Sweti Konstantin

Sweti Konstantin
Sweti Konstantin (Св. св. Константин и Елена)
Sweti Konstantin führt kein Wappen
Sweti Konstantin (Bulgarien)
Sweti Konstantin
Sweti Konstantin
Basisdaten
Staat: Bulgarien
Oblast: Warna
Koordinaten: 43° 14′ N, 28° 0′ O43.22916666666728.0083333333330Koordinaten: 43° 13′ 45″ N, 28° 0′ 30″ O
Höhe: 0 m
Telefonvorwahl: (+359) 052
Kfz-Kennzeichen: B

Sweti Konstantin, nach der in Bulgarien üblichen Bezeichnung Sweti sweti Konstantin i Elena (bulgarisch Св. св. Константин и Елена) ist ein bekannter Ferienort in Nordbulgarien, auch wenn es wesentlich kleiner als Goldstrand (Slatni pjasazi), Sonnenstrand (Slantschew brjag) oder Albena ist. Er war der erste bulgarische Urlaubsort an der Schwarzmeerküste.

Inhaltsverzeichnis

Name

Die wörtliche Übersetzung des bulgarischen Namens Св. св. Константин и Елена/Sweti Sweti Konstantin i Elena lautet „Die Heiligen Konstantin und Helena“; die Mehrzahl wird durch die Doppelung von Sweti (Heiliger, abgekürzt Sw.) gebildet. Im deutschen Sprachraum hat sich jedoch die kürzere Bezeichnung Sweti Konstantin (wörtlich: Heiliger Konstantin) eingebürgert. Die in Bulgarien übliche Bezeichnung Курорт/Kurort der deutschen Sprache entlehnt, wird jedoch heute nicht mehr mit der deutschen Bedeutung von Kurort verwendet, sondern ist mit Resort oder Urlaubsort zu übersetzen, im konkreten Fall auch mit Seebad. International und in Bulgarien wird die englische Transkription (mit v) bevorzugt: Sveti Sveti Konstantin i Elena.

Lage

„Sweti Konstantin“ liegt 10 km nordöstlich vom Stadtzentrum von Warna entfernt. Da die gesamte Schwarzmeerküste nördlich von Warna bebaut ist, schließt sich der Badeort fast lückenlos an die Vororte von Warna an. Sweti Konstantin liegt 6 km nordöstlich der Stadtgrenze von Warna. Der Sandstrand ist ungefähr 3,5 km lang. Bekannt ist „Sweti Konstantin“ besonders für seine Mineralquellen, womit es sich von allen anderen Urlaubsorten an der Schwarzmeerküste unterscheidet. Die sieben Mineralquellen sprudeln mit einer Temperatur von 40 bis 60 °C aus einer Tiefe von 1800 bis 2050 Metern hervor und liefern eine Gesamtwassermenge von 175 Litern je Sekunde. Deshalb gibt es in Sweti Konstantin auch ein Mineralbad (offenes Schwimmbad) mit warmem Mineralwasser.

Der Urlaubsort liegt an natürlich gebildeten Terrassen, die ungefähr 15 m über dem Meeresspiegel liegen. Die ganze Gegend ist von einem alten Laubwald bedeckt, der bis zur Küste reicht. Die Hotels verfügen über die heutezutage übliche Ausstattung für die Unterhaltung von Touristen (Tennisplätze, Kinderecken, einen Fußballplatz, Schwimm- bzw. Hallenbäder, außerhalb und in den Hotels) und die für einen Urlaubsort erforderliche Infrastruktur (Post, Apotheke, Gesundheitszentrum, Polizeistation), am Strand wird Wasser- und Jetski und Surfen angeboten. Es gibt eine Busverbindung ins Zentrum von Warna und zum Bahnhof Warna.

Geschichte

„Sweti Konstantin“ war der erste bulgarische Urlaubsort, der am Schwarzen Meer gegründet wurde. Für seine Entstehung hat das Kloster „Die Heiligen Konstantin und Elena" eine große Rolle gespielt.

Die Geschichte des Klosters nach der Befreiung Bulgariens (1878) von der über 500-jährige osmanisch-türkischer Herrschaft führte mittelbar auch zur Entstehung des Urlaubsortes. Im Jahre 1880 besuchte der bulgarische Fürst Alexander Battenberg I. das Kloster „Die Heiligen Konstantin und Elena". Angetan von der Natur in Warna und seiner Umgebung entschied er sich dort seine Sommerresidenz zu bauen, wo die Ruinen des Klosters „Der Heilige Dimitar" standen - zwei Kilometer südwestlich vom Kloster „Die Heiligen Konstantin und Elena".

