Tom Fabritius

Tom Fabritius

Tom Fabritius (* 1972 in Radeberg) ist ein deutscher Maler. Er lebt und arbeitet in Leipzig und gilt als Vertreter der so genannten Neuen Leipziger Schule.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Fabritius reiste im Jahr 1984 mit seiner Familie aus der DDR aus. Er legte 1992 am Mörike-Gymnasium in Göppingen sein Abitur ab. Anschließend leistete er Zivildienst und begann danach mit dem Studium der Forstwissenschaften in Freiburg, was er nach dem Erlangen des Vordiploms abbrach, um ab 1996 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ein Studium der Malerei und Grafik zu absolvieren. Von 2001 bis 2003 war er Meisterschüler bei Arno Rink.

Er war 2002 Mitgründer der Produzentengalerie LIGA in Berlin-Mitte [1], die von elf ehemaligen Studenten der HGB getragen wurde, unter anderen von Tim Eitel, Christoph Ruckhäberle, David Schnell, Matthias Weischer und Fabritius. Für die Ausstellungen dieser heterogenen Künstlergruppe wurde von der Presse bereits 2002 der Begriff „Neue Leipziger Schule“ (NLS) gebildet. Die Produzentengalerie Liga löste sich nach zweijährigem Bestehen 2004 wieder auf.[2]

Hans-Werner Schmidt zählt Fabritius zum inneren Kern der NLS.[3] Sein Atelier befindet sich zur Zeit im Kulturzentrum Leipziger Baumwollspinnerei.

Werk

Fabritius’ Arbeiten beruhen auf Fernsehbildern, die er fotografisch festhält und denen er durch die Malerei eine neue Identität verschafft. Er „[…] schnappt sich seine Bildvorlagen, indem [er] als Hochsitz-Schütze vor dem Fernseher ausharrt und mit der Foto-Kamera im Anschlag auf spannende Konstellationen wartet. Wenn Fabritius diese mit der Kamera vorbereiteten "Augen-Blicke" in Aquarell auf Papier oder Acryl auf Leinwand umsetzt, gelingen ihm starke, zuweilen dramatische Bilder […]” [4]

2005 nahm er im Rahmen der Prag Biennale 2 an der von Johannes Schmidt (Kustos der Städtischen Galerie Dresden) kuratierten Gruppenausstellung Neue deutschen Malerei – Die Leipziger und Dresdener „Schulen” in der Karlin-Halle teil. [5]

Ausstellungen

  • 2010: Tom Fabritius – Casting. Galerie Michael Schulz, Berlin
  • 2009: Lubok. Originalgrafische Bilderbücher, Museum der bildenden Künste , Leipzig[6]
  • 2007: Somewhere Else – anderswo. Kunstverein Göppingen [7]
  • 2007/2008: Tom Fabritius – Suspicion. Antonio Colomba Arte Contemporana, Mailand [8]
  • 2006: Zurück zur Figur. Malerei in der Gegenwart. Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München; auch 2006: Museum Franz Gertsch, Burgdorf/Schweiz [9]
  • 2006: Story and Structure – Eight painters from Dresden and Leipzig. Marelliu Galerie, Mailand [10]
  • 2005 Neue deutsche Malerei – Die Leipziger und Dresdener „Schulen”. Prag Biennale 2

Literatur

  • Raffaele Gavarro (Hrsg.), Steve Piccolo (Einleitung): Suspicion. Katalog, Antonio Colombo Arte Contemporanea, Mailand 2007.
  • Zurück zur Figur – Malerei der Gegenwart, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Prestel-Verlag München 2006 ISBN 3-7913-6079-5.
  • Christoph Tannert (Hrsg.), Jens Asthoff: New German painting. Prestel, München 2006, ISBN 3-7913-3666-5, S. 32 ff.
  • Story and Structure, Eight painters from Germany. Marella Gallery, Mailand 2006.
  • Rainer Metzger: Tom Fabritius. Bilder 2002–2005. Kerber Verlag Bielefeld/Leipzig, 2005, ISBN 3-938025-32-8.
  • Looking at painting 2. Verlag Galerie Tanit, München, 2004.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Internetseite Liga-Galerie
  2. Melanie Jordan, Malcolm Miles: Art and theory after socialism. Intellekt Books, 2008, ISBN 978-1-84150-211-3, S. 16 f.
  3. Hans-Werner Schmidt: COLD HEARTS, Artists from Leipzig. Arario, Chungnam 2005, ISBN 89-954651-8-5 (formal falsche ISBN).
  4. Christoph Tannert: Agieren in der Etappe – Einige Anmerkungen zu der neuen gegenständlichen Malerei der so genannten "Leipziger Schule"”. In: der Freitag. 25. Februar 2005.
  5. Internetseite: Prag Biennale 2
  6. Internetseite: Museum der Bildenden Künste Leipzig
  7. Internetseite Kunstverein Göppingen
  8. Internetseite: arskey Magazin d'arte moderna e contemporanea
  9. Ausstellung im Museum Franz Gertsch bei Kunstaspekte.de
  10. Internetseite: arskey Magazin d'arte moderna e contemporanea



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