Wallfahrtskirche St. Ida (Herzfeld)

Wallfahrtskirche St. Ida (Herzfeld)
Die St. Ida Wallfahrtskirche (aufgenommen 2005)
Hochaltar
Ida-Schrein in der Krypta (aufgenommen 2008)

Die Pfarrkirche St. Ida ist eine katholische Wallfahrtskirche zu Ehren der Heiligen Ida in Herzfeld (Lippetal).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits im 8. Jahrhundert gab es in Herzfeld eine Wallfahrtskirche zu Ehren der Heiligen Ida. Mit dieser ersten Kirche begann die nunmehr über tausendjährige Ida-Verehrung.

Im 13. Jahrhundert wurde ein neuer Kirchbau errichtet, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die heutige Wallfahrtskirche im neugotischen Stil ersetzt wurde. Sie wurde von 1900 bis 1903 errichtet. Am 11. Juli 2011 wurde bekannt, dass die Kirche von Papst Benedikt XVI. zur Basilica minor erhoben wurde.[1]

Ausstattung

Von besonderer Bedeutung sind die Schnitzaltäre, die – ebenso wie sonstige Einrichtungsgegenstände – der sogenannten Wiedenbrücker Schule entstammen.

Hochaltar

Der neugotische Hauptaltar ist als Flügelaltar mit ornamentalem und figürlichem Schnitzwerk gefertigt. Die großen farbigen Bildtafeln zeigen die Anbetung der Weisen, die Hochzeit zu Kanaa, das Letzte Abendmahl und die Auferstehung Christi. Jeweils seitlich des Tabernakels befinden sich die Figuren der zwölf Apostel.

Auf den Türen des Tabernakels wird die Verkündigung an Maria dargestellt. Oberhalb des Tabernakels befindet sich eine Expositions-Nische mit einer Darstellung des „Gnadenthrones“. Den Abschluss der Altaranlage bildet ein dreitüriges Gesprenge. Dargestellt wird dort der segnende Auferstandene mit der Siegesfahne, die heilige Juliana von Lüttich mit Monstranz und die heilige Barbara mit Kelch, Buch und Schwert.[2]

Taufbrunnen

Der gotische Taufbrunnen stammt aus der Zeit von 1520. Er steht vor dem Hochaltar. Die seitlichen Reliefs zeigen u. a. die Taufe Jesu im Jordan, die Kreuzigung Christi, die Auferstehung und die Verheißung der neuen Erde, und weisen so auf die Bedeutung der Taufe als Sakrament des Todes und der Auferstehung hin. Am Schaft befinden sich Figuren, u. a. der Heiligen Ida, die auf die Gründung der Pfarrgemeinde hinweisen.[3]

Grabkrypta

Zentrum der Kirche ist die Grabkrypta mit der Grabstätte der Heiligen Ida. Die Grabstätte entstand im Zuge von Ausgrabungen in den Jahren 1975-1976, als das Grab der Heiligen Ida entdeckt wurde. Im Jubiläumsjahr 1980, dem Jubiläum der tausendjährigen Heiligsprechung Idas, wurde die neue Grabstätte feierlich eingeweiht. Die Gebeine der Heiligen ruhen in einem reich verzierten Schrein. Darunter befindet sich ein Steinsarg.[4]

Orgel

Die große Orgel auf der Westempore wurde 2002 von dem Orgelbauer Siegfried Sauer (Höxter) erbaut. Das Instrument hat 47 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch.[5]

I Hauptwerk C–g3
Prinzipal 16′
Octave 8′
Gemshorn 8′
Rohrflöte 8′
Viola di Gamba 8′
Octave 4′
Blockflöte 4′
Quinte 22/3
Octave 2′
Kornett III 4′
Mixtur V 2′
Trompete 8′
Tremulant
II Positiv C–g3
Gedeckt 8′
Quintadena 8′
Prinzipal 4′
Rohrflöte 4′
Blockflöte 2′
Largiot 11/3
Sesquialtera II 22/3
Octävlein 1′
Cymbel 2/3
Krummhorn 8′
III Schwellwerk C–g3
Bordun 16′
Geigenprinzipal 8′
Holzflöte 8′
Salicional 8′
Vox céleste 8′
Prinzipal 4′
Flauto traverso 4′
Nasard 22/3
Octavin 2′
Terz 13/5
Mixtur IV 11/3
Basson 16′
Trompette harm. 8′
Hautbois 8′
Tremulant
Pedalwerk C–g1
Prinzipal 16′
Violon 16′
Subbass 16′
Quinte 102/3
Octave 8′
Pommer 8′
Violoncello 8′
Octave 4′
Posaune 16′
Trompete 8′
Clairon 4′
  • Koppeln:: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P

Glocken

Im Turm der Kirche, der 78 m hoch ist, hängen sechs Stahlglocken aus dem Jahr 1948 und zwei alte Bronzeglocken.

Nr. Name Ø (cm) Gewicht (kg) Nominal Inschrift
1 St. Ida 202 3649 h0 GAUDIA DIVINA TU NOBIS POSCE PATRONA IDA * A. D. 1450 FUSA - REFUSA A: D. 1948
2 Ludgerus 202 2120 d1 QUISQUIS CREDAT NEC RECEDAT A FIDE, QUAM TRADIDIT
3 Marien 151 1530 e1 REGINA PACIS, FUNDA NOS IN PACE
4 Josef 123 910 g1 MORTIS HORA TU MALIGNO NOS AB HOSTE PROTEGE
5 176 fis2
6 105 a2

Die beiden Bronzeglocken sind beschädigt und damit stillgelegt. Sie wurden 1620 bzw. 1717 gegossen.[6]

Weblinks

 Commons: St. Ida (Herzfeld) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Meldung bei kirchensite.de vom 11. Juli 2011.
  2. Informationen zum Hochaltar
  3. Informationen zum Taufbrunnen
  4. Informationen zur Krypta
  5. Nähere Informationen zur Orgel
  6. Zu den Glocken
51.6631038.144359

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