- Stella Dallas
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Filmdaten Originaltitel Stella Dallas Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1937 Länge 106 Minuten Stab Regie King Vidor Drehbuch Sarah Y. Mason, Victor Heerman nach dem gleichnamigen Roman von Olive Higgins Prouty Produktion Samuel Goldwyn Kamera Rudolph Mate Besetzung - Barbara Stanwyck: Stella Dallas
- Anne Shirley: Laurel Dallas
- John Boles: Stephen Dallas
- Barbara O’Neil: Helen Morrison
- Alan Hale: Ed Munn
Stella Dallas ist ein US-amerikanisches Filmmelodrama aus dem Jahr 1937 mit Barbara Stanwyck und Anne Shirley unter der Regie von King Vidor. Der Film steht in einer langen Tradition von Produktionen über aufopferungsvolle Mütter wie Madame X, The House on 56th Street und The Life of Vergie Winters, die besonders in der frühen Tonfilmzeit große Popularität genossen.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die junge Arbeiterin Stella Martin schafft es durch eine Täuschung, den hochgebildeten, aber mittellosen Stephen Dallas in die Ehe zu locken. Die Standesunterschiede und Stellas kompletter Mangel an gesellschaftlichem Schliff verdammen die Beziehung von Anfang zum Scheitern. Kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Laurel trennen sich die Eheleute. Stephen gestattet Stella, die Tochter zu behalten, da er um ihre selbstlose Liebe für Laurel weiß. Die Jahre vergehen und Stephen gelangt zu enormen Wohlstand, während Stella in bedrängten finanziellen Verhältnissen darbt. Ihr ist es trotz der eigenen mangelhaften Erziehung gelungen, aus Laurel eine junge Dame mit vollendeten Manieren und exzellenten Umgangsformen zu machen. Stephen, der seine alte Jugendliebe Helen wiedertrifft und heiratet will, möchte bei der Gelegenheit seine Tochter zu sich holen, um ihr all den Wohlstand und den Luxus zu geben, der Laurel seiner Meinung nach zustehen.
Stella weigert sich strikt, in eine Scheidung einzuwilligen. Alle Versuche von Stephen, seine Tochter zu überzeugen, zu ihm zu ziehen, werden von Laurel verworfen. Sie liebt ihre Mutter und fühlt sich für sie verantwortlich. Die Dinge nehmen eine dramatische Wendung, als Stella mit viel Liebe eine Geburtstagsparty für Laurel organisiert und dazu alle vornehmen Freundinnen von Laurel einlädt. Während Mutter und Tochter am festlich gedeckten Tisch auf die Gäste warten, kommen nach und nach die Absagen. Ganz allein mit ihrer traurigen Tochter kommt Stella allmählich zur Besinnung und begreift, dass nur Stephen in der Lage ist, Laurel die Stellung in der Gesellschaft zu geben, die ihr zukommt. Noch weigert sich Laurel beharrlich, ihre Mutter zu verlassen, doch als Stella eines Nachts mitbekommt, wie Laurel sich in den Schlaf weint, weil sich ihre Freundinnen offen über ihre vulgäre Mutter lustig machen, nimmt Stella Zuflucht zu einer List. Sie trifft sich heimlich mit Helen Morrison und weiht diese in ihren Plan ein, sich komplett aus Laurels Leben zurückzuziehen. Mrs. Morrison ist tief beeindruckt über die absolute Selbstlosigkeit und überwältigende Opferbereitschaft von Stella und willigt ein, die Idee zu unterstützen. Stella täuscht Laurel, indem sie vorgibt, sich mit einem Mann aus niedrigem Stande einzulassen und treibt ihre Tochter schließlich dazu, zu ihrem Vater zu ziehen. Um jede Chance auf Versöhnung von Anfang zu verhindern, bricht Stella mit gespielten Ausbrüchen mit ihrer Tochter. Jahre später steht Stella als verhärmte alte Frau draußen vor dem Fenster von Stephens Stadthaus und sieht der Trauung von Laurel mit einem respektablen jungen Mann der besten Gesellschaft zu. Ein Polizist will sie vertreiben, doch Stella bettelt, noch einen Augenblick stehenbleiben zu dürfen, bis die Ringe getauscht werden.
