Tretzendorf

Tretzendorf
Tretzendorf
Gemeinde Oberaurach
Koordinaten: 49° 56′ N, 10° 39′ O49.92972222222210.652222222222310Koordinaten: 49° 55′ 47″ N, 10° 39′ 8″ O
Höhe: 310 m ü. NN
Einwohner: 400
Eingemeindung: 1978
Postleitzahl: 97514
Vorwahl: 09522

Tretzendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Oberaurach, die sich im Süden des unterfränkischen Landkreises Haßberge befindet.

Inhaltsverzeichnis

Georgrafische Lage

Der Ort liegt im Tal der oberen Aurach im nördlichen Steigerwald. Nachbarorte sind Unterschleichach (4,5 km) im Westen und Trossenfurt (0,9 km) Osten.

Der höchste Punkt des Ortes befindet sich auf 339 m ü. NN (Damwildhof Jäger), der niedrigste auf etwa 309 m ü. NN an der Aurachbrücke.

Geschichte

Historische Karte von Tretzendorf aus dem Jahr 1847

Das nordöstliche Gebiet des Steigerwaldes wurde bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts von Slawen bewohnt[1]. Diese slawischen Siedler gründeten vermutlich im 8./9. Jahrhundert die Rodung Tretzendorf. Bestimmungswort ist wohl ein slawischer Vorname Drez / Droz (vgl. Nachbarort Trossenfurt und Trosdorf bei Bischberg)[2]. Der Ort wurde 1279 erstmals urkundlich erwähnt.

Das Katharinenspital (heute Bürgerspital) in Bamberg besitzt bis heute um Tretzendorf herum ansehnliche Waldungen und mehrere sehr gute Fischteiche. Die Bewohner lebten früher hauptsächlich vom Holzhandel, denn die Bodenverhältnisse erlaubten nur mittelmäßigen Getreideanbau.

Am Ende des 19. Jahrhundert, begünstigt durch den Bauboom der Gründerzeit, eröffnete Conrad Vetter („Deutsche Steinwerke AG“) in der Umgebung von Trossenfurt und Tretzendorf bedeutende Steinbrüche aus Sandstein.

Tretzendorf gehört seit 1978 zur neugebildeten Gemeinde Oberaurach.

Kirchliche Verhältnisse

Die Einwohner von Tretzendorf besassen nie eine eigene Kirche oder Kapelle, sondern besuchten immer den Gottesdienst in Trossenfurt:
kirchliche Verhältnisse in Trossenfurt

Sehenswürdigkeiten

das Barockschlößchen von Tretzendorf
  • Das Rathaus der Gemeinde Oberaurach befindet sich in einem Barockschlößchen. Das aus Sandstein errichte, denkmalgeschützte Gebäude mit Mansardenwalmdach und Portal mit Wappen diente zuvor als Forsthaus und wurde 1768/72 als Rittersitz errichtet. In dem sich anschließenden Park befindet sich ein Teich, an dessen Stelle ein mittelalterlicher Burgstall gelegen hat.
  • Weisbrunner Weg 1: eingeschossiges Bauernhaus mit Satteldach und Fachwerkgiebel aus dem 18. Jahrhundert.

Literatur

  • Joseph Anton Eisenmann und Carl Friedrich Hohn: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern, Band II, 1832
  • Looshorn, Johann: Die Geschichte des Bisthums Bamberg, 7 Bände, Bamberg 1886-1910
  • Klarmann, Johann Ludwig: Der Steigerwald in der Vergangenheit, Gerolzhofen 1909
  • Alexander Tittmann: Haßfurt - der ehemalige Landkreis, München 2003 (Veröffentlichung der Kommission für bayerische Landesgeschichte, Teil Franken, Reihe I, Heft 33)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klarmann, Johann Ludwig, Der Steigerwald in der Vergangenheit, S. 26-28
  2. Looshorn, Johann, Die Geschichte des Bisthums Bamberg, Band 2, Seite 795

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