St. Michael (Schwäbisch Hall)

St. Michael (Schwäbisch Hall)
St. Michael
Blick vom Marktplatz: St. Michael mit der großen Freitreppe
Hochaltar
Mammutstoßzahn

Die Evangelische Stadtpfarrkirche St. Michael ist die Hauptkirche Schwäbisch Halls. Am Osthang des Kochertales gelegen, ist sie zusammen mit ihrer großen Freitreppe ein prägendes Element des Stadtbildes.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eine erste Kirche wurde 1156 als dreischiffige Basilika geweiht und war zunächst Filial des Klosters Comburg, dessen Patronatsrechte die Reichsstadt Hall erst 1508 an sich ziehen konnte. Ab 1427 wurde St. Michael als spätgotische Hallenkirche neu errichtet, wobei man die vier romanischen Untergeschosse des Westturms integrierte. 1507 entstand die Freitreppe.

Zwischen 1522 und 1534 führte der als Prediger nach Hall berufene Johannes Brenz schonend und den sonst häufigen Bildersturm meidend die Reformation ein. Dadurch sind im Gotteshaus zahlreiche mittelalterliche Frömmigkeitszeugnisse erhalten.

Gegenwart

Heute ist das Gebäude Hauptkirche der Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Hall und dient neben kirchlichen Zwecken auch als Konzertraum.

Ausstattung

St. Michael hat zahlreiche mittelalterliche Altäre. Den Kirchenraum prägen der um 1460 entstandene Hochaltar, wohl ein Import aus Antwerpen, und ein auf 1494 datiertes Kruzifix des Ulmers Michael Erhart, das als ein Hauptwerk der spätgotischen Plastik gilt. In Chorraum befindet sich weiter ein Epitaph des Stättmeisters Johann Friedrich Bonhöffer, der Angehöriger einer in der Reichsstadt lange einflussreichen Familie war, von der auch Dietrich Bonhoeffer abstammt.

Im Tal der Bühler wurde im 16. Jahrhundert der Stoßzahn eines Mammut gefunden, der damals als das Horn eines Einhorns gedeutet wurde. Dieser Stoßzahn befindet sich heute im Chorumgang von St. Michael.

Orgel

Die Orgel von St. Michael wurde von dem Orgelbauer Friedrich Tzschöckel (Althütte-Fautspach) im Jahre 1980 erbaut. Dabei fanden Teile der ehemaligen Orgel von 1837 Wiederverwendung, die von Eberhard Friedrich Walcker (Ludwigsburg) errichtet worden war, so der Prospekt. Das Instrument wurde 2003 erweitert. Es hat heute 63 Register auf 4 Manualen und Pedal.[1]

I Hauptwerk C–g3

1. Prästant 16′
2. Prinzipal 8′
3. Bifara 8′
4. Holzflöte 8′
5. Quintade 8′
6. Groß-Sesqu. II 51/3
7. Oktave 4′
8. Flöte 4′
9. Quint 22/3
10. Superoktave 2′
11. Mixtur V 11/3
12. Fagott 16′
13. Trompete 8′
Tremulant
II Positiv C–g3
14. Spitzflöte 8′
15. Gedeckt 8′
16. Prinzipal 4′
17. Rohrflöte 4′
18. Nasard 22/3
19. Octav 2′
20. Waldflöte 2′
21. Terz 13/5
22. Septime 11/7
23. Blockflöte 1′
24. Scharff V 1′
25. Dulcian 16′
26. Klarinette 8′
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
27. Bourdon 16′
28. Lieblich Prinzipal 8′
29. Rohrgedeckt 8′
30. Salicional 8′
31. Vox coelestis 8′
32. Fugara 4′
33. Blockflöte 4′
34. Dolce 4′
35. Soave 2′
36. Salicet 2′
37. Larigot 11/3
38. Mixtur V 22/3
39. Sesquialter II 22/3
40. Physharmonica 16′
41. Physharmonica 8′
42. Oboe 8′
Tremulant
IV Schwellsolo C–g3
43. Wiener Flöte 8′
44. Querflöte 4′
45. Plein jeu V 2′
46. Cornet V 8′
47. Bombarde 16′
48. Trompette 8′
49. Clairon 4′
Tremulant
Pedal C–f1
50. Violon 32′
51. Prinzipalbaß 16′
52. Subbaß 16′
53. Oktave 8′
54. Gedecktbaß 8′
55. Baßzink III 51/3
56. Superoktave 4′
57. Flötgedeckt 4′
58. Nachthorn 2′
59. Rauschpfeife V 22/3
60. Posaune 16′
61. Serpent 16′
62. Tromba 8′
63. Clarine 4′
Tremulant
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, IV/I, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P
    • Superoktavkoppel: IV/P
    • Suboktavkoppeln: III/II, III/III, IV/IV

Literatur

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zur Orgel von St. Michael

Weblinks

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