Theatermuseum Meiningen

Theatermuseum Meiningen
Theatermuseum Meiningen

Das Theatermuseum „Zauberwelt der Kulisse“ in der südthüringischen Kreisstadt Meiningen ist ein auf historische Bühnenbilder des Meininger Hoftheaters spezialisiertes Museum. Es ist unter dem Dach der Meininger Museen integriert und wird von der Kulturstiftung Meiningen-Eisenach geführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das erste Meininger Theatermuseum wurde anlässlich den 100. Geburtstages von Herzog Georg II. am 3. April 1926 vom bekannten Schauspieler und Intendanten Max Grube eingeweiht. Diese anfangs kleine Schau war im Großen Haus des Meininger Theaters untergebracht. Es wurden unter anderem Bühnenbildentwürfe, Rollenfotos, Theaterplakate und einige Requisiten insbesondere aus der Reiszeit der „Meininger“ gezeigt. Mangels ausreichendem Platz zog das Museum 1938 in das Schloss Elisabethenburg um. Während des Zweiten Weltkrieges eingelagert, öffnete das Museum 1946 wieder seine Pforten. Zwecks einer umfangreichen Umgestaltung wurde das Museum 1952 geschlossen und 1955 in der oberen Galerie des Schlosses wiedereröffnet, das hier vier Räume einnahm. 1981 kam der Riesensaal als Ausstellungsfläche für die Bühnendekorationen hinzu.

Nach dem Umbau der ehemaligen Reithalle des Herzoghauses Sachsen-Meiningen nahe dem Residenzschloss zog dort am 21. Mai 2000 das neue Theatermuseum ein und erhielt den Beinamen „Zauberwelt der Kulisse“.

Museumsgebäude

Das Gebäude wurde 1797 als Teil eines Marstallkomplexes errichtet, aber nie nach den ursprünglichen Plänen vollendet, da ab 1854 ein neues Marstallprojekt südlich des Schlosses umgesetzt wurde. Die Reithalle wurde als solche bis in die 1970er Jahre genutzt und 1978 zu einer Sporthalle umgebaut. Die Reithalle erhielt damals ein flacheres Dach und ein bis heute bestehendes veränderte Fachwerk-Obergeschoss. 1990 etablierte sich hier kurzzeitig ein Supermarkt, später wurde sie als Ausstellungshalle genutzt. In den Jahren 1998/99 fand schließlich der Umbau nach den seit den 1970er Jahren existierenden Plänen zu einem Theatermuseum statt. Dabei erhielt die Halle wieder ihre historisch originale Dachform. Das Gebäude bietet für die Präsentation komplexer Bühnenbilder ausreichend Platz und steht heute unter Denkmalschutz.

Ausstellung

Das Theatermuseum Meiningen beherbergt hauptsächlich 275 historische Bühnenbilder aus den Glanzzeiten des Meininger Hoftheaters bis 1914. Sie waren Bestandteil der nach den Meininger Prinzipien durchgeführten Theaterreform durch Herzog Georg II. und damit Teil der Erfolgsgeschichte der Meininger Theatertruppe. In alljährlich wechselnden Ausstellungen werden verschiedene gut erhaltene Bühnenbilder in weitestmöglich originaler Anordnung entsprechend der Bühne des Meininger Theaters vorgeführt. Unterstützt wird dies mit einer modernen Licht-, Audio- und Vorführtechnik. Sie erzeugen somit die fast gleiche perfekte, ausdrucksvolle und somit erlebbare Illusion, die im ausgehenden 19. Jahrhundert für großes Aufsehen in der Theaterwelt sorgten. Gefertigt wurden die Bühnenbilder nach Entwürfen von Georg II. von den berühmten Theaterwerkstätten Gotthold und Max Brückner in Coburg.

Zu den ausgestellten Bühnenbildern gehörten bisher das „Lager vor Pilsen“ aus Wallensteins Lager, der „Zauberwald“ aus Ein Sommernachtstraum (2002 und 2010), die „Gerichtsszene“ aus Das Wintermärchen, die „Hohle Gasse“ aus Wilhelm Tell, der „Burghof“ aus Hamlet und das Käthchen von Heilbronn. Für den Erhalt und die Restauration der wertvollen Bühnenbilder finden seit 2006 jährlich Benefiz-Veranstaltungen mit bekannten Künstlern statt. Bisher konnten dafür Armin Mueller-Stahl, Klaus-Maria Brandauer und Monica Bleibtreu gewonnen werden.

In einem zweiten Bereich des Theatermuseums werden Autographen, Requisiten, Kostüme, szenografische Entwürfe von Herzog Georg II., Rollenfotos berühmter Schauspieler des Meininger Hoftheaters, deutsche und ausländische Theaterplakate und Preziosen aus der Gastspielzeit der Meininger gezeigt.

Siehe auch

Literatur

  • Kuratorium Meiningen (Hrsg): Lexikon zur Stadtgeschichte Meiningen. Bielsteinverlag, Meiningen 2008, ISBN 978-3-9809504-4-2.

Weblinks

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