Thomas Lange (Künstler)

Thomas Lange (Künstler)

Thomas Lange (* 1957 in Berlin) ist ein deutscher Künstler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Thomas Lange wurde 1957 in Berlin geboren und studierte Malerei an der HdK Berlin (heute UdK) bei Wolfgang Petrick. 1982 wurde er Meisterschüler von Herbert Kaufmann und erhielt ein Jahr später ein Stipendium der Karl-Schmidt-Rottluff-Stiftung. 1986 bekam Lange einen Lehrauftrag an der Universität Marburg und von 1988-89 an der HdK Berlin. Den italienischen Kunstpreis Primo Premio Suzzara (Mantua) gewann er 2001 und wird in diesem Jahr auch Dozent an der Sommerakademie „Schwäbischer Kunstsommer“, Schloss Irsee in Kaufbeuren. Mit weiteren regelmäßigen Lehrtätigkeiten wurde Lange seit 2004 an der Reichenhaller Akademie betraut. 2005 realisierte Lange das Orgel-Prospekt „Barmherzigkeit und Befreiung“ in der Kirche St. Kilian des Julius Spitals in Würzburg. Ein weiteres Auftragswerk ist die Bilderserie aus dem Leben Jesu für das Mittelschiff vor Apsis und Barockaltar der Neumünsterkirche in Würzburg.

Lange lebt und arbeitet in Berlin und Italien.

