Sven-Joachim Otto

Sven-Joachim Otto

Sven-Joachim Otto (* 16. Oktober 1969 in Mannheim) ist ein deutscher Rechtsanwalt und Politiker der CDU.

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Beruf

Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre, Rechts- und Verwaltungswissenschaft in Mannheim, Speyer und Berkeley (USA) war Otto als Rechtsanwalt bei der Internationalen Anwaltssozietät Shearman & Sterling, zusammengeschlossen mit Schilling, Zutt & Anschütz Mannheim tätig, bevor er 2001 am Sozialgericht Heilbronn zum Richter auf Lebenszeit berufen wurde.

Seit 2006 ist Otto in verschiedenen Funktionen bei der PricewaterhouseCoopers AG tätig. Als Partner und Rechtsanwalt bei der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Public Services & Energy) für kommunale Unternehmen am Standort Düsseldorf ist er Leiter des Bereichs Recht & Steuern in den Fachgebieten Arbeits- und Sozialrecht, Energierecht, Litigation, Vergaberecht und Entsorgungsrecht.

Politische Tätigkeit

1999 kandidierte Sven-Joachim Otto für die CDU als Oberbürgermeister der Stadt Mannheim und konnte das beste Ergebnis für die CDU bei einer Oberbürgermeisterwahl in Mannheim erringen. Nach einer knappen Niederlage in der Stichwahl führte Otto im Folgenden die CDU-Gemeinderatsfraktion Mannheim als auch die CDU-Fraktion im Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald. In diesen Funktionen engagierte er sich zudem in mehreren Aufsichtsräten, u.a. bei der MVV Energie AG, Klinikum Mannheim gGmbH, Großkraftwerk Mannheim AG und der Sparkasse Rhein-Neckar-Nord.

Als Mitglied des Landesvorstandes der CDU Baden-Württemberg von 1999 bis 2003 und als Vorsitzender des Arbeitskreises „Große Städte“ der Kommunalpolitischen Vereinigung von CDU und CSU von 2000 bis 2007 brachte Otto seine berufliche und politische Erfahrung in verschieden Parteigremien ein.

Froschkönig-Affäre

Am 8. August 2005 wurde ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Mannheim gegen Sven-Joachim Otto und andere wegen geringer Schuld eingestellt. Der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Dieter Reichardt hatte Strafanzeige gestellt. Otto wurde zur Last gelegt, Reichardt im Internet-Forum „Morgenweb“ des Mannheimer Morgen als „Intrigant“ und „Strippenzieher“ bezeichnet und damit beleidigt zu haben.[1] Unter 31 Pseudonymen wie „Frosch“ oder „Froschkönig“ hatte er im „Morgenweb“-Forum Beiträge zu bestimmten Personen wie dem damaligen Finanzminister von Baden-Württemberg Gerhard Stratthaus (CDU) oder einem SPD-Kommunalpolitiker veröffentlicht. Otto entschuldigte sich bei allen, denen er mit den Web-Einträgen Schaden zugefügt habe.[2] Als Konsequenz aus der Affäre verließ Otto Mannheim um als Rechtsanwalt in Düsseldorf neu anzufangen.[3]

Im Anschluss an die Affäre äußerte sich Otto öffentlich und räumte seine Fehler ein. Öffentlich beschrieb er anschließend den politischen Alltag am Beispiel seiner eigenen Erfahrungen.[4] Helgard Haug und Daniel Wetzel inszenierten daraus ihr Stück "Wallenstein", in dem Menschen an den Protagonisten aus Schillers Werk "Wallenstein" gemessen werden. Otto spielt sich in dem Stück selbst.[5]

Privat

Sven-Joachim Otto lebt in Meerbusch bei Düsseldorf und ist mit Heike Otto verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Söhne und eine Tochter.

Einzelnachweise

  1. Ermittlungsverfahren gegen Dr. Sven-Joachim Otto und Bürgermeister Rolf Schmidt wegen geringer Schuld eingestellt bei STAATSANWALTSCHAFT MANNHEIM (abgerufen am 24. Februar 2010)
  2. CDU in schwerer und ernster Krise bei www.woweezowee.de (abgerufen am 24. Februar 2010)
  3. Ärger um "Froschkönig" - Die Stadt ist erschüttert über Schmidt und Otto bei www.morgenweb.de (abgerufen am 24. Februar 2010)
  4. Sven-Joachim Otto und der einsamste Moment eines Politikers auf jetzt.de / Sueddeutsche Zeitung (abgerufen am 25. Februar 2010)
  5. Dr. Otto Wallenstein - Das Rimini-Protokoll (abgerufen am 25. Februar 2010)

Weblinks


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