- Tür-und-Angel-Gespräch
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Der Begriff Tür-und-Angel-Gespräch ist ein in der Pädagogik oft gebrauchter Ausdruck für eine bestimmte Form eines Elterngespräches. Mitunter findet der Begriff auch Verwendung für andere kurze Gespräche.
Inhaltsverzeichnis
Redewendung
Der Ausdruck entspricht der Redewendung „zwischen Tür und Angel“, wobei mit Angel, die Türangel gemeint ist. Nach einem Wörterbuch von 1793[1] bedeutete der Ausdruck „Zwischen Thür und Angel seyn, oder stecken“ noch „sich zwischen zwey gleich unangenehmen Fällen befinden“.[2] Laut Duden meint „zwischen Tür und Angel“ eine „eilige, nur flüchtig zusammentreffende“ Begebenheit.[3]
Anlass
Neben den Elternabenden findet im pädagogischen Alltag ein Großteil der Kontakte zu den Eltern während der Übergabe ihrer Kinder statt. Insbesondere in Kindertagesstätten, Grundschulen und Einrichtungen der Jugendhilfe ist diese Form der Eltern-Pädagogen-Kommunikation die häufigste. Neben den üblichen Höflichkeitsfloskeln und beziehungsfördernder Smalltalk sind dies oft Kurzmitteilungen der Eltern an die Erzieher/Lehrer (wie: „... hatte die Nacht nicht gut geschlafen“ oder in die andere Richtung „morgen bitte Sportsachen mit bringen“).
Mitunter ergeben sich auch kurze Gespräche, welche von den Eltern als auch von den Pädagogen gezielt angestrebt werden können. Da dieses Gespräche sehr oft zwischen Tür und Angel (die Pädagogen im Raum, die Eltern davor) stattfinden, hat sich dieser Begriff eingebürgert und wird auch auf sämtliche Elterngespräche verwendet, die ähnlich zufällig zustande kamen und strukturiert sind.
Form
Tür-und-Angel-Gespräche werden als die niedrigschwelligste Form der Elternarbeit angesehen, da diese ohne formale Initialisierung zustande kommen und leicht herzustellen sind. In der Regel haben die Eltern jederzeit die Möglichkeit das Gespräch zu beenden. Das Zeitbudget ist meist sehr kurz und kann jederzeit unterbrochen werden. Auch werden Tür-und-Angel-Gespräche oft nicht mit voller Aufmerksamkeit geführt, da nebenher weitere Tätigkeiten ausgeführt werden müssen (z.B. Ausübung der Aufsichtspflicht). Meist bleibt ein Tür-und-Angel-Gespräch unprotokolliert oder es kommen die Pädagogen erst Stunden später dazu. Tür-und-Angel-Gespräche eignen sich deshalb nicht für tiefgreifende Erörterungen von Problemen.
Literatur
- Kooperation von Familien, Pädagogen, Therapeuten bei der Elternberatung in einer Integrationskita
- Furian, M. (Hrsg.): Praxis der Elternarbeit; Heidelberg 1982 S. 71
Einzelnachweise
- ↑ Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 301–302
- ↑ Angel, die. Zeno.org, abgerufen am 26. November 2009.
- ↑ Duden 11, Redewendungen, 1992, ISBN 978-3-411-04111-4, Seite 742
Weblinks
Wiktionary: zwischen Tür und Angel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenKategorien:- Elternschaft
- Pädagogische Methode/Lehre
- Mündliche Kommunikation
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