Torpedoversuchsanstalt Surendorf

Torpedoversuchsanstalt Surendorf

Die Torpedoversuchsanstalt Surendorf (TVA) war im Zweiten Weltkrieg eine Außenstelle der Torpedoversuchsanstalt Eckernförde der Kriegsmarine in Surendorf. Seit 1957 ist das Gelände Teil der Wehrtechnischen Dienststelle 71.

Torpedoversuchsanstalt Surendorf

In der Torpedoversuchsanstalt Surendorf wurde an der Entwicklung von Torpedos gearbeitet. Die Anlage bestand aus einer Trockenwerkstatt und einer Erprobungsstelle. Im Komplex waren mehrere tausend Menschen, darunter Zwangsarbeiter beschäftigt.[1]

Demontage

Nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss die britische Militärregierung, die Gebäude der Torpedoversuchsanstalt Surendorf im Rahmen der Demontagen zu sprengen. Als diese Nachricht im Juni 1948 bekannt wurde, löste sie einen Sturm der Entrüstung aus, da vorgesehen war, 10.000 (nichtmilitärische) Arbeitsplätze im Gebäude zu schaffen. Firmen wie Siemens (3000 Arbeitsplätze) und das Pektinwerk (1500 Arbeitsplätze) hatten verbindliche Anfragen zur Nutzung des Gebäudes abgegeben. Der Landtag Schleswig-Holstein unterbrach seine Sitzung, nachdem alle Fraktionen ihren Protest über diese Zerstörung zum Ausdruck gebracht hatten und beschloss, die Sitzung auf dem Gelände der Torpedoversuchsanstalt fortzusetzen. Die Wachmannschaften verwehrten jedoch dem Landtag den Zutritt. Der Landtag schickte ein Protesttelegramm an das britische Parlament und Außenminister Bevan. Am 5. Dezember 1948 fand eine außerordentliche Landtagssitzung im Hotel Seegarten in Eckernförde statt, um erneut gegen diese Demontage zu protestieren.

Die Proteste waren erfolglos. Am 7. Dezember 1948 erfolgte die Sprengung. Gleichzeitig demonstrierten 20.000 Menschen in Kiel sowie viele tausend in Schleswig und Flensburg in Schweigemärschen gegen die Zerstörungen.[2]

Noch heute sind Trümmer der Brücke und des Gebäudes erhalten.

Einzelnachweise

  1. Martin Kaule: Ostseeküste 1933-1945: der historische Reiseführer, 2009, ISBN 3861535211, Seite 16, Online
  2. Erich Maletzke, Klaus Volquartz: Der Schleswig-Holsteinische Landtag, 1983, Seite 50-53
54.47991111111110.068369444444

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