässern vor La Spezia starteten. Das Sprengboot M.T. offenbarte dabei einige Schwächen. So war das Deck des kleinen Bootes mit Segeltuchplanen bedeckt, die sich bei längerer Fahrt als wasserdurchlässig erwiesen und der Bootskörper leckte. Die Marineleitung forderte umgehende Abstellung der Schwächen und forderte ein festes Holzdeck sowie eine Seitenerhöhung auf 0,9 m (es wurden aber später 1,10 m) und sendete die Boote bzw. Maschinenteile an die Hersteller zur Überarbeitung zurück, damit diese die Forderungen umsetzen konnte. Im März 1939 bestellte die Marineleitung weitere zwölf Sprengboote. Damit stieg die Anzahl der Boote auf 18.

Aufstellung der ersten italienischen Sprengstoffflottille

Die Einsatzbereitschaft der 18 Sprengboote wurde, produktionsbedingt verzögert, erst Ende 1940 realisiert. Das war bereits ein halbes Jahr nach den Kriegseintritts Italiens in den Zweiten Weltkrieg an der Seite des Deutschen Reiches. Weitere ausgiebige Testfahrten vor der offiziellen Aufstellung, hatten jedoch erneut gezeigt, dass das Sprengboot nur bedingt für seine Einsätze tauglich war. Daher wurde mit der Planung und dem Bau eines Nachfolgemodells, dem Sprengboot M.T.M. begonnen.

Spezifikationen

Die Spezifikationen des Sprengbootes M.T. sind nahezu identisch mit dem Sprengboot M.A. bzw. M.A.T.. Der Bootskörper, welcher aus Holz bestand, wurde, nach Eintreffen der Maschinenteile, durch Marineangehörige endmontiert und erhielt, seinen Einsatzzweck folgend, im Bugbereich eine 330 kg schwere Sprengladung aus Trioliltal. Der Steuerstand des Sprengbootes befand sich erneut im Heckbereich, um eine gleichmäßige Gewichtsverteilung zwischen Sprengladung (Bug), Pilot und Maschine (Heck) zu gewährleisten. Vor dem Piloten waren auch alle Bedienungs- und Kontrollinstrumente des Sprengbootes untergebracht. Zusätzlich verfügte der Pilot über einen Magnetkompass sowie Paddel, die ein geräuschloses Anpirschen an den Feind erlauben sollten.

Einsatzzweck

Kriegseinsatz

Unmittelbar nach Aufstellung der ersten Sprengstoffboot-Flottille, wurde diese Ende 1940 in die Ägäis verlegt, wo sie am 26. März 1941 ihrer Feuertaufe erlebte. Die dort stationierten britischen Marineeinheiten erkannten zwar den Gegner rechtzeitig, waren aber verwirrt und schockiert zugleich über diese neuen Waffen, um effektive Abwehrmaßnahmen zu treffen. Zwei Sprengboote beschädigten den schweren Kreuzer York derart, dass er nicht mehr einsatzfähig war. Seine endgültige Versenkung erfolgte durch deutsche Sturzkampfpiloten einige Tage später. Den italienischen Sprengbooten fiel in dieser Nacht auch der norwegische Tanker Pericles zum Opfer, welcher versenkt wurde. Die italienische Marineleitung war über ihren Erfolg gleichermaßen überrascht.

Am 26. Juli 1941 erfolgte der zweite Angriff von Sprengbootes M.T., der den Hafen von Valetta (Malta) betraf. Die neun Sprengboote wurden von Schnellbooten an den Hafen herangeführt, um diesen zu blockieren und größtmöglichen Schaden anzurichten. Was die Italiener nicht wussten, ihr Eintreffen und sammeln vor der Hafeneinfahrt war von neuartigen Radargeräten schon Stunden vor dem eigentlichen Angriff geortet worden. Zwar gelang es zwei Sprengbooten, einen wichtigen Brückenbogen durch Rammfahrt zu sprengen, aber die restlichen Sprengboote wurden durch gezielten Einsatz von Artillerie und Flugzeugen zerstört. Daraufhin zog die italienische Marineleitung die Sprengboote von derartigen offensiven Operationen ab und setzte sie zunehmend zur Küstenverteidigung ein.[1]

Einzelnachweise

  1. Harald Fock: Marine-Kleinkampfmittel. Bemannte Torpedos, Klein-U-Boote, Kleine Schnellboote, Sprengboote gestern – heute – morgen. Nikol, Hamburg 1996, ISBN 3-930656-34-5, S. 110–111.

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