Das Kloster „Des Heiligen Dimitar" wurde zur königlichen Residenz Euxinograd umgebaut. Vom ursprünglichen Kloster steht in der heutigen Residenz nur eine kleine Kapelle. Die Wahl für den Standort der Residenz fiel auf das Kloster „Der Heilige Dimitar" und nicht auf das Kloster „Die Heiligen Konstantin und Elena", so dass sich in der Umgebung des zweiten der Urlaubsort entwickelte.

Der Bau der Fürstenresidenz führte zu, für jene Zeit, „riesigen“ Investitionen und belebte so die wirtschaftliche Entwicklung in der Region - es wurde eine sehr gute Straße bis zur Residenz gebaut. Sie wurde später bis zum Ort „Die Heiligen Konstantin und Elena", der sich allmählich in der Nähe des Klosters entwickelt hatte weiter gebaut. Das trug zu seiner Entwicklung als Urlaubsort bei.

Führende Persönlichkeiten der Staatselite begannen Grundstücke in der Nähe der Fürstenresidenz zu erwerben und errichteten dort ihre Villen. Auf diese Weise wurde die bewohnte Zone um das Kloster erweitert. Das Interesse an diesem Ort wurde größer und er wandelte sich zu einem attraktiven Ort für Spaziergänge und Erholung, noch bevor er sich zu einem Urlaubsort entwickelt hatte.

Gründung und Kurort

Die ersten Versuche zur Nutzung dieser reizenden Küste für Erholung und Heilung datieren noch von der Zeit vor der Befreiung Bulgariens (1878): wegen des guten Klimas, der Naturgegebenheiten und der besonders warmen Mineralquellen. Beispielsweise beschrieb der russische Reisende und Historiker Wiktor Tepljakow in seinen „Briefen aus Bulgarien", wie sich die reichen Kaufleute aus Warna im Kloster "Die Heiligen Konstantin und Elena" Zimmer gemietet haben, um dort ihren Sommerurlaub „unter den Klängen von Harmonikas und Tamburinen" zu verbringen.

Im Jahre 1907 wurde der Ort um das Kloster "Die Heiligen Konstantin und Elena" von der regionalen Verwaltung von Warna zum Urlaubsort erklärt. Im folgenden Jahr wurde in einem am Kloster angebauten Gebäude die ersten Touristen empfangen. In den 1930er Jahren wurde es Hotel „Prag“ genannt. Zwei Monate dauerte die Urlaubssaison - von Mitte Juni bis Mitte August,. Bis zum Jahre 1912 wurde dort noch ein Gebäude mit 12 Zimmern fertig gebaut, aber nach dem Beginn der Balkankriege (1912/13) wurde der Urlaubsort vernachlässigt.

Mit Unterstützung der Zarin Eleonora von Bulgarien, die zweite Ehefrau des bulgarischen Zaren Ferdinand I., wurde 1909 das erste balneologische Sanatorium für Kinder mit Knochentuberkulose und Knorpeltuberkolose in den Urlaubsort verlegt. Es war 1905 nach einer Idee von Dr. Paraskew Stojanow gegründet worden und verfügte zuerst nur über ungeeignete Bretterbuden in der Gegend „Karantinata". Im Sanatorium wurden Kinder von drei bis fünfzehn Jahren aus ganz Bulgarien, unabhängig von ihrer soziale Lage, behandelt. Bei 95 Prozent der behandelnden Kinder trat entweder eine Besserung oder völlige Ausheilung ein.

In den 1930er wurden viele neue Gebäude in Sweti Konstantin errichtet. 1929 wurde mit dem Bau der Poststation begonnen. Eine Ansichtskarte aus dem Jahre 1934 zeigt die Restaurant-Bierhalle im Urlaubsort "Die Heiligen Konstantin und Elena". Dass es dort ein Restaurant mit Tanzfläche und Orchester gab, das erstklassigen Jazz spielte, war für jene Zeit eine kleine Sensation. Es wurde eine regelmäßige Buslinie von der Stadt bis zum Urlaubsort eingerichtet, nicht nur wegen der Bierhalle, sondern auch wegen der Alleen und der kleinen Parks mit Blumen.

