trans-o-flex

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Das Logo der Gruppe

Die europaweit tätige Logistikgruppe trans-o-flex (trans-o-flex Schnell-Lieferdienst GmbH & Co. KG) mit Sitz in Weinheim, Baden-Württemberg, bietet in Deutschland über seinen Schnell-Lieferdienst ein flächendeckendes Netzwerk für den Transport von Paketen und Paletten (Kombifracht). Neben der bundesweiten 24-Stunden-Auslieferung (Regellaufzeit) bietet das Unternehmen zahlreiche Express- und Zusatzdienste wie Gefahrguttransporte an und setzt maßgeschneiderte Logistikkonzepte um. Die flächendeckende Zustellung in Europa wird über das Eurodis-Netzwerk gesichert.

Der Jahresumsatz der Gruppe, die mehr als 1.600 Vollzeitmitarbeiter in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Österreich beschäftigt, belief sich nach eigenen Angaben 2010 auf rund 524 Millionen Euro.[1] trans-o-flex ist seit Juni 2008 eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Österreichischen Post.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Flaggen an der Filiale von Trans-o-flex in Knapsack.
Mercedes-Benz Sprinter von Trans-o-flex.

Das Akronym „trans-o-flex“ steht für „Transportorganisation von besonderer Flexibilität“. Der Zusammenschluss von fünf selbstständigen Speditionsunternehmen zu einer Interessengemeinschaft führte im Jahr 1971 zur Gründung des Schnell-Lieferdienstes trans-o-flex. In den 1970er und 1980er Jahren hat das Unternehmen mit der schnellen, flächendeckenden Distribution von hochwertigen Gütern im Business-to-business-Bereich (von Geschäftskunde zu Geschäftskunde) eine Marktnische erschlossen. Dem offiziellen Start der bundesweiten trans-o-flex ging eine Gründungsphase in den 1960ern voraus. Die pharmazeutischen Hersteller suchten damals nach einer schnellen Distributionslösung für ihre Produkte direkt in die Apotheken. Gleichzeitig erhoffte man sich dadurch den Ausbau weiterer Absatzkanäle: Krankenhausapotheken, Drogerien und Reformhäuser. In den folgenden Jahren entwickelte sich das Unternehmen sehr rasch und trans-o-flex etablierte sich fest in den Branchen Chemie, Pharmazie, Kosmetik, Tonträger und Unterhaltungselektronik.

1982 wurde das erste internationale Tochterunternehmen gegründet wodurch die Zusammenarbeit mit internationalen Expressdiensten in ganz Westeuropa („euro express“) begann. Jeder der Kooperationspartner verfügt über ein flächendeckendes Distributionssystem in seinem jeweiligen Land. 1985 wurde trans-o-flex von der Franz Haniel & Cie. GmbH erworben. Die bisher dezentrale Struktur von trans-o-flex wurde umgestellt und eine bundesweit zuständige Zentrale in Weinheim eingerichtet. 1993 wurde damit begonnen, ein eigenes europäisches Distributionsnetz zu realisieren, dieser Verbund besteht auch heute noch. Im Europäischen Distributionsnetz (Eurodis) haben sich mittelständisch strukturierte Logistikdienstleister zusammengeschlossen, um für ihre Kunden auf europäischer Ebene spezialisierte Logistiklösungen entwickeln und nach einheitlichen Qualitätsmaßstäben umsetzen zu können. Alle Partner sind in der Lage, ohne Systembruch, Ware auf Paletten wie in Paketen zu transportieren (Kombifracht). Die Eurodis GmbH hat ihren Sitz in Weinheim. Sie sorgt für die Einhaltung der Qualitätsrichtlinien, die internationale Datenübermittlung, Sendungsverfolgung und Abrechnung der Partner untereinander. Sie ist für Akquisition und Betreuung internationaler Großkunden zuständig. Der spanische Eurodis-Partner Redur S.A. ist heute mit 20 Prozent an der Eurodis GmbH beteiligt. Derzeit halten trans-o-flex und die Österreichische Post AG noch jeweils 40 Prozent der Anteile.

Ende 1995 übernahm die Investorengemeinschaft Schoeller / Amberger die Unternehmensgruppe trans-o-flex von der Franz Haniel & Cie. GmbH. Kurz darauf erfolgt die Übernahme des ehemaligen Mitbewerbers Lo-Go Lieferservice GmbH & Co. KG. Ziel des Zusammenschlusses war die stärkere Ausrichtung der Kernkompetenzen sowie die Nutzung der Stärken beider Unternehmen in Bezug auf die Anforderungen der Kunden. Eine Übernahme von trans-o-flex durch die Deutsche Post AG (seit 1997 mit 24,8 % Beteiligung) scheiterte 1999 aus wettbewerbsrechtlichen Einwänden der europäischen Kommission, nachdem die Deutsche Post ihren Anteil auf über 75 % aufstocken wollte. Im Jahr 2000 konnte die Deutsche Post die sechs Auslandstöchter der trans-o-flex in Österreich, Ungarn, den Niederlanden, Belgien, Italien und Dänemark vollständig übernehmen, ein zweiter Übernahmeversuch der trans-o-flex Deutschland in Zusammenarbeit mit BayernFinanz (Investor seit 2000, im 1. Quartal 2005 75,2 % Beteiligung) wurde vom Bundeskartellamt untersagt und diese Entscheidung Ende 2004 vom Bundesgerichtshof bestätigt.

