Christina Obergföll

Christina Obergföll
Medaillenspiegel
Obergföll bei den Weltmeisterschaften 2007 in Ōsaka
Obergföll bei den Weltmeisterschaften 2007 in Ōsaka
Speerwerfen
DeutschlandDeutschland Deutschland
Weltmeisterschaften
Silber 2005 Helsinki 70,03 m (ER)
Silber 2007 Ōsaka 66,46 m
Europameisterschaften
Silber 2010 Barcelona 65,58 m
Olympische Sommerspiele
Bronze 2008 Peking 66,13 m
Deutsche Meisterschaften
Gold 2007 Erfurt 66,59 m
Gold 2008 Nürnberg 62,18 m
Gold 2011 Kassel 68,86 m

Christina Obergföll (* 22. August 1981 in Lahr/Schwarzwald) ist eine deutsche Speerwerferin. Sie ist Gewinnerin von bislang zwei Weltmeisterschafts- und einer Europameisterschafts-Silbermedaille, einer Bronzemedaille bei den Olympischen Sommerspielen, deutsche Rekordhalterin und ehemalige Inhaberin des Europarekordes (70,20 m). Zusammen mit Barbora Spotakova, Osleidys Menéndez und Maria Abakumowa ist sie die einzige Speerwerferin die mehrmals über 70 Meter warf.

Christina Obergföll startet für die LG Offenburg (Baden), ihr Trainer ist Werner Daniels. Sie hat bei einer Größe von 1,75 m ein Wettkampfgewicht von 71 kg. Sie studiert Sport und Englisch an der Universität Freiburg und lebt mit dem Speerwerfer Boris Henry zusammen.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Bereits als Juniorin feierte sie erste Erfolge. Zwischen 2000 und 2002 wurde sie dreimal in Folge Deutsche Juniorenmeisterin. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2000 in Santiago de Chile erreichte sie Rang acht. 2004 nahm sie an den Olympischen Spielen in Athen teil, konnte sich jedoch als Fünfzehnte der Qualifikation nicht für das Finale qualifizieren.

Der bislang größte Erfolg ihrer Karriere gelang Obergföll bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki, wo sie überraschend die Silbermedaille gewann. Bei ihrem zweiten Versuch warf sie den Speer auf 70,03 m und stellte mit dieser Leistung einen Europarekord auf. Sie war damit zu diesem Zeitpunkt die einzige Frau neben der Kubanerin Osleidys Menéndez, die den Speer auf eine Weite von über 70 Meter geworfen hat.

2007

Bis vor der Saison 2007 galt Obergföll als formunbeständig und ihr komplizierter Wurfstil als gesundheitlich problematisch. Während sie in vielen Wettkämpfen nur geringe Weiten erzielte, konnte ein gelungener Wurf so weit fliegen, dass er jenseits der Möglichkeiten anderer Werferinnen lag. Konkurrentinnen wie Steffi Nerius fürchteten daher die nicht ausrechenbare Form im Wettkampf. Beim Saisonstart 2007 in Halle zeigte sie jedoch, dass sie an ihrer Technik enorm gearbeitet hat. Mit der zu diesem Zeitpunkt zweitbesten Leistung ihrer Laufbahn gewann Obergföll mit 68,08 m den Wettbewerb deutlich vor Nerius, die als Zweite 64,74 m erzielt. Damit übertraf Obergföll bereits im ersten Wettkampf des Jahres 2007 die von ihr selbst erzielte Jahresweltbestleistung aus 2006 von 66,91 m. Auch bei den weiteren Wettkämpfen 2007 in Kassel und Cottbus siegte Obergföll vor Nerius, und am 23. Juni verbesserte sie beim Leichtathletik-Europacup in München ihren eigenen Europarekord auf 70,20 m. Erstmals in ihrer Karriere gewann Obergföll bei den Deutschen Meisterschaften 2007 in Erfurt den Titel mit einer Weite von 66,59 m. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Ōsaka gewann sie genau wie zwei Jahre zuvor Silber.

2008

Im Olympiajahr 2008 verteidigte sie ihren Titel am 5. Juli 2008 bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg. Mit 62,18 m siegte sie im letzten Versuch vor der bis zu diesem Zeitpunkt führenden Nerius, die mit 61,91 m den zweiten Platz belegte. Ihre Bestleistung im Jahr 2008 liegt bei 69,81 m. Diese Weite erzielte sie am 31. August 2008 beim DKB-Cup-Finale in Elstal.[1] Bis dahin hatte sie eine Saisonbestleistung von 67,72 m vom Grand-Prix-Meeting in Ostrava. Hier hatte sie das einzige Mal gegen die amtierende Weltmeisterin Barbora Špotáková aus Tschechien gewonnen, die bei diesem Wettkampf mit 66,91 m Zweite wurde.

Bei den Olympischen Sommerspielen 2008 erzielte sie mit 66,13 m die drittbeste Weite. Vor ihr lagen Barbora Špotáková, die mit 71,42 m die Goldmedaille gewann und damit einen neuen Europarekord aufstellte, und Marija Abakumowa aus Russland, die ebenfalls Obergfölls ehemaligen Europarekord übertraf.

2009

Im Weltmeisterschaftsjahr 2009 erwischte Christina Obergföll bei ihrem ersten Wettkampf in Halle einen sehr guten Start. Sie siegte mit 68,40 m, das bedeutete Weltjahresbestleistung. Noch nie in ihrer Karriere war sie so gut in eine Saison gestartet. Bis zu ihrem dritten Wettkampf, am 5. Juni in Baunatal, hatte diese Weltjahresbestleistung immer noch Bestand. Auch den Wettkampf in Baunatal gewann sie mit 67,48 m. Bei den Heim-Weltmeisterschaften in Berlin erreichte sie mit 64,34 m den fünften Platz und blieb hinter ihren Erwartungen zurück.

2010

Obergföll gewann bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Barcelona hinter ihrer Vereinskameradin Linda Stahl die Silbermedaille.[2]. Außerdem warf sie in Elstal mit 68,63 m den drittweitesten Wurf des Jahres und den viertweitesten Wurf ihrer Karriere

2011

Die Saison 2011 verlief für Obergföll anfänglich ziemlich gut, sie gewann 4 Diamond League Meetings und sicherte sich mit ihrem vierten Sieg in London den vorzeitigen Gesamtsieg. Außerdem warf sie in 5 Wettkämpfen über 65 Meter der weiteste Wurf gelang ihr bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel mit 68,86 m, dies war ihr viertbester jemals geworfener Wurf und brachte ihr ihren dritten nationalen Titel und einen Meisterschaftsrekord. Ihr großer Traum einer Goldmedaille bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Daegu (Korea) erfüllte sich jedoch nicht. Dort konnte sie mit 65,24 m nur den vierten Platz erreichen.

Soziales Engagement

Christina Obergföll unterstützt das Sozialprojekt Wir helfen Afrika zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Sie fungiert als Stadtpatin für die Stadt Muggensturm.

Weblinks

 Commons: Christina Obergföll – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Speerwerferinnen übertreffen sich in Elstal
  2. http://www.focus.de/sport/mehrsport/leichtathletik-em-speerwurf-doppelsieg-durch-stahl-und-obergfoell_aid_536016.html

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