TheoPrax

TheoPrax
TheoPrax

Die Lehr- und Lernmethode TheoPrax wurde Mitte der 1990er Jahre von Peter Eyerer, Bernd Hefer und Dörthe Krause am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT) entwickelt.[1] Ziel ist die Nutzung handlungs- und praxisorientierter Lernkonzepte, die in Kooperation mit externen Partnern aus Industrie, Forschung und Dienstleistern umgesetzt werden.[2] Die Methode ist als "Schnittstelle zwischen Schule und Wirtschaft" konzipiert.[3]

"TheoPrax" ist ein eingetragenes Warenzeichen des ICT.

Inhaltsverzeichnis

Die TheoPrax-Methode

TheoPrax hat die folgenden Eckpunkte:[4]

  • fächerübergreifender Gruppenunterricht,
  • Projektarbeit, die in Lehr- und Studienpläne integriert ist,
  • Bearbeitung von Themen mit "Ernstcharakter" aus den Bereich der Wirtschaft,
  • Arbeit in Auftrags-/Angebotsverhältnissen,
  • Schulung in Projektmanagement,
  • Geld fließt an Institutionen, nicht an Personen.

ThePrax bietet Weiterbildungen für das Lehrpersonal an. Die Methode soll ab Klassenstufe 8 aller Schularten und an der Hochschule eingesetzt werden können.

Nach eigenen Angaben wurden bundesweit bisher 650 Projekte durchgeführt.[5]

Die TheoPrax-Methode soll sich besonders eignen, um Lernenden den Gedanken Nachhaltiger Entwicklung - beispielsweise im ingenieurwissenschaftlichen Studium - nahe zu bringen.[6] TheoPrax wird von unabhängigen Fachleuten als positives Beispiel für die Kooperation zwischen Schule und außerschulischen Lernorten in der Technikausbildung zitiert.[7] Von TheoPrax erhofft man sich u.a. eine verbesserte Nachwuchsgewinnung im Bereich des Ingenieuer- und Chemieingenieurwesens.[8]

Förderung des TheoPrax-Gedankens

TheoPrax-Zentrum

Das TheoPrax-Zentrum hat seinen Sitz im Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie in Pfinztal. Weitere 13 Kommunikationszentren[9] sind im Bundesgebiet bisher zur regionalen Betreuung installiert und ein weiteres bei SENAI in Salvador, Brasilien. Das TheoPrax-Zentrum ist Mitglied des Initiativkreises „Unternehmergeist in die Schulen“ des BMWi und des Bundesverbandes Lernort Labor e. V.

TheoPrax-Stiftung

2001 wurde die TheoPrax-Stiftung zur Förderung der Wissenschaft und Forschung sowie der Aus- und Weiterbildung, insbesondere der Förderung der TheoPrax-Methodik gegründet.

TheoPrax-Preis

Seit 2002 wird jährlich bundesweit der TheoPrax-Preis ausgeschrieben, in dem Schüler- bzw.Studententeams für herausragende Projektarbeiten ausgezeichnet werden, die unterrichtsintegriert in Zusammenarbeit mit externen Projektgebern bearbeitet wurden. Schirmherren bzw. Schirmherrin waren bisher u. a. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Präsident der Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., Hans-Jörg Bullinger.

Partner

Die Partner kommen aus Großunternehmen, Mittelstand, Vereine/Verbände, Kommunen, Schulen, Institute, Universitäten und Hochschulen.[10] Einige Beispiele:

Großunternehmen

Unter den Großunternehmen[11] sind Partner wie: Bosch, Daimler, Ernst & Young, Degussa, EnBW und weitere.

Universitäten

Kooperierende Universitäten[12] und Hochschulen[13] sind:

Universität Karlsruhe, Universität Stuttgart, Technische Universität Berlin, Universität Kassel, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Eberhard Karls Universität Tübingen, Hochschule Esslingen , Hochschule Furtwangen, Hochschule Heilbronn, Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft.

Auszeichnungen

TheoPrax ist seit 2005 kontinuierlich als offizielles Projekt der UN-Dekade "Bildung für eine Nachhaltige Entwickliung" anerkannt worden.[14] Das TheoPrax-Zentrum ist ein "Ausgewählter Ort" der Initiative "Deutschland - Land der Ideen".[15] ThePrax war das erste Bildungsnetzwerk, dass auf den offiziellen Webseiten des BMBF für Kompetenznetzwerke (www.kompetentznetze.de) aufgenommen wurde.[16]

Einzelnachweise

  1. Anonym (2008) Kurzinformation zu TheoPrax und seinen Produkten. In: D. Krause, P. Eyrer (Hrsg.) (2008) Schülerprojekte managen: Theoprax Methodik in aus- und Weiterbildung. Bertelsmann, Bielefeld. S. 335-338.
  2. P. Eyerer, D. Krause (2005) Die Methode TheoPrax. Spektrum der Wissenschaft 2005(5):74-78
  3. P. Eyerer, D. Krause (2003) Theoprax: Kommunikative Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Schule. In: T. Rihm (Hrsg.) (2003) Teilhaben an Schule - Zu den Chancen wirksamer Einflussnahme auf Schulentwicklung. Springer. S. 189-202 (DOI: 10.1007/978-3-531-91162-5_14)
  4. P. Eyerer, D. Krause (2003) TheoPrax(R): Wie Praxis Schulen und Hochschulen durchlüftet. In: H.-J. Warnecke, H.-J. Bullinger (Hrsg.) Kunststück Innovation: Praxisbeispiele aus der Fraunhofer-Gesellschaft. Springer. S. 241-251
  5. bisher durchgeführte Projekte
  6. G. Seliger, S. Schumann, M. Meyer, M. Eggenstein: Integrating environmental considerations into modern engineering education. Environmentally Conscious Design and Inverse Manufacturing, 2001. Proceedings EcoDesign 2001: Second International Symposium. S. 635-641. (DOI: 10.1109/.2001.992438)
  7. W. E. Theuerkauf (2006) Technology Development and Technological Education. In: Proceedings of the 2006 IJME (International Journal of Modern Engineering)-INTERTECH International Conference on Engineering & Technology: Research-Education-Entrepreneurship. October 19-21, 2006, Kean University. Session IT 304-068. (abgerufen am 16. August 2011)
  8. M. Molzahn (2004) Chemical Engineering Education in Europe: Trends and Challenges. Chemical Engineering Research and Design 82(A12):1525–1532.
  9. weitere Kommunikationszentren
  10. Partner von TheoPrax
  11. Großfirmenpartner
  12. Partner-Universitäten
  13. Partner-Hochschulen
  14. Datenbank-Abfrage über www.bne.de, "Bildung für nachhaltige Entwicklung - Weltdekade der Vereinten Nationen 2005 - 2014; abgerufen am 11. August 2011
  15. http://www.land-der-ideen.de/de/365-orte/preistraeger/theoprax-zentrum
  16. P. Eyerer, D. Krause (2003) TheoPrax(R): Wie Praxis Schulen und Hochschulen durchlüftet. In: H.-J. Warnecke, H.-J. Bullinger (Hrsg.) Kunststück Innovation: Praxisbeispiele aus der Fraunhofer-Gesellschaft. Springer. S. 241-251

Weblinks


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