Im März 2003 gründete das Unternehmen die ersten Distributions-GmbHs, diese waren für die Auslieferung an den damals 40 Netzwerk-Standorten in Deutschland zuständig, im März 2004 wurde die Trennung des operativen Geschäftes von der Zentrale abgeschlossen und den Distributions-GmbH auch die Übernahme der Sendungen überlassen. Von März 2005 an gehörte das Unternehmen dem Finanzinvestor Odewald & Compagnie Gesellschaft für Beteiligungen mbH in Berlin und der Alpha Beteiligungsberatung GmbH & Co. KG. Im Januar 2007 übernahm die Österreichische Post AG 74,9 Prozent der Anteile an der trans-o-flex GmbH und ihrer verbundenen Unternehmen. trans-o-flex selbst hatte im August 2005 die Kerpener TT Tour-Trans-Gruppe (Speziallogistik für die Kosmetik- sowie die Haushalts- und Unterhaltungselektronikbranche) und im Oktober 2006 den Wettbewerber ThermoMed (temperaturgeführte Transporte) übernommen. Im Oktober 2007 übernahm trans-o-flex die Firmen „Van Osselaer Pieters Colli Service“ (VOP) in Belgien und „Dedicated Distribution Services“ (DDS) in den Niederlanden. In den Niederlanden tritt das Unternehmen heute ausschließlich als trans-o-flex Nederland B.V. auf. Mit Wirkung zum 30. Juni 2008 übernahm die Österreichische Post AG die verbleibenden Anteile in Höhe von 23,85 Prozent vom Private-Equity-Fonds Odewald & Compagnie sowie der Alpha Beteiligungsberatung GmbH & Co. KG. Die Österreichische Post AG hält hundert Prozent der Anteile an trans-o-flex.[2]

Seit September 2008 treten die Tochterfirmen der trans-o-flex-Gruppe unter der gemeinsamen Marke trans-o-flex Logistics Group auf. Gründe für den neuen Marktauftritt sind nach Unternehmensangaben die Gründung sowie die Übernahme zahlreicher Unternehmen in Deutschland wie im Ausland. Gleichzeitig soll damit die gestiegene Internationalität verdeutlicht werden.

Unternehmensstruktur

Tochterunternehmen der trans-o-flex Schnell-Lieferdienst GmbH & Co. KG sind unter anderem:

trans-o-flex ThermoMed GmbH & Co. KG

Die trans-o-flex ThermoMed GmbH & Co. KG mit Sitz in Weinheim ist auf den Transport temperatursensibler Sendungen für die Pharmabranche im Bereich zwischen 2 und 8 Grad Celsius sowie zwischen 15 und 25 Grad Celsius spezialisiert. Das flächendeckende Netzwerk in Deutschland besteht aus zwei zentralen Umschlagpunkten und 38 Depots. ThermoMed setzt aufgrund seiner Spezialisierung auf einen eigenen Fuhrpark und angestellte, besonders geschulte Fahrer. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen, das zu 100 Prozent zur Logistikgruppe trans-o-flex gehört, rund 700 Mitarbeiter (2010). Außerhalb Deutschlands deckt ThermoMed auch Österreich, Belgien, Niederlande und Luxemburg mit seinen Spezialdienstleistungen ab.

Scherübl Transport GmbH

Die Scherübl Transport GmbH ist Österreichs Marktführer für temperaturgeführte Pharmatransporte und arbeitet für fast alle namhaften Pharmaunternehmen. Das Unternehmen beschäftigt an vier Standorten rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (2008). Mit seinen Speziallösungen ermöglicht Scherübl eine durchgängige Kühlkette für die Temperaturbereiche 2 bis 8 Grad Celsius sowie 15 bis 25 Grad Celsius mit lückenloser Temperaturaufzeichnung vom Produzenten bis zum Endverbraucher. Gründungsgeschäftsführer Franz Scherübl ist mit 25,1 Prozent am Unternehmen beteiligt. Die restlichen Anteile hält die zur trans-o-flex-Gruppe gehörende ThermoMed, Weinheim.

trans-o-flex Logistik-Service GmbH

Die trans-o-flex Logistik-Service GmbH hat sich auf die vor- und nachgelagerten logistischen Prozesse spezialisiert. Neben der Lagerung übernimmt das Unternehmen beispielsweise die auftragsbezogene Kommissionierung, die Versandvorbereitung und die Feinverteilung. Die Feinverteilung erfolgt überwiegend über das trans-o-flex-Netzwerk. Der Logistikstandort in Weinheim ist eines von mehreren zertifizierten Pharmalager, die das Unternehmen neben konventionellen Lagerstandorten betreibt.

trans-o-flex IT-Service GmbH

Die trans-o-flex IT-Service GmbH ist der interne Dienstleister der trans-o-flex Logistics Group für alle EDV-Fragen. Seitens der IT-Service werden sowohl Hard- als auch Software zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wird der IT-Support für die Unternehmensgruppe übernommen. 2010 hat die IT-Service vom TÜV Süd die Zertifizierung nach ISO/IEC 20000:2005 erhalten.

http://www.trans-o-flex.com/de/trans-o-flex_erhaelt_besondere_Zertifizierung_nach_internationalem_Standard_fuer_EDV-Service.htm

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Unternehmensdaten trans-o-flex Logistics Group 2011 auf der offiziellen Website.
  2. a b Österreichische Post AG, 30. Juni 2008, Österreichische Post übernimmt restliche Anteile an deutscher trans-o-flex

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