- St. Olav Klosterkirche von Tønsberg
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Die St. Olav Klosterkirche in Tønsberg (norwegisch Olavsklosteret i Tønsberg) war die einzige Rundkirche Norwegens. Von ihr sind nur die Fundamente erhalten.[1]
Inhaltsverzeichnis
Aufbau und Geschichte
Tønsberg, die älteste Stadt Norwegens, liegt in der Provinz Vestfold. Die St. Olav Kirche war Teil einer mittelalterlichen Klosteranlage des Prämonstratenserordens. Ihr Bau wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts begonnen, 1191 fertiggestellt und dem Heiligen Olav geweiht.[1] Die Wahl einer Rundkirche (norwegisch rundkirke) als Klosterkirche gilt als einzigartig. Zudem war sie in ihren Ausmaßen[2] die wohl größte Rundkirche Skandinaviens. Als Erklärung für ihre Größe und ihre Form könnte der, bis heute anhaltende, Kult um den Schrein von König Olav II. Haraldsson (St. Olav) dienen, welcher sich im Oktogon des Nidarosdoms von Trondheim (ehem. Nidaros) befindet.
Bereits wenige Jahre nach ihrer Weihe, im März 1207, wurde in ihr König Erling Magnusson Steinvegg beigesetzt. Das St. Olav Kloster war ein reiches und mächtiges Kloster und spielte in vielerlei Hinsicht eine Rolle im historischen Zeitgeschehen. Es konnte seine Position jedoch nicht dauerhaft behaupten und kam im Zuge der Reformation im Jahre 1532 in königlichen Besitz. 1536, vier Jahre nach der Säkularisierung des Klosters, brannte die Anlage nieder. Einige Teile davon konnten jedoch wieder aufgebaut werden und wurden seither als Lehnsherren-Residenz von Erik Ugerup genutzt, der durch Erlass Königs Frederik I. Eigentümer des Klosters war. Der größte Teil der ehemaligen Klosterländereien ging später in den Besitz der Grafschaft Jarlsberg über.
Ihr runder Bau hatte einen Innendurchmesser von 23 m, der im Inneren von acht Pfeilern getragen wurde.[3] Diese Pfeiler teilten die Rundkirche in einen umlaufenden Raum und einen Mittelraum mit acht Metern Durchmesser. Der Mittelraum erhob sich über den umlaufenden Raum und ließ Tageslicht herein. Sowohl der runde Chor als auch die an ihn nördlich angrenzende Sakristei hatten den gleichen Durchmesser wie der Mittelraum.[4] An den Chor schloss sich Richtung Osten eine ebenfalls runde Apsis an. Im Westen und Süden befanden sich Portale.[5] Im Norden und Osten der Kirche befand sich ein Gräberfeld, in dem auch Grabstätten aus der Wikingerzeit entdeckt wurden.
Die Reste der Kirche wurden bei Ausgrabungsarbeiten erstmals 1877 entdeckt und in den Jahren 1929 sowie von 1963–1967 und von 1969–1971 bei archäologischen Untersuchungen freigelegt. Heute sind Teile der Ruine in den Gebäudekomplex der Bibliothek von Tønsberg integriert.
Einzelnachweise
- ↑ a b Website der Katholischen Kirche Norwegens (norwegisch)
- ↑ Website des Prämonstratenser-Ordens mit Bildarchiv (englisch)
- ↑ [1] Bild der Ruine
- ↑ Grundriss St. Olav Kirche
- ↑ O. Lunde: Premonstratenserklosteret i Tønsberg St. Olavs kirke - Nordens største rundkirke. aus: Vestfold-Minne. 1971, S. 68-85.
Literatur
- O. A. Johnsen: Tønsbergs historie. Oslo, 1929-1934, pp. 206-232.
- O. Lunde: Premonstratenserklosteret i Tønsberg St. Olavs kirke - Nordens største rundkirke. Vestfold-Minne, 1971
- Jan E.G. Eriksson, Per Thoresen: Middelalderbyen. (Heft 5 der Serie Gamle Tønsberg). Stiftelsen Gamle Tønsberg, 1976
Siehe auch
- Erling Eriksen: Fra klostergods til borgergods (norwegisch)
- De gamle kirkene i Tønsberg. aus: Kirken i Tønsberg.Vestfold, 1998 Webausgabe der Høgskolen i Vestfold (norwegisch)
- Bild der Ausgrabungsarbeiten an einem der Wikingergräber
- Website mit Beschreibungen der Ausgrabungsarbeiten (norwegisch)
59.266310.41008Koordinaten: 59° 15′ 59″ N, 10° 24′ 36″ OKategorien:- Kirchenruine
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