- St. Gallus (Küdinghoven)
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St. Gallus ist die römisch-katholische Pfarrkirche von Küdinghoven, einem Bonner Ortsteil im Stadtbezirk Beuel. Von der romanischen Kirche zeugen noch die Untergeschosse des Kirchturms.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Besitz der ursprünglich den thebäischen Märtyrern geweihten Kirche durch das Stift Vilich wurde 1144 durch Konrad III. urkundlich bestätigt. Daher muss zu diesem Zeitpunkt schon von dem Vorhandensein einer Kirche in Küdinghoven ausgegangen werden. Der in den beiden Untergeschossen aus Basaltbruchstein gemauerte ehemalige Chorturm wird dem 12. Jahrhundert zugerechnet und lässt sich in die Gruppe von Chortürmen im Umfeld der dem Stift Vilich inkorporierten Pfarrkirchen einordnen. Diesem Turm mit Chorraum und Apsis schloss sich im Westen ein kleines Kirchenschiff an. Um 1680 erfolgte der Wechsel des Patroziniums von den thebäischen Märtyrern zum heiligen Gallus hin. Wegen des schlechten Zustands des Sakralbaus plante des Stift Vilich noch im ausgehenden 18. Jahrhundert einen Neubau der Kirche, der jedoch wegen der Aufhebung des Stifts im Zuge der Säkularisation 1803 zunächst nicht ausgeführt wurde. 1795 hatte das Stift zum letzten Mal einen Pfarrer für St. Gallus ernannt.
Am 13. Juni 1843 konnte schließlich der Grundstein für eine neue Kirche gelegt werden. Da das Gelände für eine Vergrößerung nach Westen keinen Platz bot, erfolgte sie östlich des Chorturms, damit wurde der Turm vom Ost- zum Westturm. Am 19. Oktober 1845 erfolgte die Weihe der neuen Kirche, eines klassizistischen Saalbaus. 1897 wurde dem Turm sein Obergeschoss abgenommen und eine neue neoromanische Glockenstube aus Tuffstein aufgesetzt.
Glocken
Der Turm trägt vier Glocken. Die älteste von ihnen ist die Gallusglocke, die im Jahre 1673 von Johannes Bourlet aus Jülich gegossen wurde. Vermutlich gab es noch eine größere Glocke aus dem gleichen Guss, die im Ersten Weltkrieg vernichtet wurde. Die Gallusglocke kam wieder nach Küdinghoven zurück. Im Jahre 1922 goss die Glockengießerei Weule drei sehr große Eisenhartgussglocken, von denen die größte die alte Inschrift der großen Bourlet-Glocke von 1673 trägt:
- JOANNES V BOCK ABT UND HERR Z S SEGNET MICH
- JOANNES HEISCHE ICH
- FREYHERR V BAUR Z FRANKENBERG AMBTMANN NAHMET MICH
- WILHELM MEINA MARGARETHA VON GEFFERTZHAGEN ABBATISSA Z FIELICH HOITZ S I + + + KLASSENS +
- JOANNES BOVRLET ME FECIT ANNO D 1673[1]
Nr.
Name
Gussjahr
Gießer, Gussort
Durchmesser
(mm)Masse
(kg, ca.)Schlagton
(HT-1/16)1 Johannes 1922 Friedrich I.Weule, Bockenem 1.750 2.000 d1 +2 2 Herz Jesu 1.580 1.600 f1 +2 3 Maria 1.280 900 g1 −6 4 Gallus 1673 Johannes Bourlet, Jülich 880 430 h1 −7 Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Hoffs: Glockenmusik der Katholischen Kirchen Bonns, PDF-Datei, S. 169–171.
Literatur
- Magdalena Schmoll; Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.): Rheinische Kunststätten. Die Pfarrkirche St. Gallus in Bonn-Küdinghoven, Köln 1983, Heft 287
- Andreas Denk, Ingeborg Flagge: Architekturführer Bonn. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01150-5, S. 140.
Weblinks
Commons: St. Gallus (Küdinghoven) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien50.7298727.149506Koordinaten: 50° 43′ 47,5″ N, 7° 8′ 58,2″ OKategorien:- Kirchengebäude in Bonn
- Kirchengebäude im Erzbistum Köln
- Romanisches Kirchengebäude in Nordrhein-Westfalen
- Klassizistisches Kirchengebäude in Nordrhein-Westfalen
- Galluskirche
- Baudenkmal in Bonn
- Küdinghoven
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