- Susanne Schmidt
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Susanne Schmidt (* 8. Mai 1947 in Hamburg) ist eine deutsche Wirtschaftsjournalistin, die als Fernsehmoderatorin und -kommentatorin arbeitet und mit dem Deutschen Wirtschaftsbuchpreis ausgezeichnet worden ist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Susanne Schmidt ist die Tochter des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt und seiner verstorbenen Frau Loki. Ihr 1944 geborener Bruder Helmut Walter starb bereits vor seinem ersten Geburtstag.
Schmidt schloss ihr Studium der Volkswirtschaftslehre mit einer Promotionsarbeit bei Johannes Feske zur Kapitalverkehrkontrolle der Bundesrepublik Deutschland der Jahre 1971 bis 1973 ab. Darin beurteilt sie die von Helmut Schmidt als Bundesfinanzminister 1972 gegen den Widerstand seines Vorgängers, des Bundeswirtschaftsministers Karl Schiller, durchgesetzte Politik der Kontrolle des Kapitalverkehrs als alternativlos. Schiller war seit 1966 Wirtschaftsminister und von Mai 1971 bis Juli 1972 zugleich Finanzminister. Susanne Schmidt kritisiert an der Politik ihres Vaters gleichwohl, dass die Inflation mit einem früheren Übergang zu freien Wechselkursen hätte eingedämmt werden können.
Susanne Schmidt begann ihre Laufbahn bei der Deutschen Bank in Hamburg. 1980 ging sie nach London, wo sie zunächst auch für die Deutsche Bank arbeitete, danach für den Österreichischen Creditverein und eine japanische Investmentbank tätig war.[1]
1988 heiratete sie den Iren Brian Kennedy, der ebenfalls in der Bankenbranche tätig ist und mit dem sie in der Grafschaft Kent wohnt. Sie haben drei Kinder, die nicht die leiblichen Kinder von Schmidt sind.[2] Von 1991 bis 2009 arbeitete sie für den Fernsehsender Bloomberg TV in London.[3] Im deutschsprachigen Programm moderierte sie täglich die drei Sendungen „Die großen drei“ mit Analysen und Prognosen von Währungsexperten, „Europa Magazin“ zu Wirtschaft und Politik der Europäischen Union und „Emerging Markets“ mit Diskussionen zu Zukunftsmärkten.
Im Jahr 2010 erhielt sie für ihr Buch Markt ohne Moral den deutschen Wirtschaftsbuchpreis.
Schriften
- Die in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Kapitalverkehrskontrollen und ihre Wirkung auf den Kapitalverkehr mit dem Ausland: Eine Analyse der Jahre 1971 bis 1973.
- Markt ohne Moral. Das Versagen der internationalen Finanzelite. Droemer Knaur, München 2010, ISBN 978-3-426-27541-2.
Weblinks
- Literatur von und über Susanne Schmidt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eggert Schröder, Günter Stiller: Eine Frau mit Namen Schmidt, Hamburger Abendblatt, 14. September 2002.
- „Jammern ist bei uns nicht angesagt“, Interview mit Susanne Schmidt, Stern, 16. Dezember 2008.
Einzelnachweise
- ↑ [http://www.capital.de/finanzen/aktien/:Interview--Ich-hatte-einfach-mehr-Glueck-als-Verstand/100030482.html Interview mit Susanne Schmidt im Wirtschaftsmagazin Capital vom 28. Mai 2010
- ↑ „Natürlich hatte ich Angst, dass mein Mann, unsere drei Kinder und ich den Job verlieren könnten, oder unsere Altersvorsorge nicht mehr sicher ist.“, Daniela Stürmlinger: Susanne Schmidt: "Landesbanken haben keine Zukunft", Interview, Hamburger Abendblatt, 9. April 2010;
„Ich glaube, meine Eltern und ich denken da nicht in Dynastien.“, H.-J. Vehlewald: Wie ist es, die Tochter von Helmut Schmidt zu sein?, Interview mit Helmut und Susanne Schmidt, Bild, 24. März 2010 - ↑ Tochter von Helmut Schmidt: „Jammern ist bei uns nicht angesagt“, stern, 16. Dezember 2008, Interview mit Susanne Schmidt.
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