- Spukhaus
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Das Spukhaus (oder -zimmer) ist ein Motiv der phantastischen Literatur, das sich vor allem im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute und auch später – etwa im Film – immer wieder verwendet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Die Vorliebe vieler Autoren für dieses Motiv hängt einerseits mit seinen dramatisch ergiebigen Variationsmöglichkeiten zusammen, andererseits mit dem immanenten Ziel des Phantastischen, das hier recht einfach umzusetzen ist: Der Verunsicherung des Rezipienten und dem damit verbundenen Gefühl des Unheimlichen, das entsteht, wenn die Realität und Alltagswahrnehmung in Frage gestellt wird.[1] Geht die Bedrohung gerade von dem Objekt aus, das die Geborgenheit des Menschen am sinnfälligsten verkörpert, dem Haus oder Zimmer, ist der Effekt umso beunruhigender, ja dramatischer.
Struktur
Am Anfang einer typischen Spukhausgeschichte beziehen die Protagonisten häufig ein neues Haus oder mieten ein Zimmer – im Film für den Zuschauer meist durch entsprechende Kameraführung und Musik ins Unheimlich-Bedrohliche gerückt –, um nach einiger Zeit feststellen zu müssen, dass sich seltsame Dinge unterschiedlicher Natur ereignen. Können diese anfangs scheinbar noch rational erklärt werden, schwindet diese Hoffnung im Laufe der Handlung in aller Regel. Am Ende werden die Phänomene häufig auf Verbrechen im Haus zurückgeführt, was dazu führen kann, den Spuk zu beenden; andererseits ist es auch möglich, dass die Bewohner sich gezwungen sehen, das Haus zu verlassen.[2] Autoren wie Joseph Sheridan Le Fanu, Ambrose Bierce, H. P. Lovecraft und Stephen King (Shining) haben das Motiv auf je spezifische Weise verarbeitet.
Das Spukhaus als Filmmotiv (Beispiele)
- 1927: Spuk im Schloss (The Cat and the Canary)
- 1963: Bis das Blut gefriert (The Haunting)
- 1980: Shining (The Shining)
- 2002: Stephen Kings Haus der Verdammnis (Stephen King’s Rose Red)
- 2004: The Grudge – Der Fluch (The Grudge)
- 2005: Der verbotene Schlüssel (The Skeleton Key)
- 2007: Das Waisenhaus (El orfanato)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Spukhaus und Spukzimmer. In: Rein A. Zondergeld: Lexikon der phantastischen Literatur. Suhrkamp, Frankfurt 1983, ISBN 3-518-37380-3, S. 295
- ↑ Spukhaus und Spukzimmer. In: Rein A. Zondergeld: Lexikon der phantastischen Literatur. Suhrkamp, Frankfurt 1983, ISBN 3-518-37380-3, S. 295
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