Der Urlaubsort "Die Heiligen Konstantin und Elena" wurde damals als „Perle der Schwarzmeerküste" bezeichnet, mit der Riviera verglichen und auch das „slawische Nizza“ genannt. Der bulgarische Schwarzmeerbadeort war der einzige seiner Art im Land. Eine erste Traubenheilanstalt wurde 1933 eingerichtet und befand sich im Klostergebäude. Sie verfügte über 120 sonnige Zimmer. Das Menü enthielt obligatorisch 3 kg kostenlose frische Trauben, gewöhnlich von der Sorte Dimjat.

Massentourismus

Wichtig für die Entwicklung der Tourismusindustrie war auch das Jahr 1948, als mit einem Erlass des Ministerrates der Volksrepublik Bulgarien die staatliche Wirtschaftsvereinigung für internationalen Tourismus Balkantourist gegründet wurde, die auch die Urlaubsorte Goldstrand und „Sweti Konstantin und Elena“ verwaltete.

Von seiner Gründung bis zum Jahr 1957 hieß der Urlaubsort „Sweti Sweti Konstantin i Elena“. 1957 wurde er in "Druschba" (zu dt. Freundschaft) umbenannt, bis er 1991 wieder seinen alten Namen erhielt: "Die Heiligen Konstantin und Helena".

Sehenswürdigkeiten

Kloster „Die Heiligen Konstantin und Helena“

Kloster „Die Heiligen Konstantin und Helena"

Das bis heute gut erhalte Kloster der Heiligen Konstantin und Helena wurde dreimal renoviert - zuletzt 1973. Es ist nicht bekannt, wer und aus welchen Gründen dieses Kloster gegründet hat. Zu jener Zeit war das Kloster von einem dichten, unpassierbaren Wald umgeben und lag in unmittelbarer Nähe zu vielen heilkräftigen Trinkwasserquellen (das heutige Mineralbad liegt nur 300 m südöstlich vom Kloster), auch das Meer war sehr nah (nur 350 m südöstlich vom Kloster).

Teile der Gebeine von dem Heiligen Valentin werden im Kloster aufgehoben. Sie wurden 2006 mit dem Segen von Papst Benedikt XVI. dorthin transportiert und somit ist Bulgarien das dritte Land nach Italien und Russland, das Reste des Heiligen aufbewahrt. Die Gebeine haben laut Sagen heilende Kräfte und am 14. Februar jedes Jahr sammeln sich viele im Kloster um eine Kerze zu zünden und Kräfte zu tanken. Man erzählt, dass wer vom heiligen Valentins Wasser trinkt, ein zweites Leben leben würde. Das Kloster gehört Das Kloster gehört zur Diözese von Warna und Weliki Preslaw.

Residenz Euxinograd

Hauptartikel: Euxinograd
Die Zarenresidenz Euxinograd

Die Residenz wurde als Sommersitz von Fürst Alexander I. Battenberg gebaut. Erstmal hieß sie Sandrowo. Später hat der Staat die Residenz für 1.400.000 goldene Lewa gekauft und sie an den Zaren Ferdinand I. verschenkt. Der gegenwärtige Name stammt von 1893 von Königin Marie Louise gegeben und kommt vom griechischen „Euxenos pontos", was „Schwarzmeer" und vom bulgarischen „град/grad“, was „Stadt“ bedeutet: Euxinograd - Stadt am Schwarzen Meer.

Die Gesamtfläche von Euxinograd ist 800 ha, 550 ha davon gehören zum Park. Das Projekt ist vom französischen Dendrologen Neumeyer entwickelt worden. Daran haben noch andere Architekten und Dendrologen gearbeitet. Unter den Sehenswertesten sind 310 Pflanzenarten, ein Teil davon wurde von Südfrankreich eingeführt worden.

Der Weinkeller von Euxinograd ist genau so bekannt wie das Schloss. Er wurde 1891 für die Königliche Familie und deren Gäste errichtet worden und befindet sich auf 2 Etagen unter dem Erdgeschoss. Die größten Fässer fassen bis zu 3.145 Liter. Heutzutage produziert der Weinkeller ca. 120 Flaschen Wein. Für Kenner sind dort 12 Sorten Weißwein und 7 Sorten Weinbrand zu verkosten, die Beste davon ist Euxignak.

Bilder

Weblinks

 Commons: Sweti Konstantin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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