Hintergrund
Stella Dallas, ein Bestseller aus den frühen 1920ern über die unendliche Tiefe der Mutterliebe von Olive Higgins Prouty war von Samuel Goldwyn bereits 1925 mit Ronald Colman und Belle Bennett adaptiert worden. Zehn Jahre später überzeugte der finanzielle Erfolg des Remakes von The Dark Angel, den Goldwyn ebenfalls zuerst 1925 in den Verleih brachte, den Produzenten, Stella Dallas erneut vor die Kameras zu bringen. Die Produktion war problematisch. Die zunächst für die Rolle der Stella vorgesehene Ruth Chatterton weigerte sich, nach ihrem Auftritt in Dodsworth kurz zuvor erneut eine unsympathische Frau zu spielen. William Wyler, die erste Wahl als Regisseur, zeigte ebenfalls keine Lust, den in seinen Augen völlig veralteten Stoff erneut zu inszenieren. In der Zwischenzeit versuchte der Produzent die Schauspielerinnen Laurette Taylor und Betty Compson zu gewinnen, doch am Ende überzeugte keine der Möglichkeiten. Es war Joel McCrea, der Goldwyn auf Barbara Stanwyck in der Rolle der Stella Dallas brachte. Für den Charakter der Lauren fiel die Wahl schließlich auf Anne Shirley, die 1934 mit der Verfilmung des Kinderbuchklassikers Anne of Green Cables zu Ruhm gekommen war, deren Karriere sich seitdem jedoch kaum weiter entwickelte. Die Dreharbeiten verliefen langwierig. King Vidor fand nach eigenem Bekunden keinen Zugang zu dem Stoff und die beiden Schauspielerinnen beschwerten sich unentwegt über Vidors offensichtliches Desinteresse. Als der Film schließlich in die Kinos kam, waren alle Beteiligten von der überwiegend positiven Resonanz der Kritiker überrascht.
Stella Dallas steht in der Schilderung weiblicher Selbstaufopferung in einer Tradition von Filmen wie The Life of Vergie Winters, die seit Beginn der Tonfilmära das Standardrepertoire jeden Studios gehörten. Diese Filme, sog. confession tales, zu deutsch Bekenntnisfilme, schilderten das Leiden von Frauen, die an den falschen Mann geraten waren und all die Probleme, die sich nach der gescheiterten Beziehung auftaten. Sehr häufig war die Heldin gezwungen, um sich und das Kind ernähren zu können, unwürdigen Beschäftigungen nachzugehen. Häufig blieb ihr entweder die Wahl, Prostituierte zu werden, so wie Helen Hayes in Die Sünde der Madelon Claudet oder Marlene Dietrich in Blonde Venus. Oder sie gab ihr Kind zur Adoption frei, wie Ann Harding in Devotion und Gallant Lady oder Kay Francis in The House on 56th Street.
Die ungebrochene Popularität dieser Erzählungen zeigte sich auch darin, dass nahezu zeitgleich mit Stella Dallas zwei weitere Filme in die Kinos kamen, in denen die Heldin alles tut, um ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen: Valiant Is the Word for Carrie mit Gladys George und Confession mit Kay Francis.
Auszeichnungen
Stella Dallas erhielt bei der Oscarverleihung 1938 Nominierungen in den Kategorien
- Beste Hauptdarstellerin – Barbara Stanwyck
- Beste Nebendarstellerin – Anne Shirley
Kritik
Die Kritiker lobten unisono das Spiel von Stanwyck und Shirley, fanden die Handlung jedoch veraltet. King Vidor fand Anerkennung für seinen Inszenierung, die es schaffen würde, die Geschehnisse im Fluss zu halten. Ein Rezensent brachte den allgemeinen Konsens und die große Popularität auf den Punkt, als er feststellte
- Niemand ging auf die Geburtstagsparty von Stella Dallas Tochter, doch jeder ging sich den Film ansehen.
- Nobody came to Stella Dallas' daughters birthdayparty. Everybody went to see the picture.
Weblinks
Kategorien:- Filmtitel 1937
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