Werk

Die künstlerische Entwicklung Thomas Langes hat ihren Anfang in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre in der sogenannten Underground-Szene des damaligen West-Berlins und setzt sich in den frühen 1980er Jahren in den Experimenten der als die “Jungen Wilden” titulierten jüngeren Künstlergeneration fort, die einen Teil der Bewegung des deutschen Neoexpressionismus darstellt. In zahlreichen Ausstellungen zeigte er seine Arbeiten während und nach seiner Studienzeit nicht nur in Deutschland, sondern auch in Italien, Frankreich, Belgien und den USA. Während der gesamten Zeit seines bisherigen künstlerischen Schaffens versuchte Lange, sich dem Einfluss von Avantgardismen und Vorgaben des zeitgenössischen Kunstbetriebs zu entziehen. Immer waren es eigenwillige Schöpfungen vor dem Hintergrund italienischer Bildkultur (Masaccio, Masolino, Lippi) sowie Portraits von Menschen aus seinem Umfeld, die er als emblematische Figuren in diffuse Traumlandschaften setzt, womit er sich einem symbolischen und visionären Realismus anschließt.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1975: Selektion Berlin
  • 1979: Aral Wailers, Galerie in der Böttcherstraße, Bremen
  • 1981: Galerie Poll, Berlin; Akademie der Künste, Berlin; "Situation Berlin", Musée d’Art Contemporain de Musée de Nice, Nizza
  • 1982: "Gefühl und Härte", Stockholm und München; "Germinations", Paris und Braunschweig
  • 1983: "Zum Thema: G.L. Gabriel und Thomas Lange", Galerie Poll, Berlin
  • 1984: "Neue Deutsche Kunst – Die wiedergefundene Metropole", Palais des Beaux-Arts, Brüssel
  • 1985: "Prometeo", Proposte Villa Romana, Florenz und Kunstverein Braunschweig; 10 Artists from Berlin", Kairo, Tel Aviv, Athen
  • 1986: Neuer Berliner Kunstverein in der Akademie der Künste, Berlin
  • 1987: "Androgyn", Kunstverein Hannover; "Arte Murale", Frasso Telesino, Italien
  • 1988: "Schatten der Liebe", Kunstverein Hannover ; "Wonnegrauen", Neuer Berliner Kunstverein; "Hotel Orient", Galerie der Künste, München; "Refigured painting – The German Image 1960-1988", New York; (Guggenheim Museum), Williamstown, Düsseldorf und Frankfurt a. M.
  • 1989: "Seven Artists – 89", Tokyo; "Korrespondenzen", Gropius-Bau, Berlin
  • 1990: "Stadtlandschaften", Galerie Zellermeyer, Berlin; "Ambiente Berlin", Biennale Venedig "Erinnerung und Fiktion", Mannheimer Kunstverein und Galerie am Weidendamm, Berlin (letzte Ausstellung der DDR); Christine Colmant Art Gallery, Brüssel
  • 1992: "Erinnerung Fiktion", Kunsthalle Budapest; "Fresken", Salone Via Romana, Florenz
  • 1993: "Zeichnungen und so weiter", 25 Jahre Galerie Eva Poll, Berlin; "Europese Ontmoetingen", Elzenveld, Antwerpen
  • 1994: Arbeit an Terracottareliefs für einen Schulneubau, Berlin; "A Painting Show", Deweer Art Gallery, Otegem
  • 1995 "Tuscia – la realtàdi un sogno", Chiostro di San Giovanni, Orvieto, Italien; "Il Santo Momento", Zellermeyer Galerie, Berlin und Marburger Kunstverein
  • 1996: "Porträts und Selbstbildnisse", Galerie Eva Poll, Berlin
  • 1997: Resim ve Heykel Muzesi, Istanbul Artisti stranieri in Italia – Perugia Phönix, Willy-Brandt-Haus, Berlin Heftige Malerei, Museum Würth, Künzelsau Die Reise nach Ägypten, Galerie Inge Beacker, Köln OGGI DOMANI, Haus am Lützowplatz, Berlin
  • 1998: "Die Vertreibung aus dem Paradies", Städtische Kunsthalle Mannheim und Provinciaal; Museum voor Moderne Kunst, Ostende; "Arbeit-Lavoro", Zellermeyer Galerie, Berlin; "Werstatt Europa", Deweer Art Gallery, Otegem
  • 1999: "Die Vertreibung aus dem Paradies", Gustav-Lübcke-Museum, Hamm; "Rocca di Umbertide Oro e Nero", Palazzo die sette Orvieto; "Ausgewählte Arbeiten auf Papier aus der Sammlung des Deutschen Bundestages", Kunst - und Ausstellungshalle der BRD, Bonn
  • 1999–2000: Kunstverein Würzburg, Kunstverein Uelzen, Zellermayer Galerie Berlin, Galerie Jahn, Landshut2000 "Wer die Vergangenheit nicht vergisst, schaut in die Zukunft
  • 2001: "Between earth and heaven", Museum für Moderne Kunst, Ostende; "Würth – Eine Sammlung", Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall; "Die Mysterien der Arbeit", DASA-Galerie der DASA-Arbeitswelt Ausstellung/Dortmund; 41. Premio Suzzara, Galleria Civica Suzzara
  • 2002: "Kunst Leben", Universität Augsburg, Schwabenakademie, Irsee; "Chi non dementica il passato guarda al futuro", Palazzo dei sette Orvieto
  • 2003: "Thomas Lange und Mutsuo Hirano", Museum am Dom, Würzburg (Deckengestaltung) ,
  • 2004: "Il Figlio Perduto - Der verlorene Sohn", Kunstverein Augsburg, Kunstverein Marburg, Kunstverein Mannheim
  • 2005: "Dopo Caravaggio - La Passione E La Morte", Museo Nazionale, Palazzo Venezia, Roma; Museum voor Moderne Kunst, Ostende, "Soul", St. Paulus-Dom zu Münster, "Pietá und Auferstehung", Altartriptychon in der Südlichen Turmkapelle; "Barmherzigkeit und Befreiung", St. Kilianskirche im Julius Spital, Würzburg, Einweihung des Altartriptychons der neuen Orgel, Palazzo Vescovile, Acquapendente, "Dopo Caravaggio - La Passione E La Morte"
  • 2006: "Caravaggio. La Morte E La Passione", Museum am Dom, Würzburg; Palazzo Vescovile Aquapendente, Aquapendente
  • 2007: „Caravaggio. La Vita E La Morte",Galerie Deweer, Ottegem; "Genesi Würth e Melodia Apocalittica", Art Forum Würth, Capena/Rom
  • 2008 "Bilders Nodvendighet - Die Notwendigkeit zu Malen", Galleri WÜRTH, Hagan; "Eine Retrospektive", Kunstforum Würth, Turnhout; Berlinische Galerie, Berlin
  • 2009: "AD im Wunderland", ZELLERMAYER Galerie Berlin; "Melodia Apocalittica", Muso Civico, Spoleto"; "Melodia Apocalittica", Museo Dell'Opera Del Duomo Orvieto, mit Skulpturen von Mutsuo Hirano, Orvieto, "Melodia Apocalittica", Palazzo Soliano - Museo Greco, mit Skulpturen von Mutsuo Hirano, Orvieto, "Wynton Marsalis in den Bildern von Thomas Lange", galerie karolin bohrer, Saarbrücken
  • 2010: "Vera Icona", Kirche von San Crescentino, Morra, Italien; "Enzo Cucchi-Thomas Lange", doppelte Einzelausstellung, Galleria Il Frantoio, Capalbio, Italien; "Melodia Apocalittica", Museum am Dom, Würzburg
  • 2011: "Thomas Lange. Arbeiten seit den 70ern bis heute", Galerie Poll Berlin

Literatur über Thomas Lange

  • Thomas Lange - die Mysterien der Arbeit. Ausstellung Thomas Lange - Die Mysterien der Arbeit, 24. Juni - 2. September 2001 in der DASA-Galerie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund 2001, ISBN 978-3882618013.
  • Jürgen Lenssen: Thomas Lange und Mutsuo Hirano, Museumsschriften der Diözese Würzburg 2003, ISBN 978-3795415594.
  • Sylvia Weber: Thomas Lange, Genesis Würth und Apokalyptische Melodie: Genesis Wurth and Apocalyptic Melody, Swiridoff 2007, ISBN 978-3899291223.
  • Thomas Lange. Arbeiten seit den 70ern bis heute, Berlin 2011, ISBN 978-3-931759-29-2.

Weblinks


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