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Sudi (auch Ssudi) ist eine Meeresbucht und gleichnamige Ortschaft im Südosten Tansanias am Indischen Ozean.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Bucht ist seicht, weit in das Land reichend und von Mangroven bewachsen. Sie gilt im lokalen, morphologischen Sinne als Creek. Die Sudi-Bucht ist verwinkelt und durch Sandbänke geprägt. Ein landseitiger Wasserzulauf erfolgt durch den Mambi (früher Liteo), der aus Richtung des Makonde-Plateaus in die Sudi-Bucht mündet. Der Meereszugang besteht nur aus einer Fahrrinne, die von großen Schiff schwerlich oder gar nicht passierbar ist. Bei der Einfahrt befinden sich markante Felsen, die wegen ihrer Form mitunter als Pilze bezeichnet werden.
Bedeutende Küstenorte der Umgebung sind Lindi im Nordwesten und Mikindani im Südosten. Kleinere Orte in der Nähe sind Kiswa und Mgao.
Geschichte
Zur Zeit Deutsch-Ostafrikas war Sudi neben Lindi, Kionga und Mikindani einer der Landungsstellen im südlichen Teil der Kolonie. Die Küstenabschnitte dazwischen boten oft keine Naturhäfen und auch Sudi konnte nicht von allen Schiffen angelaufen werden.[1]
Militärhistorische Bedeutung erhielt die Sudi-Bucht durch die Fahrt des deutschen Hilfsschiffs Marie, dem im Ersten Weltkrieg der Durchbruch der britischen Seeblockade vor Deutsch-Ostafrika gelang, woraufhin die Bucht von März bis April 1916 als Zufluchtsort diente. Die Fahrrinne wurde vermint und bis zur Entdeckung durch britische Seestreitkräfte sämtliche Nachschubgüter für die deutsche Schutztruppe entladen. Hierzu wurde ein provisorischer Holzpier errichtet. Trotz Schäden durch Artilleriebeschuss konnte die Marie aus der Sudi-Bucht auf das offene Meer entkommen. Am 15. September 1916 wurde Sudi von britischen Kolonialtruppen besetzt und die Deutschen von der Küste abgedrängt.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Rochus Schmidt: Deutschlands Kolonien. Band 1, Berlin: Verlag des Vereins der Bücherfreunde Schall & Grund, 1898, S. 142. (Reprint durch Weltbild Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0301-0)
- ↑ Reinhard K. Lochner: Kampf im Rufiji-Delta. München 1987, S. 356. ISBN 3-453-02420-6
Weblinks
- Karte und Fotos der Umgebung von Sudi
- Ssudi, Deutsches Koloniallexikon, Bd. 3, S. 392, Leipzig 1920.
- Umschlag des Buches Blockadebrecher „Marie“ von Peter Eckart mit einer Skizze der Sudi-Bucht
-10.1539.966666666667Koordinaten: 10° 9′ 0″ S, 39° 58′ 0″ OKategorie:- Ort in Tansania
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