- Trans-o-flex
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Die Logistikgruppe trans-o-flex (trans-o-flex Schnell-Lieferdienst GmbH & Co. KG) mit Sitz in Weinheim, Baden-Württemberg, bietet in Deutschland über ihren Schnell-Lieferdienst ein flächendeckendes Netzwerk für den Transport von Paketen und Paletten (Kombifracht). Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben Marktführer in diesem Bereich.
Die Unternehmensgruppe hat deutschlandweit 47 Standorte mit insgesamt einem Umsatz von rund 480 Mio. Euro, einem jährlichen Sendungsaufkommen von rund 50 Mio. Sendungen und 1.025 Mitarbeitern (Stand: Ende 2006). trans-o-flex betreibt die meisten Standorte in Deutschland nicht selbst, sondern über 39 Distributions-GmbHs, an denen das Unternehmen Beteiligungen hält. trans-o-flex mit den zentralen Abteilungen in Weinheim sieht sich als Systemgeber und Lösungsentwickler für die Systempartner und konzentriert sich auf Kundenkontakt und Service.
Das 1971 gegründete Unternehmen bietet neben dem Kernbereich Schnell-Lieferdienst kundenindividuelle Lösungen wie Gefahrgut-Transporte, Termin- und Abholdienste oder spezielle Lagerhaltung. Als besonderen Schwerpunkt sieht trans-o-flex Logistikdienstleistungen für die Unterhaltungs- und Haushaltselektronikbranche und für das Gesundheitswesen. Bei letzterem stehen die Belieferung der deutschen Apotheken mit pharmazeutischen Produkten, eigene Distributionslager für die Pharmaindustrie und spezielle Angebote für Kliniken wie OP- und Stations-Belieferung im Vordergrund. Für den Transport temperaturempfindlicher Güter wie beispielsweise bestimmte Medikamente und Impfstoffe (Temperaturgeführter Transport) hat trans-o-flex das Produkt „thermoaktiv“ entwickelt: Mittels RFID-Technik wird über die gesamte Transportkette eine konstante Temperatur zwischen +2 und +8 Grad Celsius nachgewiesen.
Seit 1993 betreibt trans-o-flex das EURODIS-Netzwerk, einen Verbund, der europaweite Zustellungen ermöglicht.
Eine Übernahme von trans-o-flex durch die Deutsche Post AG (seit 1997 mit 24,8% Beteiligung) scheiterte 1999 aus wettbewerbsrechtlichen Einwänden der europäischen Kommission, nachdem die Deutsche Post ihren Anteil auf über 75% aufstocken wollte.
Im Jahr 2000 konnte die Deutsche Post die sechs Auslandstöchter der trans-o-flex in Österreich, Ungarn, den Niederlanden, Belgien, Italien und Dänemark vollständig übernehmen, ein zweiter Übernahmeversuch der trans-o-flex Deutschland in Zusammenarbeit mit BayernFinanz (Investor seit 2000, im 1. Quartal 2005 75,2% Beteiligung) wurde vom Bundeskartellamt untersagt und diese Entscheidung Ende 2004 vom Bundesgerichtshof bestätigt.
Im März 2003 gründete das Unternehmen die ersten Distributions-GmbHs, diese waren für die Auslieferung an den damals 40 Netzwerk-Standorten in Deutschland zuständig, im März 2004 wurde die Trennung des operativen Geschäftes von der Zentrale abgeschlossen und den Distributions-GmbH auch die Übernahme der Sendungen überlassen.
Von März 2005 an gehörte das Unternehmen dem Finanzinvestor Odewald & Compagnie Gesellschaft für Beteiligungen mbH in Berlin und der Alpha Beteiligungsberatung GmbH & Co. KG.
Im Januar 2007 hat die Österreichische Post AG 74,9 Prozent der Anteile an der trans-o-flex GmbH und ihrer verbundenen Unternehmen übernommen. trans-o-flex hat zuletzt selbst im August 2005 die Kerpener TT Tour-Trans-Gruppe (Speziallogistik für die Kosmetik- sowie die Haushalts- und Unterhaltungselektronikbranche) und im Oktober 2006 den Wettbewerber ThermoMed (temperaturgeführte Transporte) übernommen.
Mit Wirkung zum 30. Juni 2008 übernahm die Österreichische Post AG die verbleibenden Anteile in Höhe von 23,85 Prozent vom Private-Equity-Fonds Odewald & Compagnie sowie der Alpha Beteiligungsberatung GmbH & Co. KG. Die Österreichische Post AG hält nun hundert Prozent der Anteile an trans-o-flex.[1]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Österreichische Post AG, 30. Juni 2008, Österreichische Post übernimmt restliche Anteile an deutscher trans-o-flex
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