Tatort: Wunschdenken

Tatort: Wunschdenken
Folge der Reihe Tatort
Originaltitel Wunschdenken
Produktionsland Schweiz
Originalsprache Deutsch
Produktions-
unternehmen
SF
Einordnung Folge 806
Erstausstrahlung 14. August 2011 auf SF 1, Das Erste, ORF 2
Stab
Regie Markus Imboden
Drehbuch Nils-Morten Osburg
Musik Balz Bachmann
Kamera Rainer Klausmann
Schnitt Olla Höf, Ursula Höf
Besetzung
Episodenliste

Wunschdenken ist eine Folge der deutschen Fernsehkrimireihe Tatort aus dem Jahr 2011. Der Film stammt vom Schweizer Fernsehen und führt nach über zehn Jahren wieder ein eigenes Schweizer Ermittlerteam in den Tatort-Kosmos ein.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Reto Flückiger erscheint bei der Kripo in Luzern, wo er in einem Monat die Leitung der Abteilung "Leib und Leben" übernehmen soll. Bereits vor Antritt der neuen Stelle wird Flückiger in die Ermittlungen in einem Leichenfund eingebunden. Zusammen mit der amerikanischen Austauschpolizistin Abby Lanning ermittelt er zunächst beim Fund einer Leiche in der Reuss. Kurz darauf wird Flückiger zudem in einem weiteren Fall gebraucht: Ein aufstrebender Kommunalpolitiker wird kurz vor den Wahlen entführt und der Ehefrau des Politikers eine "Erpressungs-DVD" zugesandt. Flückiger soll den Einsatz im Rahmen der Geldübergabe leiten. Die Übergabe scheitert. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass beide Fälle zusammenhängen und die Entführung fingiert war.

Hintergrund

Der Film Wunschdenken stellt nach über zehnjähriger Bildschirmabstinenz die Rückkehr des Schweizer Fernsehens in die Tatort-Gemeinschaftsproduktion dar. Der Hauptdarsteller Kommissar Reto Flückiger (Stefan Gubser) ist bereits aus einigen Tatort-Folgen aus Konstanz bekannt, wo er zusammen mit dem dortigen Ermittlerteam Blum/Perlmann grenzüberschreitende Fälle gelöst hat. Flückiger war seinerzeit bei der Seepolizei Thurgau, wurde aber 2010 zur Kripo Luzern versetzt, wo die weiteren Filme nun spielen.

Ursprünglich sollte die Erstausstrahlung im Frühjahr 2011 erfolgen, wegen qualitativer Mängel wurde die Folge Wunschdenken aber vom SF zurückgezogen und nochmals überarbeitet.[1] Nach der Überarbeitung und Abnahme durch das Schweizer Fernsehen wurde der 14. August 2011 für die Erstausstrahlung bestimmt. Im Zuge der Debatte um die Begründung des Rücknahme mit qualitativen Mängeln wurde dem SF vorgeworfen, die Sendung tatsächlich wegen politisch brisanter Anspielungen in Bezug auf die Schweizer Volkspartei (SVP) zurückgezogen zu haben.[2]

Rezeption

Kritik

Die Kritiken zu Wunschdenken waren überwiegend gemischt bis negativ.

„Gemeinsam rutschen die Luzern-Neulinge Flückinger und Lanning in der "Tatort"-Episode "Wunschdenken" in einen Fall, der sie in die Kommunalpolitik der Stadt führt. [...] So die kriminalistische Gemengelage (Buch: Nils-Morten Osburg) – aus der im Laufe des Films leider so gut wie keine Spannung erwächst. Sämtliche Figuren bleiben unscharf, zudem agieren sie zuweilen wie Schlafwandler, die Anspielungen auf den realen Polit-Betrieb bleiben im Ungefähren. [...] Vielleicht ist ja gerade dieses "Verlorensein", dieses Durcheinander von Ambitionen, Idiomen und Ideen, die eigentliche Ursache für das Misslingen des Krimis. Den Start in den "Tatort"-Verbund haben die Schweizer so oder so vermasselt. Grüezi, Tristesse!“

Christian Buß: Spiegel Online[3]

„Dieser "Tatort" ist auch nachgebessert schwach. "Wunschdenken" wurde zunächst nicht abgenommen. Beanstandet wurden neben einer Sex-Szene die vielen Klischees und der US-Gast-Star Sofia Milos („C.S.I. Miami“). Die Sex-Szene ließ sich fast vollständig wegschneiden. Die Präsenz der Fehlbesetzung minimieren. Das Drehbuch aber ließ sich nicht schön schneiden. Die Handlung dieses überkonstruierten Krimis verzettelt sich im Kleinklein. Ein "Tatort" wie aus grauer Vorzeit. Schwacher Trost: Stefan Gubser ist ein guter Typ!“

Rainer Tittelbach: tittelbach.tv[4]

„Insgesamt hinterlässt der erste Fall einen zwiespältigen Eindruck: Der Film besticht durch tolle Schauplätze, hinreißende Landschaftsaufnahmen und kühle Architektur. Er ist rasant und bietet Action wie in einem Hollywood-Film, auf der anderen Seite sind die Dialoge oft behäbig, immer geht Tempo verloren. Vielleicht ist das alles typisch Schweiz: Die Uhren ticken in der Alpenrepublik nicht langsamer, aber einfach anders.“

Carsten Heidböhmer: stern.de[5]

Einschaltquoten

Die Erstausstrahlung am 14. August 2011 wurde in Deutschland insgesamt von 6,80 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 21,1 % für Das Erste; in der Gruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer konnten 1,95 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 15,4 % erreicht werden.[6]

In der Schweiz konnte die Erstausstrahlung von Wunschdenken im SF 723.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 39,7 % erzielen.[7]

In Österreich wurden 23 Prozent Marktanteil erzielt.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. SF zieht ersten Schweizer «Tatort» zurück (13. Februar 2011). Abgerufen am 14. August 2011.
  2. Politiker werfen SF Lügen und Zensur vor, 20min.ch, abgerufen am 15. August 2011.
  3. Wer hat's vergurkt? Die Schweizer! bei Spiegel Online, abgerufen am 14. August 2011.
  4. tittelbach.tv: Reihe „Tatort – Wunschdenken“, abgerufen am 14. August 2011.
  5. stern.de: Kritik zum Schweizer "Tatort": Premiere mit Timing-Problemen , abgerufen am 15. August 2011.
  6. Manuel Weis: Solider Auftakt für Schweizer «Tatort». Quotenmeter.de, 15. August 2011, abgerufen am 15. August 2011.
  7. «Die ARD hat noch nicht entschieden», tagesanzeiger.ch, abgerufen am 15. August 2011.
  8. http://mediaresearch.orf.at/

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